Tags: Desktop-Virtualisierung, XenApp, RDS, Hochverfügbarkeit
Parallels, bekannt für seine Virtualisierungssoftware auf dem Mac, hat den Remote Application Server 15 vorgestellt. Der Hersteller positioniert das Produkt, mit dem sich Desktops oder einzelne Windows-Anwendungen auf diversen Clients nutzen lassen, als kostengünstige Alternative zu XenDesktop und XenApp.
Remote Application Server (RAS) setzt auf Microsoft Terminal Server (RDS) auf und erweitert diesen um ein zentrales Management-Tool, um Lastausgleich, Hochverfügbarkeit sowie einen eigenen Client für verschiedene Plattformen. Zudem unterstützt Parallels RAS die Hypervisor von Microsoft, Citrix oder VMware, um VDI-Umgebungen einzurichten und für Anwender vollwertige Windows-Desktops bereitzustellen.
Zentrale Verwaltung von Clients und Server
Eine Erweiterung von RAS gegenüber den reinen RDS besteht in einem Management-Tool, das Administratoren die zentrale Kontrolle sowohl der Server und Clients als auch der Anwender erlaubt. Der Hersteller verspricht im Vergleich zu reinen Microsoft-Tools, aber auch zum marktführenden XenApp, ein schnelleres Setup und eine einfachere Verwaltung.
So kann der RAS-Administrator über die Parallels Console die Remote Desktop Dienste auf Windows Server einrichten und sie gleich mittels Assistenten für die Applikationsbereitstellung vorbereiten. Mit benutzerdefinierten Vorlagen lassen sich damit zudem virtuelle Desktops automatisch generieren und bereitstellen.
Load Balancing, HA, Reporting
Parallels hat in die neue Version einen Lastausgleich integriert. Dieser verteilt die Anwender automatisch auf verschiedene Server, die dieselben Applikationen bereitstellen. Eine integrierte Failover-Funktion soll für hohe Verfügbarkeit von Anwendungen sorgen. Beide Features sind ohne zusätzliche Kosten im Produkt enthalten und laut Hersteller einfacher aufzusetzen bzw. zu verwalten als bei Wettbewerbern.
Funktionen für das Client-Management sind in die Konsole integriert und ermöglichen über zentrale Richtlinien die Massenverwaltung von Sitzungen und Geräten inklusive Remote-Zugriff. Das Produkt kann bestehende Sicherheitslösungen von SafeNet, DeepNet sowie die RADIUS Authentisierung direkt integrieren.
Die Reporting Engine, die ebenfalls in der Standardlizenz enthalten ist, liefert zentrale Kennzahlen von VMware vSphere, Microsoft Hyper-V, Citrix XenServer und RDSH-Hosts sowie über RDP-Verbindungen. Vordefinierte Berichte geben Auskunft über Benutzeraktivität, Server-Zustand, Lizenzierung, Anwendungsnutzung und Performance, wobei diese Daten als Diagramme aufbereitet werden.
Mehrere Client-Optionen
Auf der Client-Seite werden neben Windows auch Mac-, Linux- und Raspberry PI-Geräte sowie Mobilgeräte mit iOS, Android und Chrome OS unterstützt. Zudem ermöglicht ein neuer HTML5-Client die Ausführung von Windows-Anwendungen direkt in einem Web-Browser und ohne zusätzliche Software auf dem Endgerät. Als Protokoll setzt RAS auf Microsofts RDP bzw. RemoteFX auf.
Die neue Version nimmt sich vor allem einer verbesserten Benutzererfahrung an: Anwender können Daten zwischen Anwendungen kopieren und einfügen sowie über eine automatisch eingerichtete Umleitung lokal drucken und scannen. Sie können dabei zwischen ihren Geräten wechseln und auf die in ihrer Session laufenden Programme zugreifen.
Kosten und Verfügbarkeit
Parallels Remote Application Server v15 wird zu einem Preis von 83,33 EUR pro Concurrent User und Jahr angeboten und kann über Parallels-Partner bezogen werden. Auf der Website des Herstellers steht eine kostenlose 30-Tage-Testversion von Parallels Remote Application Server v15 mit Lizenzen für 50 gleichzeitig zugreifende Benutzer zum Download bereit.
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Andrej Radonic beschäftigt sich als IT-Journalist und als Vorstand der interSales AG seit über 20 Jahren mit IT-Lösungen für mittelständische Unternehmen. Spezialgebiete sind Virtualisierung, Open Source und E-Commerce.
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