Schattenkopien und Wiederherstellungspunkte: Funktionen und Fehlerbehebung


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    VSS thumbnailSchatten­ko­pien und Wie­der­her­stel­lungs­punkte bieten seit Windows Vista/Server 2008 Netz und doppelten Boden, um entweder das ganze System oder auch nur einzelne gelöschte oder veränderte Dateien und Ordner auf einen früheren Zustand zurückzuführen. Die zugrundeliegende Technik, die Volu­men­schatten­ko­pien (VSS), gibt es bereits seit Windows XP/2003, wurde dort aber nur begrenzt genutzt – etwa von Ntbackup unter XP, wo sie jedoch nicht für dauerhafte Snapshots, sondern nur für eine temporäre Moment­auf­nahme im Zuge eines Backup-Tasks verwendet wurde.

    Unter Windows Server 2003 ging die Verwendungs­möglichkeit der Schatten­ko­pien bereits weiter und bot die Restaurierbarkeit verschiedener Versionsstände von Dateien und Verzeichnissen für Freigaben. Per GUI bedienbar war dies ab SP 2 auch von XP-Clients aus, und damit normalen Benutzern ohne Administratoreingriff zugänglich.

    Windows 7/2008: Volu­men­schatten­ko­pien und Wie­der­her­stel­lungs­punkte

    Unter Windows Vista/7/2008(R2) stehen Volu­men­schatten­ko­pien einzelner Dateien und Ordner für alle Volumes zur Verfügung, für die sie nicht explizit abgeschaltet wurden. Dafür sorgt der Volume Shadow Copy Service (vssvc.exe). Seine Funktionen erweitern NTFS in Richtung eines versionierenden Dateisystems, zumindest was die Resultate betrifft.

    Das System nimmt automatisch oder anlässlich bestimmter Ereignisse Snapshots aufVSS bietet allerdings keine echte Versionierung, wie dies ein versionierendes Dateisystem täte. So kann ein Standard-Benutzer, auch wenn er ansonsten die volle Verfügung über eine Datei hat, manuell keinen Snapshot von ihr erstellen.

    VSS arbeitet auf Block-Ebene, deshalb benötigt man mindestens Backup-Operator-Rechte, um einen Snapshot zu erstellen. Über vorhandene Snapshots hingegen kann man je nach Benutzer-Berechtigung verfügen und etwa Dateienversionen ganz einfach per Kontextmenü des sie enthaltenden Ordners wiederherstellen.

    Da Windows regelmäßig und vor Systemeingriffen wie Updates oder Treiberinstallationen Snapshots erstellt, können auch Benutzer ohne besondere Privilegien Snapshots ganz praktikabel verwenden.

    Wie­der­her­stel­lungs­punkte als Sammlungen aller Volu­men­schatten­ko­pien zu einem bestimmten Moment erlauben die Wiederherstellung des ganzen Systems, wie es zu diesem Zeitpunkt insgesamt bestand.

    Benutzer haben die gleichen Rechte für die Snaphots wie über deren OriginaldateienDamit das funktioniert, genügt es nicht, nur Dateien zu versionieren. In einer Datenbank abgelegte Daten sind als inkonsistent anzusehen, wenn man einen Snapshot der zugrundeliegenden Datenbank-Datei vornimmt, etwa weil noch Transaktionen ausstehen können. Konsistenz wäre nur gewährleistet, wenn man die Anwendung für den Snapshot jeweils soweit herunterfährt, dass sie die Datenbank-Datei komplett schreibt und schließt.

    Aus diesem Grunde ist es notwendig, dass Datenbank-Anwendungen wie etwa Active Directory, SQL Server oder Exchange eigene VSS-Provider mitbringen, um ihre Daten konsistent in den Snapshots zu hinterlegen. Insbesondere auf Hyper-V trifft dies ebenfalls zu, da auch VHDs erst in einen konsistenten Zustand gebracht werden müssen, bevor man einen gültigen Snapshot von ihnen anfertigen kann.

