Windows-7-Start, Herunterfahren und Wechsel Energiesparmodus beschleunigen


    Tags: , ,

    xbootmgr teaserAn sich muss bei Windows 7 nicht mehr groß zwecks Systembeschleunigung herumoptimiert werden, wie dies vor 10-15 Jahren auf schwacher Hardware üblich war. Für die Mehrzahl der Client-Systeme trifft zu, dass zumindest lokal immer genug Rechenleistung zur Verfügung steht, so dass selbst ein nicht optimal laufendes System immer schnell genug ist, um praktisch alle Benutzeranforderungen ohne Frustrationserlebnisse zu bedienen. Gibt es Verzögerungen und die Produktivität beeinträchtigende Wartezeiten, liegt dies heutzutage eher die Netzwerkkonnektivität und langsamen Datenströmen als am lokalen System.

    Rechner hängt beim Shutdown, Energiesparmodus oder Ruhezustand

    Wenn ein modernes Betriebssystem wie Windows 7 langsam wird, dann meist bei der Änderung des Power-Zustandes. Es treten dann zunächst unerklärliche Verzögerungen beim Starten, Herunterfahren, beim Wechsel zu einem Energiesparmodus oder beim Aufwachen daraus auf. Die Symptome können sowohl zusammen als auch einzeln auftreten: Ein Rechner mit Schwierigkeiten beim Energiesparmodus braucht dann leicht ein Mehrfaches der Zeit, in diesen zu wechseln, als etwa komplett herunterzufahren und wieder neu zu starten, was den Sinn des Sleep-Modus ad absurdum führt.

    Installation des Windows Performance Tools Kit (WPT)

    WPT installiert man mittels des Windows SDKVon Microsoft gibt es kostenlos das Windows Performance Tools Kit (WPT), mittels dessen sich nachverfolgen und analysieren lässt, was Windows beim Start, Herunterfahren oder Wechsel des Power-Modus wann genau tut, also welche Prozesse wann gestoppt oder gestartet werden, welche Treiber geladen werden und wie lange dies dauert usw. Dies gibt dem Administrator die Möglichkeit der Einsicht in Vorgänge, die ablaufen, wenn keine GUI zur Verfügung steht.

    Das WPT erhält man mit dem Windows SDK. Bei dessen Installation muss man – wenn man nur das WPT will, genügt dies als einziges – die Option Developer Tools → Windows Development Tools → Win32 Development Tools auswählen.

    Nach erfolgter Installation findet man die MSIs zur WPT-Installation unter %ProgramFiles%\Microsoft SDKs\Windows\v7.0\Bin\wpt_*.msi, wobei statt des Sternchens die richtige Architektur für den zu untersuchenden Rechner, x86, x64 oder ia64, zu wählen ist. Nach Installation des eigentlichen WPT oder der Sicherung der Installationsprogramme auf einen Datenträger zur späteren Verwendung kann man das SDK auch wieder deinstallieren.

    Analyse mittels xbootmgr.exe und xperfview.exe

    xbootmgr beim Analysieren des Bootvorgangs nach dem NeustartDas eigentliche Analyse-Tool im WPT ruft man per xbootmgr innerhalb einer Eingabeaufforderung mit Administratorrechten auf. Ohne Parameter liefert es eine kurze Hilfe, wie man es in welchen Modus schaltet, um Start, Herunterfahren, Wechsel zum Energiesparzustand und zum Ruhezustand zu untersuchen, mit -help aufgerufen bietet es eine ausführliche Hilfe mit den weiteren Parametern.

    Im MSFN-Forum findet man detaillierte Beispiele für die Untersuchung konkreter Probleme etwa für

    Bootvorgang:

    xbootmgr -trace boot -traceFlags BASE+CSWITCH+DRIVERS+POWER -resultPath C:\TEMP

    Herunterfahren:

    xbootmgr -trace shutdown -noPrepReboot -traceFlags BASE+CSWITCH+DRIVERS+POWER -resultPath C:\TEMP

    Energiesparmodus:

    xbootmgr -trace standby -traceFlags BASE+CSWITCH+DRIVERS+POWER -resultPath C:\TEMP

    Ruhezustand:

    xbootmgr -trace hibernate -traceFlags BASE+CSWITCH+DRIVERS+POWER -resultPath C:\TEMP

    Statt des vorgeschlagenen Ausgabeverzeichnisses im letzten Parameter kann man natürlich auch ein selbst gewähltes verwenden.

    Die Analyseergebnisse kann man nun etwa auf Verzögerungen beim Treiber-Start untersuchenDie erzeugten ETL-Dateien mit den Resultaten sind bereits mit den Viewer xperfview.exe verknüpft und können auf Doppelklick sofort nach Beendigung aller Vorgänge untersucht werden. Langsame Treiber- und Dienst-Starts oder -Stops oder andere Wartezeiten, welche den untersuchten Vorgang verzögern, sind nun klar zu erkennen und können eventuell durch Upgrade der Software mit den langsam startenden Komponenten, durch eine Konfigurationsänderung oder, wenn gar nichts anderes mehr hilft, durch deren Deinstallation beseitigt werden.

    Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter

    Wir ver­wenden Ihre Mail-Adresse nur für den Ver­sand der News­letter.
    Es erfolgt keine per­sonen­be­zogene Auswertung.

    Bild von Andreas Kroschel

    Andreas Kroschel ist Buchautor und Verfasser von Fachartikeln zu Hardware, Windows und Linux sowie IT-Sicherheit. Er arbeitete als Redakteur unter anderem für BYTE Deutschland und die PC-Welt.

    Verwandte Beiträge

    Weitere Links