Tags: OS Deployment, Software-Distribution, System Center
System Center Configuration Manager (SCCM) 2016 repräsentiert die nächste Generation von Microsofts Tool für das Client- und Server-Management. Es bringt eine Reihe von Neuerungen und eignet sich auch für die Verwaltung von Windows 10 und Server 2016.
Zu den neuen Features von SCCM, das künftig nicht mehr über Jahreszahlen versioniert wird, gehört wie bei Windows 10 die laufende Aktualisierung des Tools durch Upgrades. Eine komplette Neuinstallation sollte nach Vorstellung von Microsoft künftig daher eher die Ausnahme sein.
Die jeweils aktuellen Builds können für 180 Tage kostenlos getestet werden. Derzeit befindet sich der Current Branche bei der Version 1511 (wegen seiner Freigabe im November 2015). Die Software steht in Microsofts Eval-Center zum Download bereit.
Voraussetzungen
Der ConfigMgr 2016 setzt mindestens Windows Server 2008 voraus, zudem wird ein SQL Server 2012 oder 2014 benötigt. Während SCCM selbst nur moderate Anforderungen an die Server-Hardware stellt, sieht Microsoft für den SQL Server ein Minimum von 8 GB RAM vor.
Die Management-Konsole kann auf dem SCCM-Server selbst oder auf einem Windows-Client installiert bzw. verwendet werden.
Vorbereitungen
Bevor es an die eigentliche Installation geht, sind eine Reihe vorbereitender Schritte notwendig:
- SCCM-Schema und -Container im Active Directory erstellen
- Benötigte Rollen und Features unter Windows Server hinzufügen
- ADK für Windows 10 installieren
- SQL Server konfigurieren
- Das SCCM-Installationspaket herunterladen und auspacken
Active Directory Schema erweitern
Das AD-Schema muss für den Betrieb des SCCM erweitert werden. Dies kann mittels Import der mitgelieferten LDIF Datei erfolgen oder durch Ausführen des dafür bereitgestellten Setup-Programms \SMSSetup\Bin\x64\Extadsch.exe.
Das Programm protokolliert seine Aktionen in C:\ExtADSch.log. Diese Zeile belegt die erfolgreiche Schema-Erweiterung:
<11-22-2015 13:07:26> Successfully extended the Active Directory schema.
AD-Container für Berechtigungen erstellen
Im Active Directory ist der Container System-Management mit den Berechtigungen für den künftigen SCCM-Host zu erstellen:
- In ADSI-Edit unter der System-OU ein neues Objekt vom Typ Container mit der Bezeichnung System-Management anlegen
- Die Eigenschaften des neuen Objekts öffnen und den SCCM-Host zufügen
- Vollzugriff erteilen und die Erweiterten Einstellungen aufrufen
- In der Liste Übernehmen für den Eintrag Dieses und alle untergeordneten Objekte auswählen.
Eine ausführliche Beschreibung der notwendigen Schritte liefert Microsoft unter http://go.microsoft.com/fwlink/p/?LinkId=233190.
Rollen und Features für Windows Server installieren
Im Server-Manager sind die folgenden Features hinzuzufügen:
- Remotedifferenzialkomprimierung
- Intelligenter Hintergrundübertragungsdienst (Background Intelligent Transfer Service, BITS)
- .NET Version 4.5
- Dabei die erforderlichen Rollendienste mitinstallieren, die als Abhängigkeiten aufgeführt werden, vor allem IIS, mit den Optionen
- ASP.NET
- Windows-Authentifizierung
- Verwaltungsprogramme => Kompatibilität mit der IIS-6-Verwaltung => IIS-6-Metabasiskompatibilität und Kompatibilität für WMI für IIS 6
Windows ADK installieren
Das Windows Assessment and Deployment Kit (ADK) für Windows 10 muss auf dem designierten SCCM-Site-Server installiert werden:
- Download von http://go.microsoft.com/fwlink/p/?LinkId=526740
- Setup ausführen
- Mindestens diese Features für die Installation auswählen: Bereitstellungstools, Windows-Vorinstallationsumgebung (Windows PE) und das Windows EasyTransfer (USMT)
SQL Server präparieren
Damit SQL Server optimal mit SCCM harmoniert, schreibt Microsoft vor, dass die Sortierung des SQL Servers für die SCCM-Instanz auf “SQL_Latin1_General_CP1_CI_AS” eingestellt werden muss. Dies kann bei der Installation des SQL-Servers im Schritt Server Configuration über den Reiter Customize erfolgen: Hier die Option ‘SQL Collation, used for backwards compatibility’ wählen und SQL_Latin1_General_CP1_CI_AS anklicken.
