Tags: Office, 64-Bit, Software-Distribution
Die fertige Version von Office 2010 ist für TechNet- und MSDN-Abonnenten bereits verfügbar und kann ab sofort ausgiebig getestet werden. Es ist die erste Version der Standard-Bürosoftware, die Microsoft sowohl in einer 32- als auch als 64-Bit-Variante ausliefert. Der Entscheidung, ob und wann es überhaupt ein neues Office für das Unternehmen sein muss, ist also diesmal noch die nachgeordnet, welche es Bitbreite denn sein soll. So einfach, das Office entsprechend dem Betriebssystem zu wählen, ist es jedenfalls nicht: Selbst Microsoft rät dazu, auch auf 64-Bit-Windows zur Zeit noch das 32-Bit-Office zu installieren.
64-Bit-Kompatibilitätsprobleme vermeiden
Derzeit ist das gesamte Office-Umfeld im Unternehmen noch auf 32-Bit-Software ausgelegt, also alle Steuerelemente, Add-Ins und VBAs, sowohl von Microsoft als auch von Drittanbietern. Daniel Melanchton zählt in seinem Blog-Beitrag zu Office 2010 unter anderem die Synchronisierung mit dem Windows Mobile Device Center, die Integration von LiveMeeting und Office Communicator, das Infotriever-Plug-In, den ForeFront Identity Manager und Sharepoint auf.
Schon aus dieser kleinen Liste geht klar hervor: Wer Office 2010 als 64-Bit-Version im Unternehmen verteilt, holt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit massiven Ärger ins Haus. Geeignet ist die Version für einzelne Power-User, die Excel- oder MS-Project-Dateien mit einer Größe über 2 GB zu bearbeiten haben. Ihnen kommt die Fähigkeit einer 64-Bit-Anwendung, mehr als 4 GB Speicher zu adressieren, in der Tat entgegen.
Ansonsten sind jedoch sogar überzeugte Early Adopters und Office-Enthusiasten gut beraten, sich in diesem Fall zurückzuhalten: Ein paar Add-Ins hat meist auch der Home-User im Einsatz, sei es für den Abgleich mit dem Google Calendar oder der Microsoft Office Outlook Connector, um Windows Live Mail mit Outlook zu verwalten. Wer erfahren will, welche Office-Add-Ins ihm auf seiner Installation vermutlich im Wege stehen werden, um auf Office 64-Bit umzusteigen, kann dies in jedem beliebigen Office-Programm unter „Optionen, Add-Ins“ feststellen. Für Entwickler gibt das MSDN hier Informationen, wie man VBA-Code auf 64-Bit umstellt.
Microsoft: 32-Bit-Version als Voreinstellung
In ihrem offiziellen Blog verkauft Microsofts Office Product Development Group die Umschiffung der Kompatibilitätsklippen gar als Vorteil: Windows 7 64 Bit sei geradezu
das
ideale System für Office 2010 32-Bit, da man ja auch mit vielen geöffneten Office-Anwendungen immer noch Reserven für andere speicherhungrige Anwendungen habe.
Neben soviel Lob für die Windows-Kollegen erfährt man, dass die Standard-Aktion der setup.exe auf einer normalen Einzelhandelsversion von Office 2010 die Installation der 32-Bit-Version sein wird, auch auf einem 64-Bit-Windows. Wer die 64-Bit-Version will, muss explizit setup.exe
im Ordner x64
aufrufen. Befinden sich bereits 64-Bit-Office-Komponenten auf dem PC, installiert auch die Standard-setup.exe
nur noch 64-Bit-Programme; das Nebeneinander beider Office-Architekturen wird blockiert.
Langsamer Übergang zur 64-Bit-Welt
Windows XP 64-Bit blieb fast unbeachtet und Vista verkaufte sich eher schlecht – für Windows mussten erst 2 Produktzyklen verstreichen, ehe das Thema 64 Bit überhaupt relevant wurde. Selbst wenn Office da schneller sein sollte – Version 2010 (Office 14) wird nicht diejenige sein, die den Übergang schafft. Die interessante Frage ist eher, ob es die nächste oder die übernächste Version ist und wie relevant auf Client-PCs installierte Anwendungen dann noch sind.
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