Virtual Harddisks (VHD) mit diskpart bearbeiten


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    Kompaktieren eines virtuellen Datenträgers (VHD)Unter den Tools, mit denen man virtuelle Festplatten im VHD-Format bearbeiten kommt, gebührt diskpart eine besondere Erwähnung. Bei dem zu Windows gehörenden Tool handelt es sich um mehr als um eine Textmodus-Alternative zur Datenträgerverwaltung, da es einige Funktionen bietet, welche das graphische Verwaltungswerkzeug nicht hat.

    Scriptfähigkeit und Befehlshistorie

    Die Scriptfähigkeit ist ein herausragendes Merkmal von diskpart. Eine spezielle Sprache ist hierfür nicht zu erlernen, es handelt sich um simple Batch-"Programmierung", bei der die diskpart-Befehle zeilenweise eingegeben werden. Diese Fähigkeit ist zwar unabhängig davon, ob man mit virtuellen oder physischen Festplatten arbeitet, in der Praxis wird man es jedoch öfter mit größeren Mengen von VHD-Dateien als Festplattenlaufwerken zu tun haben. Scripts werden abgearbeitet, indem man diskpart den Namen einer Script-Datei hinter dem Parameter /s übergibt.

    diskpart besitzt einen eigenen BefehlszeilenpufferWie die Eingabeaufforderung cmd.exe, hält diskpart einen Puffer der zuletzt abgearbeiteten Befehle vor, die per Cursor-Tasten zur Bearbeitung und zur wiederholten Ausführung zum Vorschein gebracht werden können. diskpart behält diesen Befehlspuffer auch zwischen zwei Aufrufen, also muss man Vorsicht vor der versehentlichen Ausführung von Befehlen walten lassen. Die Tastenkombinationen sind die von doskey, um etwa den Befehlspuffer zu löschen, drückt man ‹Alt›-‹F7›. In den Puffer gelangen nur interaktiv eingegebene Kommandos, nicht die aus Scripts.

    Spezielle VHD-Befehle in diskpart

    Eine VHD bindet man per select-Befehl in diskpart ein, etwa

    select vdisk file="‹Pfad›\Windows 7.vhd"
    

    Wichtig ist, dass der Pfad zur VHD-Datei vollständig eingegeben werden muss. Außerdem muss sich die VHD auf einem NTFS-Volume befinden und darf nicht komprimiert sein. diskpart kann auch neue VHD-Dateien erstellen, wobei hier ebenfalls Pflicht ist, den vollständigen Pfad zur Datei anzugeben. Im Gegensatz zur Datenträgerverwaltung gibt es einen Unterschied zwischen der Einbindung nur der VHD-Datei in diskpart zur dortigen Bearbeitung per select und ins System als Datenträger, wofür noch einmal ein attach-Befehl notwendig ist. Nach dem attach-Befehl können die für physische Festplatten vorgesehenen Kommandos wie etwa select partition auch für die angebundene VHD verwendet werden.

    Kompaktieren eines virtuellen Datenträgers (VHD)Interessant sind die Operationen, die per GUI der Datenträgerverwaltung nicht auslösen lassen, namentlich das Vergrößern und Verkleinern von VHDs. Dafür muss die VHD per select ausgewählt, darf aber nicht per attach eingebunden sein – man kann sie per detach wieder herauslösen. Sinnvoll ist eine Verkleinerung von VHDs nur nach dem Löschen größerer Datenmengen: Eine Defragmentierung innerhalb der VM bringt hier keine "Reserven" zum Vorschein.

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    Bild von Andreas Kroschel
    Andreas Kroschel ist Buchautor und Verfasser von Fachartikeln zu Hardware, Windows und Linux sowie IT-Sicherheit. Er arbeitete als Redakteur unter anderem für BYTE Deutschland und die PC-Welt.

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