Tags: OS Deployment, Windows 7, Windows ADK
Der offiziell empfohlene Microsoft-Weg zur Musterinstallation für das Windows-Deployment führt über eine Antwortdatei
autounattend.xml
und die Aufzeichnung der Windows-Installation. Zur Vereinfachung dieser Prozedur führt man sie am besten virtuell durch, etwa in Windows Virtual PC oder VMware Workstation. Das per ImageX erstellte WIM-Image alleine reicht jedoch für das Deployment nicht aus.
Der Grund dafür ist, dass bei einer Standard-Installation von Windows 7 oder Windows Server 2008 R2 die Boot-Dateien gar nicht mehr auf der Windows-Partition befinden, sondern auf einer versteckten Systempartition, welche auch die WinRE-Umgebung aufnehmen kann. Das Standardaufzeichnungsverfahren per ImageX erfasst aber nur die Windows-Partition.
Automatische Reparatur hilft
Startet man einen Windows-Rechner nach einem wie oben beschrieben fehlerhaften Deployment, bleibt die neue Maschine mit der Meldung „BOOTMGR is missing“ stehen. Der Start von einem Installationsmedium oder von WinRE und die automatische Reparatur helfen in diesen Fällen umgehend, den PC flott zu kriegen – die Reparaturwerkzeuge erkennen automatisch die vorhandene Windows-Installation und benötigen keine weiteren Informationen, um die korrekten Boot-Daten zu schreiben. Die Reparatur an jedem Client-Rechner ist allerdings etwas, das nicht unbedingt der Idee eines automatischen Deployment entspricht.
Systempartition per Script erstellen und bootfähig machen
An verschiedenen Orten kursiert in Admin-Foren der Tipp, die Referenzinstallation so durchzuführen, dass man auf die Systempartition verzichtet und die Boot-Dateien auf der gleichen Partition unterbringt wie Windows selbst. Technisch ist das möglich, jedoch beraubt man sich dabei jeweils der Möglichkeit, eventuell noch BitLocker auf dieser Maschine zu installieren. BitLocker kommt nicht ohne separate Boot-Partition aus.
Eine saubere Lösung wird von Microsoft im TechNet-Artikel „Basic Windows Deployment for IT Professionals“ beschrieben. Man legt die Partitionen per
diskpart
-Script an, formatiert sie, aktiviert die System-Partition und schreibt mittels des Befehls bcdboot.exe
die Boot-Umgebung auf die Systempartition. Dazu drei Anmerkungen:
Kommt das WIM-Image nicht vom Netz, sondern von einem lokalen Laufwerk, etwa weil es sich um eine virtuelle Umgebung handelt, hat dieses vermutlich bereits den Laufwerksbuchstaben
C:
. Demdiskpart
-Script von Microsoft sind für diese Fälle noch die Zeilenselect disk 1
select partition 1
remove
assign letter=Evoranzustellen; das Kommando für das Deployment lautet entsprechend
imagex.exe /apply E:\myimage.wim 1 C:
mit angepasstem Laufwerksbuchstaben für die Quelle.
bcdboot.exe
befindet sich bei WinPE 3.0 im Pfad%SystemRoot%\System32
; der Aufruf mit Pfad aus dem frisch ausgelieferten Windows heraus wie bei Microsoft beschrieben ist nicht notwendig.- Diese Script-Lösung ist auch geeignet, um Images von Referenzinstallationen zu verteilen, bei denen die 2-Partitionen-Aufteilung ursprünglich nicht vorgenommen wurde. Sie wird dadurch nachträglich bei den Zielsystemen appliziert.
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5 Kommentare
Hallo Herr Kroschel,
mit wachsender Zuversicht habe ich diesen Artikel gelesen weil ich genau dieses Problem (missing bootmanager) habe. Das Workaround mit bcdboot war mir allerdings schon bekannt, allerdings hilft mir das leider nicht weiter da beim ausführen dieses Befehls folgende Ausgabe kommt: BFSVC: BcdOpenSystemStore failed eith unexpected error code, Status = [0000098]
Haben Sie eine Idee was hier schief gelaufen sein könnte?
Viele Grüße aus Hannover
Im Wesentlichen sagt der Fehler, daß der Speicher mit den Boot-Einträgen nicht geöffnet werden konnte, d.h. normalerweise \Boot\BCD auf der versteckten System-Partition.
Ist denn eine solche vorhanden und aktiv? Falls nicht, ist überhaupt eine aktiv? Ohne aktive Partition weiß bcdboot nicht, wohin der System Store geschrieben werden soll.
Solch eine Partition wurde von mir erstellt als active markiert und dann wurde das Image darauf applied und danach C:\Windows\bcdboot ausgeführt woraufhin der Fehler erschien.
bcdboot ist nur bedingt geeignet, weil es davon ausgeht, dass gewisse Dinge bereits stimmen (siehe etwa „BCDboot copies files to the default system partition identified by the firmware“). Vielleicht hilft ja der Beitrag von heute weiter.
Das Problem ist immer noch aktuell,
Ich war gerade bei einer Deployment Schulung und habe dass als Problem geschildert.
Gibt es eine Praxisnahe Lösung z.B script zum erstellen der Partition mit Bcdboot
und wenn es geht ohne Laufwerk Buchstabe zuweisung sonder als "hidden- Partition" ?
Gruß
Michel