    Wie­der­her­stel­lungs­punkte: Probleme finden und beheben

    Schatten­ko­pien und damit Wie­der­her­stel­lungs­punkte sind nicht rückwärtskompatibel: Ein Volume mit Schatten­ko­pien, das nativ unter Windows XP gemountet wird, verliert diese, da XP zwar flüchtige, aber keine dauerhaften Schatten­ko­pien kennt.

    Ein anderes Problem, das im Administratorenalltag hin und wieder auftritt, sind „verschwindende“ Snapshots, das heißt Windows erstellt etwa ab einem bestimmten Zeitpunkt keine mehr oder sie verschwinden mit jedem Neustart.

    Im einfachsten ist nur der VSS-Dienst versehentlich deaktiviert oder der reservierte Platz für die Snapshots zu klein – beide Probleme lassen sich per GUI oder dem Kommandozeilen­tool vssadmin.exe aufspüren und lösen, also der Dienst wieder auf „Automatisch“ stellen oder der Platz vergrößern.

    Unter Windows Server 2008 (R2) gibt es zur Konfiguration und zum Testen derselben außerdem das Tool diskshadow.exe, das als zeilenweiser Interpreter à la diskpart.exe ausgeführt ist, weit mehr Funktionen besitzt und scriptfähig ist.

    Ist es keine dieser beiden einfachen Ursachen, gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten, die auf ein Trial-And-Error-Verfahren hinauslaufen. Offensichtlich, so lässt sich der verlinkte Artikel lesen, gibt es auch Systeme, bei denen letztlich alles nichts hilft und VSS im Rahmen der bestehenden Installation nicht wiederbelebt werden kann. Ursachen sind hier etwa Anwendungen mit eigenen VSS-Providern und Fehler bei der Installation oder De­installation derselben.

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    Andreas Kroschel ist Buchautor und Verfasser von Fachartikeln zu Hardware, Windows und Linux sowie IT-Sicherheit. Er arbeitete als Redakteur unter anderem für BYTE Deutschland und die PC-Welt.

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    3 Kommentare

    habe alle Laufwerke gesäubert,d,h, Wiederherstellungspunkte gelöscht und auch Volumenschattenkopien!Trotzdem meint Windows 7 64 bit wenn ich ein Spiegelabbild machen will,daß zuwenig Speicher für eine Volumenschattenkopie vorhanden ist?Das bei einem internen Laufwerk Z ,daß 1 TB Grösse hat!Ich kann noch andere Laufwerke dranhängen aber der Fehler bleibt!Habe versucht mich im Net kundig zu machen und habe einiges ausprobiert>NICHTS hat geholfen!!??Man spekuliert über einen evtl. Bug aber stimmt das?Bin schon einen Tag und eine Nacht an diesem Problem und finde keine Lösung!Bin von Windows 7 nicht mehr begeistert!Immer wenn Windows 7 eine Zeit gut läuft,muss man misstrauisch werden,denn dann kommen jede Menge Fehler!Muss ich bei Windows 7 Detektiv sein um Systemfehler zu beseitigen?Es kostet zuviel Nerven und Zeitimmer wieder fehlerursachen zu beseitigen und zu suchen im Net nach Lösungen!Habe Gootlob noch ein Apple Notebook wo solche unerklärbaren Fehler nicht vorkommen!!Mag manchem Windows Fan nicht gefallen aber warum soll ich die Wahrheit verschweigen!Windows steht mir manchmal bis Opberkante Kopf! Ich bin jetzt müde und kraftlos obwohl ich fast niemals aufgebe aber Windows schafft auch mich!!!

    habe das gleiche Problem - haben Sie das Problem inzwischen lösen können ???

    Ich würde hier auf zu wenig freien Speicher im Temp-Ordner tippen.

    Papierkorb leeren, Bereinigung der FestPlatte C:\ durchführen und schon geht es wieder ;)