Tags: System-Management, DHCP, Windows Server 2008
Wegen der vitalen Bedeutung des DHCP-Dienstes für den AD-Betrieb besitzt der Microsoft-DHCP-Server eine eigene, automatische Backup-Funktion. Sie arbeitet im Hintergrund und sichert die DHCP-Datenbank jede Stunde im Verzeichnis
%SystemRoot%\System32\dhcp\backup
.
Die Notwendigkeit für eine solche Sicherung liegt darin, dass DHCP als Datenbank verwaltet wird. Bei einem harten Absturz des darunterliegenden Dateisystems könnte sie in einem inkonsistenten Zustand verbleiben.
Die regelmäßige Sicherung, also die automatische Erzeugung von Snapshots, ist eine billige Methode, einen DHCP-Server nach einem eventuellen Crash der Hardware oder der VM schnell wieder in einen definierten, halbwegs aktuellen Zustand zu bekommen.
Auch manuelle Backups möglich
Mit Hilfe des Management-Snap-Ins für DHCP kann der Administrator jederzeit ein extra Backup anlegen, welches er in das gleiche (die Vorauswahl) oder ein anderes Verzeichnis speichert.
Zu diesem Zweck befindet sich der Menüpunkt Sichern im Kontextmenü jedes DHCP-Servers in der Console. Sollte er inaktiv sein, bedeutet dies, dass die Console die DHCP-Konfiguration noch nicht gelesen hat; ein Klick auf den Knoten des Servers links in der Baumansicht behebt das kleine Problem.
Einen solchen Snapshot kann man etwa unabhängig von dem automatisch erstellten auf einen Datenträger oder ein Netzlaufwerk auslagern. Das Backup selbst besteht immer aus dem ganzen Verzeichnis und enthält sowohl die DHCP-Konfiguration sowie im Unterverzeichnis new
die DHCP-Datenbank und ihre Log-Dateien.
DHCP-Server wiederherstellen
Ebenfalls im Kontextmenü jedes DHCP-Servers befindet sich der Menüpunkt „Wiederherstellen“, mit dem man ein Restore durchführen kann. Bei Übergabe eines gültigen Ordners sorgt der Wiederherstellungsprozess alleine dafür, dass der DHCP-Server vor der Wiederherstellung gestoppt und danach wieder automatisch gestartet wird.
Backup und Restore nicht per RSAT
Sowohl Backup als auch die Wiederherstellung eines DHCP-Servers müssen am Server selbst durchgeführt werden. Über RSAT bricht das Backup ohne Fehlermeldung ab. Ein Wiederherstellungsversuch per RSAT führt dazu, dass der Server zwar gestoppt wird, dann aber die Konfigurationsdatei nicht einlesen kann und im gestoppten Zustand verbleibt.
Er muss manuell wieder gestartet werden, besitzt aber zumindest noch seine komplette Konfiguration und Datenbank im Zustand von vor dem Wiederherstellungsversuch.
Parameter für automatisches Backup ändern
Die MMC für DHCP bietet keine Möglichkeit, das Intervall für das automatische Backup anzupassen. Dieses muss bei Bedarf in der Registry geändert werden – für mehrere Server am besten per Group Policy Preferences. Der Parameter befindet sich unter HKLM\System\CurrentControlSet\Services\DHCPServer\Parameters
, heißt BackupInterval
und beinhaltet das Backup-Intervall in Minuten als DWORD-Wert.
Hier findet sich auch ein zweiter DWORD-Parameter namens DatabaseCleanupInterval
, der in Minuten festlegt, wann veraltete Einträge aus der DHCP-Datenbank gelöscht werden. Seine Voreinstellung ist ebenfalls 60 Minuten.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Ähnliche Beiträge
Weitere Links