Best Practice: Optimaler Betrieb von Hyper-V


    Tags: , , ,

    Hyper-V-PerformanceSQL- und Virtualisierungsspezialist Michael Otey sieht Hyper-V inzwischen nahezu auf Augenhöhe mit VMwares ESX-Server. Für maximale Performance und Vermeidung unnötigen Administrationsaufwands hat er 10 Best-Practice-Tipps zusammengestellt. Die meisten der Tipps sind allerdings nicht so produktspezifisch, dass sie nicht auch auf andere Plattformen übertragen werden könnten. Auch Planer und Administratoren anderer Virtualisierungsprodukte bieten sie wertvolle Hinweise, um nicht in eine der potentiellen Stolperfallen zu treten, wie sie auf dem Wege zur erfolgreichen Virtualisierung hin und wieder lauern.

    10 Best-Practice-Tipps zu Hyper-V

    1. Vor der Migration einer VM zwischen 2 Plattformen sollte man alle VM-spezifischen Tools und Treiber für das Gastsystem deinstallieren, solange es sich noch auf der alten virtuellen Hardware befindet. Nach dem Umzug ist dies unter Umständen nicht mehr oder nur noch mit erheblichem Mehraufwand möglich.
    2. Der sicherste Weg, VMs von einem Hyper-V-Host auf den anderen zu migrieren, ist die Verwendung der Export-/Import-Funktion. Live-Migration benötigt umfangreichere Voraussetzungen, die man unter Umständen nicht hat oder nur mit erheblichem Aufwand herstellen kann.
    3. Zum Backup von Hyper-V-Maschinen lässt sich Windows Backup verwenden, jedoch muss man zuvor den VSS-Writer von Hyper-V bei Windows Server Backup registrieren.
    4. Die Anzahl der physischen Netzwerkadapter muss sich nach der der VMs richten, nicht nach der der Hosts, um die Gefahr von Flaschenhälsen zu vermeiden. Storage und der Zugriff darauf sind eine der großen Herausforderungen für jede Virtualisierungsstrategie. Idealerweise gibt es sogar einen physischen Netzwerkadapter pro VM.
    5. Hyper-V lässt sich auch ohne SCVMM mit Powershell administrieren, wenn man die PowerShell Management Library for Hyper-V installiert. Sie wird von Microsoft über CodePlex zum Download angeboten und ist OpenSource.
    6. Mit Hyper-V R2 soll die Performance dynamischer virtueller Datenträger mit der von virtuellen Datenträgern fester Größe vergleichbar sein, so dass es nicht mehr notwendig ist, aus diesem Grunde auf letztere zurückzugreifen.
    7. Direkter Zugriff auf iSCSI-SANs aus der VM: Dazu verwendet man im Gastsystem den iSCSI-Inititator aus Startmenü-Punkt „Verwaltung“.
    8. Direkter Start der VM von einer iSCSI-LUN: Dazu bindet man die LUN zunächst an den Hyper-V-Host an. Danach richtet man die VM zuerst ohne Festplatte ein, wählt dann den IDE-Controller aus und fügt ihm eine Festplatte hinzu. Hier steht dann die eingebundene iSCSI-LUN zur Verfügung.
    9. Prozessor-Kompatibilität beachten: Für die Live-Migration zwischen 2 Hyper-V-Hosts ohne Downtime der VM müssen deren Prozessoren vom gleichen Hersteller und hier von der gleichen Familie sein. Um eine VM überhaupt zu einem Host mit einem anderen Prozessor live migrieren zu können, muss man in deren Einstellungen die entsprechende Option aktivieren.
    10. Aufpassen mit virtuellen Domänen-Controllern: Man darf keine Snapshots von ihnen erstellen und sie nicht in den Suspend-Modus schicken; stattdessen müssen sie immer sauber „von innen“, also ihrem Betriebssystem aus, heruntergefahren werden, wenn sie länger als ein paar Minuten pausieren sollen.

    Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter

    Wir ver­wenden Ihre Mail-Adresse nur für den Ver­sand der News­letter.
    Es erfolgt keine per­sonen­be­zogene Auswertung.

    Bild von Andreas Kroschel
    Andreas Kroschel ist Buchautor und Verfasser von Fachartikeln zu Hardware, Windows und Linux sowie IT-Sicherheit. Er arbeitete als Redakteur unter anderem für BYTE Deutschland und die PC-Welt.

    Ähnliche Beiträge

    Weitere Links