Dynamic Memory für Hyper-V mit SP 1 für Windows Server 2008 R2


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    Dynamic Memory ThumbnailService Pack 1 für Windows Server 2008 R2 fügt der Hyper-V-Rolle eine weitere Funktion hinzu: Dynamic Memory, die bedarfsweise Zuweisung von virtuellem RAM an die Gastsysteme. Vor der Installation müssen alle VMs heruntergefahren werden; das Schalten in den Energiesparmodus oder Ruhezustand genügt nicht.

    So konfiguriert man Dynamic Memory

    Nach der Installation von SP1 gibt es neuen Speicher-Optionen für die virtuellen MaschinenMit Dynamic Memory kann man der Hardware-Ausstattung seiner virtuelle Maschinen statt eines festen Wertes für den Arbeitsspeicher einen Start- und einen Maximalwert zuweisen. Fällt der freie Speicher für eine VM unter einen bestimmten Pufferwert –die dritte Einstellung, die der Administrator pro VM trifft – erhält sie einen größeren Anteil vom RAM des Hosts, sofern dies möglich ist, dieser also nicht bereits an andere VMs vergeben wurde. Ressourcenkonflikte, wenn die VMs in der Summe mehr RAM anfordern als auf dem Hyper-V-Host verfügbar ist, werden über eine vierte Einstellung pro VM gelöst, der Speicherpriorität.

    Update der Integrationsdienste nötig

    Damit die Gastsysteme Dynamic Memory nutzen können, ist nach deren Hochfahren eine Aktualisierung der Hyper-V-Integrationsdienste erforderlich. Nachdem die Integrationsdienste erfolgreich aktualisiert sind, gibt es im Gerätemanager unter „Systemgeräte“ ein neues Gerät namens „Virtueller dynamischer Arbeitsspeicher“. Dessen Vorhandensein dient als Erfolgskontrolle, dass die Installation erfolgreich war und Dynamic Memory funktioniert.

    Dynamic-Memory-Unterstützung durch Gast-Betriebssysteme

    Ohne oder ohne aktuelle Integrationsdienste ist ein Gast-Betriebssystem nicht in der Lage, Dynamic Memory zu verwenden und erkennt nur den eingestellten Startwert als insgesamt verfügbaren Speicher. Folgende Gast-Betriebssysteme unterstützen Dynamic Memory mit dem SP1 Beta:

    • Windows Server 2008 R2 Enterprise
    • Windows Server 2008 R2 Datacenter
    • Windows 7 Ultimate
    • Windows 7 Enterprise
    • Windows Server 2008 Enterprise
    • Windows Server 2008 Datacenter Edition
    • Windows Vista Ultimate
    • Windows Vista Enterprise
    • Windows Server 2003 R2 Enterprise
    • Windows Server 2003 R2 Datacenter
    • Windows Server 2003 Enterprise
    • Windows Server 2003 Datacenter

    Dies betrifft jeweils sowohl die 32- als auch die 64-Bit-Versionen, abgesehen von Windows Server 2008 R2, den es nur in 64-Bit gibt. Für die endgültige Version von SP1 ist auch die Unterstützung der Standard- und Web-Editionen von Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2 angekündigt.

    So funktioniert Dynamic Memory

    Bei Bedarf, also dem Unterschreiten des eingestellten Pufferwertes, sorgt der diesem Gerät zugeordnete Kernel-Treiber DMVSC dafür, dass das Gast-System mehr RAM erhält. Benötigt es diesen nicht mehr und eine andere VM fordert ihn an, wird dies gegenüber dem Gast-System so kommuniziert, dass der Treiber den vorher vorhandenen Speicher scheinbar belegt. Der innerhalb einer VM sichtbare Gesamtspeicher entspricht also dem größten Wert an Speicher, den die Maschine während ihrer Laufzeit allokiert hatte.

    Vom Inneren einer VM ist es übrigens nicht möglich, exakt festzustellen, wie viel Speicher der Treiber scheinbar belegt, weil er wieder abgegeben wurde. Dies liegt in dessen Natur als Kernel-Treiber. Mit Hilfe des Sysinternals-Tools RAMMap lässt sich jedoch der Wert ermitteln, der durch Kernel-Treiber insgesamt belegt wird („Driver Locked“) und zwischen verschiedenen Workload-Situationen vergleichen. Exakte Auskünfte liefert der Performance-Monitor im Hyper-V-Host, der entsprechende Performance-Counter für das Dynamic Memory von Hyper-V-Gästen bereitstellt.

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    Bild von Andreas Kroschel
    Andreas Kroschel ist Buchautor und Verfasser von Fachartikeln zu Hardware, Windows und Linux sowie IT-Sicherheit. Er arbeitete als Redakteur unter anderem für BYTE Deutschland und die PC-Welt.

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