Tags: Cloud, Synchronisierung, Mobile Computing
Ist die Synchronisation und der Austausch von Dokumenten mittels zentraler Services wie etwa Groove/Sharepoint Workspace abgesichert, müssen Mitarbeiter nicht selbst Hand anlegen, wenn sie mit dem Notebook auf Dienstreise gehen und unterwegs Firmendokumente bearbeiten wollen. Gerade in kleineren Firmen wie Agenturen, Kanzleien oder Arztpraxen fehlt eine solche Infrastruktur aber meist völlig.
Die Funktionen der Produkte der Consumer-Microsoft-Tools wie Live Sync oder Live Mesh machen noch keinen konsistenten Eindruck und überlappen sich teilweise. Allerdings: Mit der Marktpositionierung „Consumer-Tool“ sind Kleinunternehmen durchaus inbegriffen. Es gibt hierfür zwar auch gegen Geld keinen Enterprise-Support oder einen zugesagten Service-Level, umgekehrt ist es aber nicht wenig, was man umsonst bekommt. Um Live Mesh effektiv zu nutzen, können ein paar Hinweise eventuell nützlich sein.
Live-ID und lokaler Client erforderlich
Live Mesh erfordert einen Client auf jedem teilnehmenden PC. Man lädt ihn herunter, indem sich bei Live Mesh anmeldet und per „Add Device“ den PC hinzufügt, vor dem man gerade sitzt – die Vista-Version ist dabei durchaus Windows-7-tauglich. Benötigt wird für die gleiche Teil-Cloud jeweils die gleiche Windows-Live-ID.
Ordner hinzufügen
Läuft der Client, kann man sich für jeden Ordner überlegen, ob man ihn mit der Mesh-Cloud synchronisieren will, 5 GB stehen dafür insgesamt zur Verfügung. Das geschieht etwa per Rechtsklick auf einen Ordner und dem Menüpunkt „Add Folder to Live Mesh“. Daraufhin wird er sofort mit der Mesh-Cloud synchronisiert.
Eine Übersicht, für welche lokalen Ordner dies bereits der Fall ist, findet man im Explorer im speziellen und blau eingefärbten Unterordner „Live Mesh Folders“ seines Persönlichen Ordners. Es sei übrigens dringend davon abgeraten, etwa den ganzen Dokumentenordner zum Live-Mesh-Folder zu erklären. Es ist nämlich nicht vorgesehen, Unterordner oder einzelne Dateien wieder davon auszunehmen, also bleibt man besser bei kleinen Untereinheiten.
Visuell findet man diesen Ordner danach in der besagten Übersicht auf dem PC, an dem man ihn hinzugefügt hat, sowie im Mesh-Live-Desktop im Web. Auf den anderen an die Mesh angeschlossenen PCs taucht er als hellblaue Verknüpfung auf dem Desktop auf. Per Doppelklick kann man dieser einen Ordner auf der Festplatte zuweisen, mit dem der Mesh-Ordner ab nun synchronisiert wird.
Will man dies nicht, kann man die Verknüpfung auch jederzeit löschen. Man findet dem Mesh-Ordner jederzeit in den „Live Mesh Folders“ und kann sich später noch für eine Synchronisierung entscheiden.
Ordner verwenden
Die Synchronisierung für alle darauf abonnierten Ordner arbeitet im Hintergrund, ohne großartig Ressourcen zu verschwenden – abgesehen vielleicht von der Erstsynchronisierung. Änderungen auf einer Station werden nach wenigen Sekunden auf die anderen PCs repliziert, beziehungsweise später, wenn diese online gehen.
Außerdem werden alle Änderungen auch in den Ordnern des Live-Desktops im Web repliziert. Man kann über diese Order auf die Mesh-Ordner von jedem PC aus zugreifen, ohne den Client zu verwenden, jedoch dann Dokumente nicht direkt bearbeiten, sondern nur hoch- und herunterladen sowie Ordner anlegen oder löschen.
Ordner löschen
Wenn man Mesh-Ordner lokal löscht, ist dies zunächst die gewohnte Explorer-Operation. Der Synchronisationspartner im Web behält die Daten, bleibt online und synchronisiert mit den restlichen PCs weiter, effektiv bedeutet die Löschaktion deshalb, den betreffenden Ordner auf diesem PC aus der Synchronisation zu entfernen.
Das lässt sich leicht rückgängig machen: Nach dem Löschen eines Mesh-Ordners landet wieder ein hellblauer Link auf dem Desktop, um anzuzeigen, dass es einen nicht synchronisierten Partner gibt – so, als wäre dieser eben auf einer anderen Station neu zur Mesh hinzugefügt worden. Allerdings: Das gilt nur für Mesh-Synchronisationsordner, nicht für Unterordner oder einzelne Dateien. Löscht man diese, wird dies repliziert. Deshalb ist eine wichtige Faustregel, dass nur das Löschen blau eingefärbter Ordner diese aus der Synchronisation nimmt. Alles, was Standardfarbe hat, erfährt auch eine Standard-Löschung.
Synchronisation aufheben
Um einen Ordner mit keinem PC mehr zu synchronisieren, muss man immer ins Web auf den Live-Desktop. Ordner, die man hier löscht, fallen aus der Synchronisation heraus; die jeweiligen Synchronisationspartner behalten die Ordner mit den letzten Stand der Dinge. Unterordner kann man nicht löschen. Löscht man im Web normale Dateien, sind sie auch ganz normal weg, was sofort auf alle Online-Clients repliziert wird.
Zur Synchronisation zwischen mehreren Personen ungeeignet
Nicht nur weil die Mesh mit dem Windows-Live-ID verbunden ist, handelt es sich hier um ein klassisches Ein-Personen-Tool – hierfür ließe sich auch eine pro Firma anlegen. Mesh bietet aber keinerlei Sharing oder etwas Vergleichbares, dort eingebuchte Ordner gehören allen Teilnehmern gleichermaßen und mit den gleichen Rechten. Diese „Teilnehmer“ sollten deshalb immer die gleiche Person sein, nur an unterschiedlichen Standorten. Um Arbeit mit nach Hause zu nehmen oder mit dem Notebook zu verreisen und unterwegs weiter zu arbeiten, ist der Dienst hin zu semiprofessionellen Ansprüche durchaus tauglich.
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