Alternativ kann man diese Eigenschaft über die Kommandozeile wie folgt konfigurieren:
setup.exe /q /ACTION=RebuildDatabase /INSTANCENAME=MSSQLSERVER /SAPWD="passwort" /SQLCollation=Latin1_General_CI_AS /SQLSYSADMINACCOUNTS="rado\sqladm"
SQL Server muss so eingerichtet sein, dass er unter einem Named Account oder einem lokalen Systemkonto läuft. Öffnen Sie dazu im SQL Server Configuration Manager die Eigenschaften von SQL Server Services und tragen Sie die Kontodaten ein.
Für SQL Server wird eine Prozessspeicherzuweisung von mindestens 8 GB vorausgesetzt. Diese Einstellung kann man im Management Studio vornehmen. Der Arbeitsspeicher sollte zudem begrenzt werden, indem man den Max-Wert auf etwa 80 bis 90 Prozent des verfügbaren Speichers setzt.
SCCM-Experten empfehlen, SQL Server lokal auf dem Site Server zu installieren. Hauptgrund dafür ist, dass der Site Server der Gruppe der lokalen Administratoren hinzugefügt werden muss. Bei einer verteilten SQL-Server Installation muss dies zwangsläufig auf jedem beteiligten Rechner geschehen, was den Sicherheitsrichtlinien zuwider laufen könnte.
Konfiguration prüfen
Wer vorab checken will, ob alle Systemvoraussetzungen für die SCCM-Installation erfüllt sind, kann jederzeit das SCCM-Tool prereqchk.exe unter \SMSSetup\Bin\x64\ bemühen, welches eine vollautomatische Prüfung durchführt. Das Prüfprotokoll ist sehr ausführlich und wird unter C: \ConfigMgrPrereq.log abgelegt. Hier genügt es, nach Zeilen mit dem Eintrag ERROR Ausschau zu halten.
Man kann sich diesen Schritt aber auch sparen, denn das SCCM-Installationsprogramm führt dieselbe Prüfung durch.
SCCM-Installation ausführen
Ist die Umgebung entsprechend vorbereitet, kann die eigentliche Installation des Configuration Manager beginnen.
Diese wird in folgenden Schritten ausgeführt:
- Im Hauptverzeichnis des ausgepackten Installationsprogramms die Datei splash.hta ausführen
- Auf Installation klicken
- Hinweise unter „Before You Begin“ bestätigen
- Use typical installation options for a standalone primary site wählen
- Lizenzbedingungen bestätigen (2x)
- Download-Ordner angeben, in welchen zusätzliche Dateien heruntergeladen werden. Bei einer späteren Wiederholung hier einfach den vorher angegebenen Ordner wieder auswählen.
- Site Code (3 Stellen) und Sitename angeben. Installationsverzeichnis wählen. Option für die Installation der Konsole aktivieren.
- Hinweise zur Datensammlung zur Kenntnis nehmen
- Verbindung zum Cloud-Service konfigurieren
- Zusammenfassung bestätigen
- Prerequisite Check: hier werden die Ergebnisse des System-Checks angezeigt. Sofern alle Voraussetzungen erfüllt sind, ist der Button Begin Install aktiv. Klicken Sie diesen, um die Software zu installieren.
Die Installation ist nun abgeschlossen und im Anschluss daran kann nun die Konsole des Configuration Manager gestartet werden.
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Andrej Radonic beschäftigt sich als IT-Journalist und als Vorstand der interSales AG seit über 20 Jahren mit IT-Lösungen für mittelständische Unternehmen. Spezialgebiete sind Virtualisierung, Open Source und E-Commerce.
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- Vorinstallierte Store Apps aus Image von Windows 10 entfernen
- Preview von System Center Configuration Manager (SCCM) 1612 verfügbar
Weitere Links
1 Kommentar
I have one issue, may by you can help a bit
I would like to Install SCCM just to manage Windows Defender. My idea was to keep the existing WSUS servers separate to provide updates also Defender updates to the clients.
1. Is it possible ?
2. In this case will SCCM Client Installation in Client machines work?
3. I did everything except WSUS installation in SCCM Server (WSUS Administration Console I have installed though). Now I am getting mainly two errors while installing SCCM Client (in ccmsetup Log file in Client machine). and SCCM Client is not getting installed. I am wondering it has to do with not installing WSUS.
1. Failed to get DP locations as the expected version from MP 'SMDSCCM.xxx.yy.zzz'. Error 0x87d00215
2. Failed to connect to machine policy namespace. 0x8004100e ccmsetup 07.08.2020 14:37:30 3808 (0x0EE0)
At moment I have not added extra DP, I am using Site server as DP.
Thanks & Regards
Jerrin