Tags: Virtualisierung, XP-Modus, VMware Player
VMWare Player 3 wirbt damit, „besser als der Windows XP-Modus“ zu sein. Eine separate XP-Lizenz benötigt man unter Windows 7 Professional, Enterprise oder Ultimate nicht – diese ist in den besagten Versionen bereits für den XP-Modus enthalten.
Praktisch verwertet man diese so: Man lädt VMWare Player und Windows XP Mode (nicht jedoch Windows Virtual PC) herunter und installiert beide. Beim „Windows XP Mode“ handelt es sich um eine XP-VHD, die unter %ProgramFiles%\Windows XP Mode\Windows XP Mode base.vhd abgelegt wird. VMWare Player konvertiert per Menüpunkt „File, Import Windows XP Mode VM“ in wenigen Minuten Microsofts XP-Mode-VM und legt das Resultat in der Dokumentenbibliothek unter Virtual Machines\Windows XP Mode ab. Den „Windows XP Mode“ muss man auch nach der Konvertierung auf der Festplatte behalten – die XP-VHD dient als Parent für die Datenträger der VMWare-Player-Maschine.
VMWare Converter konvertiert andere VMs
Um andere virtuelle Maschinen für mit dem VMWare Player zu verwenden, konvertiert man sie mittels des VMWare Converters. Die Konvertierung einer Virtual PC-2007-Maschine erweist sich in der Praxis als unproblematisch. Beim ersten Start im VMWare Player sind noch die VMWare Tools zu installieren – fertig.
„Unity Mode“ bringt XP-Anwendungen auf den Desktop
Während man auf einzelne Anwendungen des „Windows XP Mode“ mit Virtual PC 2009 per RDP zugreift und entsprechende Links ins Startmenü verwendet, kennt VMWare Player den "Unity Mode", um die Gast-Anwendungen nahtlos auf dem Host-Desktop zu präsentieren. Er wird im Menüpunkt „VM, Enter Unity“ eingeschaltet.
Die virtuelle Maschine blendet in diesem Modus Konsole und Desktop aus und zeigt nur noch ihre Anwendungen. Das Startmenü der VM erscheint, wenn die Maus über die normale Start-Schaltfläche in der Taskleiste gehalten wird, so dass man von hier aus neue Anwendungen der VM starten kann. Verlassen kann man den „Unity Mode“, indem man auf das VMWare Player-Symbol der Taskleiste klickt; im Player-Fenster befindet sich eine entsprechende Schaltfläche.
Ab VMware Player 3.1 kann man die Links aus dem VM-Startmenü auf das Hostsystem kopieren und so Anwendungen aus der VM direkt starten, wie dies Benutzer vom XP-Modus unter Virtual PC kennen. Läuft bereits eine Instanz der entsprechenden VM, wird diese verwendet, ansonsten gestartet oder geweckt und automatisch in den Unity Mode geschickt.
„Linux Mode“: Unity Mode und Start-Verknüpfungen auch für andere Betriebssysteme
Was mit dem XP-Modus funktioniert, kann VMware Player auch mit anderen Gast-Betriebssystemen, für die es VMware Tools gibt: Der Player präsentiert nach dem Umschalten in den Unity Mode über dem Host-Startmenü das des Gastsystems, etwa Ubuntu Linux. Dessen Anwendungen laufen dann ebenfalls nahtlos auf dem Windows-Desktop, Copy&Paste funktioniert, und Direct Launch per Desktop-Verknüpfung gelingt mit VMware Player 3.1 ebenfalls. Damit geht VMware Player über die Funktionalität von Virtual PC hinaus.
Lediglich das für die sinnvolle Benutzung von Direct Launch unabdingbare Autologon kann man nicht in den Einstellungen der VM vornehmen, sondern muss es im Gastsystem konfigurieren.
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1 Kommentar
Ich evaluiere gerade die Möglichkeiten der Virtualisierung von einigen Clients hier bei uns, und bin hin und her gerissen zwischen den ganzen Möglichkeiten. Zuviel spezielle Lingo. Ihr Artikel macht die ersten Schritte etwas durchschaubarer, danke für Ihre Hilfe!
beste Grüße
Stefan Moser