Tags: VHD, Hyper-V, ESXi, vmdk
Sowohl für Microsofts VHD-Format für virtuelle Festplatten wie auch das VMDK-Format vom VMware gibt es prinzipiell 2 Versionen: Die Dateigröße der so genannten „fixed“ oder statischen Disks entspricht von Anfang an ihrer Kapazität, unabhängig von ihrer Belegung. Die Datei dynamischer Disks hingegen wächst mit ihrer Belegung, bis hin zu ihrem höchsten Fassungsvermögen, wenn sie komplett gefüllt ist. Von alleine werden sie übrigens nicht wieder kleiner, wenn Daten wieder gelöscht werden, dies ist nur manuell und im ausgeschalteten Zustand der zugehörigen VMs zu erreichen.
Was eignet sich besser – dynamische oder fixe Disks?
Dynamische virtuelle Datenträger sind natürlich verführerisch für Testumgebungen, wie man sie typischerweise mit Typ-2-Hypervisoren wie etwa VMware Workstation aufbaut: Eine zu testende Backup-Anwendung benötigt einen dezidierten Zieldatenträger von 500 GB Größe? – Kein Problem, auch wenn der Rechner, auf dem man das Szenario zusammenbaut, eventuell nur noch 400 GB übrig hat, kann man kann dem virtuellen Gastsystem und seinen Anwendungen die Kapazität trotzdem vorgaukeln. Diese Methode wird auch Thin Provisioning genannt, im Gegensatz zum Thick Provisioning, bei dem die Dateigröße sofort der Kapazität entspricht.
Thick Provisioning für produktive Systeme
In Produktivumgebungen neigen die Hersteller von Virtualisierungsprodukten dazu, ihren Anwendern Thick Provisioning ans Herz zu legen – VMware ESX etwa unterstützte vor Version 4 gar nichts anderes. Die Gründe sind einerseits die Betriebssicherheit – da ja jede virtuelle Festplatte davon ausgeht, im Bedarfsfalle den gesamten konfigurierten Speicherplatz auch allokieren zu können, muss im Storage insgesamt entweder genügend Kapazität für die Nenngröße aller virtuellen Disks vorhanden sein oder man muss ihn mit Monitoring-Tools jederzeit scharf beobachten und zumindest für den Notfall schnellen Zugriff auf zusätzliche physische Kapazitäten haben.
Bessere Performance bei fixen VMDKs
Ein anderes Argument gegen Thin Provisioning ist die Performance: Die Zuteilung von physischen Speicherplatz ist ein relativ ressourcenintensiver Prozess mit negativen Auswirkungen auf alle VMs, die auf den gleichen physischen Storage-Pool zugreifen. Vermeiden lässt er sich zwar nicht, doch mit Thin Provisioning verläuft er unkontrolliert, je nach akutem Bedarf. Per Thick Provisioning stößt man ihn manuell an und hat so einen gewissen Einfluss. So kann man etwa auslastungsschwache Zeiten dafür wählen oder zumindest die Benutzer über zu erwartende Performance-Einbußen vorab informieren.
Dynamische VMDK in statische konvertieren
Während die Umwandlung von VHDs unter Hyper-V oder Virtual PC per GUI unterstützt wird, findet sich für VMware Workstation eine solche Möglichkeit nicht. Der Benutzer muss hier auf der Kommandozeile mittels des Tools vmware-vdiskmanager.exe aus der Quell-VMDK eine neue mit dem gewünschten Typ erzeugen und diese dann statt der alten in seine VM einbinden, die für diese Operation heruntegerfahren sein muss. Der Befehl, um eine statische VMDK zu erzeugen, heißt etwa
vmware-vdiskmanager -r ‹Quelle.vmdk› -t 2 ‹Ziel.vmdk›
Für den umgekehrten Fall gehört eine 0 hinter den Parameter -t. Unter VMware Player gibt es keine Möglichkeit, virtuelle Festplatten umzuwandeln.
Unter vSphere wird die Umwandlung von Thin zu Thick Provisioning auch von der GUI unterstützt, für den umgekehrten Weg braucht es allerdings auch hier die Kommandozeile und hier die vmkfstools, die ebenfalls eine neue virtuelle Disk aus dem Inhalt der alten schreiben.
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2 Kommentare
VMKD statische: Hier fehlt ein "in" dazwischen...
Danke!