Alternative zu OneDrive & Co: pCloud mit Verschlüsselung, Versionierung und Team-Funktionen


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    Dateien in den Online-Speicher von pCloud hochladen und im Team freigeben.Die Schweizer pCloud AG bietet nicht nur über­durch­schnittlich viel Speicher­platz zu relativ mode­raten Preisen. Hinzu kommen auch einige Features, die beson­ders Unter­nehmen an­sprechen. Dazu gehören die Ver­schlüsselung und Versio­nierung der Dateien sowie Collaboration-Funktionen inklusive Rechte-Management.

    Private wie profes­sionelle Anwender sind zuneh­mend darauf ange­wiesen, jeder­zeit von jedem Gerät auf wichtige Doku­mente zu­greifen und sie mit anderen Benutzern teilen zu können. Diesem Bedürfnis kommen zahlreiche Anbieter mit Private Clouds entgegen, darunter Branchen­größen wie Microsoft, Google oder Dropbox.

    pCloud möchte sich von dieser Konkurrenz mit Kapazitäten im Terabyte-Bereich und einigen interessanten Features abheben. Bereits der kostenfreie Zugang ist mit 10 Gigabyte üppig ausgestattet und sticht damit Dropbox oder OneDrive aus. Alle Dateien werden auto­matisch an mindestens drei Server-Standorte repliziert und DSGVO-konform gespeichert.

    Dateiverwaltung im Web-Browser

    Das Pflicht­programm bei derartigen Diensten umfasst die Verwaltung beliebiger Dateitypen im Cloud-Speicher mittels einer einfach bedienbaren Web-Oberfläche.

    pCloud bietet für seinen Cloud-Speicher eine komfortable Dateiverwaltung per Browser oder App.

    Verzeichnisse können bei pCloud nach Belieben angelegt und Dateiinhalte durchsucht werden. Der Upload-Manager erlaubt das Hochladen ganzer Ordner.

    Der Upload-Manager unterstützt neben einzelnen Dateien auch das Hochladen ganzer Ordner sowie von Dateien über URLs.

    pCloud sorgt bei gängigen Datei­formaten für integrierte Vorschau­möglichkeiten und bringt einen Video- sowie Audioplayer mit. Das Browser-Widget pCloud Save gestattet den Download von Dateien aus dem Internet direkt in das pCloud-Konto.

    Die pCloud Drive-App synchronisiert Dateien automatisch in beide Richtungen mit dem Desktop oder dem Smartphone.

    Mit pCloud Drive können beliebige lokale Verzeichnisse mit dem Cloud-Speicher synchronisiert werden.

    Im Gegensatz zu bekannteren Wettbewerbern wird dabei nicht nur ein einziger lokaler Ordner berücksichtigt, sondern es lassen sich beliebige Verzeichnisse für die Synchronisation einrichten. Unter Windows klinkt sich pCloud nahtlos als Laufwerk in das Betriebs­system ein.

    Langzeit-Versionierung von Dateien

    pCloud versioniert alle Dateien automatisch. Mit der Rewind-Funktion können Benutzer den gesamten Inhalt des Kontos auf einen früheren Stand zurück­setzen. Zudem lassen sich die gespeicherten Dateien der letzten 30 Tage durchsuchen, wieder­herstellen oder herunter­laden.

    Dieser Zeitraum kann kosten­pflichtig auf 12 Monate verlängert werden. pCloud schützt mit Rewind nicht nur vor den Folgen von versehentlichem Löschen oder Ändern von Dateien, sondern auch vor Virenbefall und Ransomware-Attacken.

    Collaboration-Funktionen integriert

    pCloud unterstützt die Zusammen­arbeit zwischen Personen mit den üblichen Funktionen zum Teilen von Dateien und Freigeben von Verzeichnissen, wobei die Schweizer diese besonders übersichtlich und sicher gestaltet haben. Jeder geteilte Link kann mit einem Passwort und mit einem Verfallsdatum versehen werden.

    Dabei sind nicht nur Download-, sondern auch Upload-Links möglich. In einer separaten Auflistung sieht man alle derzeit aktiven Freigaben. Eine Statistik liefert Informationen über die Nutzung.

    Das eigene pCloud-Konto kann dabei über den Öffentlichen Ordner auch als Website für statische Inhalte dienen.

    Team-Funktionen für Unternehmen

    Teams und kleinere Unter­nehmen profitieren in der Business-Variante von den fortge­schrittenen Funktionen zur Zusammen­arbeit. Mitarbeiter lassen sich in Teams organisieren und der Administrator kann Gruppen­berechtigungen oder bei Bedarf auch indivi­duelle Zugriffs­rechte vergeben.

    Das Berechtigungssystem für Business-User regelt den Zugriff auf Freigaben, die Verschlüsselung, Protokolle oder den Papierkorb.

    Je nach Berechtigungs-Level können Team-Mitglieder beispielsweise mittels Rewind auf ältere Datei­versionen zugreifen.

    In der Business-Version kann man Teams anlegen und diesen Benutzer sowie Berechtigungen zuweisen.

    Sind die Teams eingerichtet, dürfen Ordner für Teams erstellt und freigegeben werden. Diese erscheinen automatisch in den Konten der Mitglieder und dienen dem Austausch von Dateien.

    Das integrierte Benachrichtigungs­system informiert über neue Dateien oder Änderungen. Ordner und Kommentare können von den Usern kommentiert werden, so dass ein ordner- oder datei­bezogener Chat-Verlauf entsteht.

    Team-Mitglieder können sich per Kommentarfunktion zu Dokumenten untereinander austauschen.

    Alle Konto­aktivitäten lassen sich in detaillierten Protokollen aufzeichnen und einsehen. Für ein personalisiertes Look-and-Feel erlaubt pCloud ein Branding mit eigenem Logo und Unter­nehmens­namen. Diese Elemente werden auch in allen Mail-Benach­richtigungen verwendet und runden damit das Erscheinungsbild nach außen ab.

    Integrierte Verschlüsselung von Dateien

    Für sicherheits­bewusste User ist die Verschlüsselung von Daten in einem Cloud-Speicher unabdingbar. Dieses aufpreis­pflichtige Feature verschlüsselt Dateien bereits auf dem Desktop oder Smartphone, so dass sie sich auf dem Weg vom und zum pCloud-Server nicht von Unbefugten mitlesen lassen.

    pCloud verschlüsselt Dateien zunächst auf dem Endgerät und diese werden dann so in die Cloud übertragen.

    Damit bleibt der Inhalt von Dokumenten auch für Mitarbeiter des Cloud-Providers unzugänglich. pCloud bietet sich daher auch als zusätzliche Backup-Lösung für wichtige Dokumente an.

    Verschlüsselte und unverschlüsselte Dateien können im pCloud-Speicher koexistieren, mit der Einschränkung, dass man verschlüsselte Dateien nicht durchsuchen kann und für sie weder Thumbnails noch Vorschau generiert werden.

    Cloud- und Social-Media-Backup

    In Sachen Backup hat pCloud noch mehr zu bieten: So können Anwender ihre Konten bei Dropbox, Google Drive, Microsoft OneDrive, Instagram und Facebook mit pCloud verlinken und die dort gespeicherten Daten in pCloud sichern. Das Backup kann manuell gestartet oder im Monats­rhythmus automatisch ausgeführt werden.

    Bei den Social-Media-Accounts berücksichtigt dieses Feature nur Bilder sowie Videos und legt diese in passenden Ordnern ab. Wer pCloud Drive einsetzt, bekommt darüber hinaus automatisch eine lokale Kopie dieser Inhalte.

    Verfügbarkeit und Preise

    pCloud lässt sich mit jedem aktuellen Web-Browser nutzen. Die Desktop-App pCloud Drive ist für Windows, Linux und Mac OS verfügbar. Die Smartphone-App ist für iOS, Android und Windows Mobile zu haben.

    Mit der Free Version werden 10 Gigabyte dauerhaft kostenfrei angeboten. Die Premium-Version erhöht den Speicher auf 500 Gigabyte und kostet 3,99 Euro im Monat (inkl. MwSt.) oder 175,00 Euro als einmalige Lifetime-Zahlung.

    Premium Plus erhöht den Speicher auf 2 TB bei einem monatlichen Mietpreis von 7,99 Euro oder gegen eine Einmalzahlung von 350,00 Euro für unbegrenzte Zeit. Weitere Features wie Verschlüsselung, zusätzlicher Speicherplatz oder die erweiterte Dateihistorie können gegen Aufpreis hinzugebucht werden.

    Die Business-Edition ist für mindestens 5 User ab 7,99 Euro pro Monat und Nutzer zu haben. Sie kann bis zu 30 Tage lang kostenlos getestet werden.

    Fazit

    pCloud ist ein einfach zu bedienender Online-Speicher mit großer Kapazität zu günstigen Konditionen. Der Dienst bietet viele sinnvolle Features wie integrierte Verschlüsselung und die Synchronisation beliebiger lokaler Ordner.

    Teams und kleinere Unternehmen profitieren von speziellen Features, die die Zusammen­arbeit erleichtern. Das System kann dabei unkompliziert skaliert werden: Sowohl neue Nutzer als auch zusätzlicher Speicher lassen sich jederzeit hinzufügen. Trotz DSGVO-Konformität sollten gerade geschäftliche Nutzer beachten, dass alle pCloud-Server in den USA stehen.

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    Bild von Andrej Radonic

    Andrej Radonic beschäftigt sich als IT-Journalist und als Vorstand der interSales AG seit über 20 Jahren mit IT-Lösungen für mittel­ständi­sche Unter­nehmen. Spezial­gebiete sind Virtuali­sierung, Open Source und E-Commerce.
    // Kontakt: E-Mail, Xing, LinkedIn //

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    3 Kommentare

    Danke für den interessanten Beitrag!
    Für mich ein NoGo.
    Als Schweizer wäre ich interessiert an einen Serverstandort in der Schweiz. Da aber hier die Server in den USA gehostet werden, bleibe ich lieber bei Dropbox. Da weiss ich, dass es zumindest technisch tadellos funktioniert.

    Gruss, Daniel

    Muss Daniel recht geben.
    Wäre toll, aber Server in den USA ist ein NoGo.
    Da bleib ich bei Dropbox, wo ich weiß, dass es perfekt funktioniert, und ich annehmen kann, dass es die Firma Dropbox in ein paar Jahren immer noch gibt.

    Es werden nur 6.5 GB von 10 GB freigeschaltet.
    Die 10 GB stehen dem Anwender nicht zur Verfügung.