Test: Thin Clients zentral verwalten mit Rangee TCMS


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    Rangee Thin ClientsThin Clients erzielen Kosten­vorteile nicht primär durch den Anschaffungs­preis der Hard­ware, sondern durch die zen­trale Bereit­stellung von Anwen­dungen und ein effi­zientes Remote-Management der Geräte aus einer Konsole. Die Aachener Rangee GmbH sieht für diese Aufgabe TCMS vor, das es auch als Virtual Appliance gibt.

    Das Konzept von Thin Clients beschränkt sich nicht auf den Einsatz bestimmter Geräte, sondern kennt eine ganze Bandbreite von Client-Optionen. So sieht Rangee neben Hardware-Lösungen auch vor, PCs in wartungsarme Endpunkte zu verwandeln.

    Einheitliches Management für alle Thin-Client-Typen

    Zu diesem Zweck können Unternehmen das Linux-basierte RangeeOS auf relativ leistungs­schwachen Office-Rechnern booten, wahlweise von einem USB-Stick oder einem SATA-Laufwerk. Alternativ bietet Rangee mit der Kommbox eine Windows-Software an, die neben einem gehärteten Desktop auch einen Management-Agent für das Microsoft-OS installiert.

    Egal ob man dedizierte Thin-Client-Hardware oder konvertierte PCs einsetzt, Rangee sieht mit dem Thin Client Management Server (TCMS) dafür eine einheitliche zentrale Verwaltung vor. Sie umfasst Konfiguration, Rollout, Update, Monitoring der Clients sowie User-Management unter einer Web-Oberfläche.

    Der Management-Server lässt sich als virtuelle Maschine schnell in Betrieb nehmen.

    Die Inbetrieb­nahme der Management-Software erfolgt über einen grafischen Setup-Wizard, anschließend kann man sie per Web-Browser unter https://<SERVER>/tcms erreichen.

    TCMS speichert die Konfigurations­daten wie Software-Einstellungen, aktive Firmware und Software-Module in einer lokalen SQLite-Datenbank. Eine Backup-Routine ist im System enthalten. Die Datenhaltung lässt sich wahlweise auf einen anderen Server oder auch auf MS SQL Server auslagern.

    Admin-Benutzer können aus einem Active Directory importiert und mit detaillierten Zugriffsberechtigungen versehen werden.

    Das Tool erlaubt das Anlegen von beliebig vielen Administratoren mit unter­schiedlichen Berechtigungen. Die Benutzerdaten können dafür aus dem Active Directory importiert werden.

    Registrierung von Thin Clients

    TCMS findet mit Hilfe der Discover-Funktion die Thin Clients in allen IP-Adressbereichen des Netzwerks. Alternativ lassen sich neue Thin Clients über ihre MAC-Adresse in der Datenbank erfassen und automatisch einer Gruppe zuordnen. Dadurch werden die Geräte beim ersten Hochfahren gleich mit der gewünschten Konfiguration versehen.

    Dem Administrator steht es aber frei, einen frisch ins Netz genommenen Thin Client auch manuell am TCMS-Server anzumelden. Er erledigt das über den Setup-Assistenten der lokalen Kommbox.

    Verwaltung der Thin Clients

    Die TCMS-Konsole zeigt registrierte Thin Clients mit allen relevanten Software- und Hardware-Details sowie dem aktuellen Status in einer baumartigen Struktur an.

    Im Kontextmenü eines Clients finden sich unter Aktionen Befehle zum Starten, Stoppen oder Zurücksetzen des Geräts.

    Administratoren starten und stoppen von hier die Endgeräte oder verbinden sich mit ihnen per Kommbox oder VNC. Sie können auch zeitgesteuerte Jobs definieren, beispielsweise für das Aufwecken, Hoch- oder Herunterfahren von Clients.

    Aktionen wie Hoch- oder Herunterfahren können zeitgesteuert für ganze Gruppen von Thin Clients automatisiert werden.

    Für eine sinnvolle Verwaltung teilt man die Thin Clients in Gruppen ein. Alle Geräte in einer Gruppe erhalten die gleichen Einstellungen. Praktischerweise kann man dafür die Konfiguration von einem schon fertig konfigurierten Thin Client übernehmen.

    Auf Knopfdruck kann die Konfiguration eines Thin Clients für eine Gruppe übernommen werden.

    Dies erledigt der TCMS-Verwalter über den Button Konfiguration ziehen im Kontextmenü des betreffenden Clients. Zu den solcherart importierten Einstellungen gehören unter anderem die Desktop-Darstellung, die angeschlossene Peripherie, Remote-Zugriffsprofile, eingerichtete Software oder das Update-Verhalten.

    Thin Clients können von der Management-Konsole aus bis ins Detail konfiguriert werden

    Registrierte Thin Clients melden sich beim Hochfahren am TCMS an und prüfen die ihnen zugewiesene Konfiguration. Unterscheidet sich diejenige auf dem TCMS von der auf dem Thin Client, wird sie am Client aktualisiert.

    Mit Hilfe von Profilen kann man dann einzelnen Geräten eine von den Gruppen­vorgaben abweichende Konfiguration zuteilen, beispielsweise zusätzliche Server-Verbindungen oder Geräte­einstellungen wie etwa das Linkshänder­menü.

    Dazu gehört auch die Möglichkeit, die Konfiguration von Geräten benutzer­spezifisch anzupassen: Wenn ein Arbeitsplatz von mehreren Anwendern abwechselnd genutzt wird, kann so jeder von ihnen seine individuelle Konfiguration auf das aktuelle Gerät mitnehmen.

    Test- und Master-Clients

    TCMS ermöglicht dem Administrator, ein Konfigurations­profil auf einem einzelnen Thin Client zu testen, bevor er es auf andere Geräte einer Gruppe verteilt. Dieser Client wird dafür als Test-Client am TCMS registriert. Geräte dieses Typs prüfen nicht, ob Updates der Konfiguration vorliegen. So behält der Test-Client immer seine Einstellungen.

    Mit TCMS können Administratoren den Status zwischen Test-, Master- und normalen Clients umschalten.

    Nach erfolgreichem Test lassen sich die Einstellungen als Master-Konfiguration auf andere Mitglieder der Gruppe übertragen. Der Thin Client wird dabei zum Master-Client ernannt, der sich beim Hochfahren am TCMS registriert und seine Konfiguration mit jener der Gruppe vergleicht. Bei Abweichungen wird die Master­konfiguration an die Gruppen­mitglieder gesendet.

    Ausrollen von Updates und Softwaremodulen

    Die Firmware der Thin Clients besteht aus dem Betriebssystem Rangee Linux und optionalen Software-Modulen wie ICA, RDP, Terminal-Emulation oder Browser. Aufgrund dieser Modularisierung können Admins über den TCMS jederzeit Software-Komponenten hinzuzufügen und entfernen.

    Dabei lassen sich wahlweise das Betriebs­system oder nur bestimmte Software-Module aktualisieren. TCMS ersetzt dann nur die Teile der Software, die sich seit der letzten Aktualisierung geändert haben.

    TCMS dient auch als Update-Server. Über die Konsole können Administratoren alle von Rangee angebotenen Software-Pakete einsehen und lokal bereitstellen. Der Thin-Client-Hersteller rät jedoch dazu, den Update- vom Management-Server zu trennen und als eigenen FTP- oder HTTP-Server aufzusetzen. Dies zahlt sich insbesondere für Unternehmen mit mehreren Standorten aus, weil sich so die WAN-Netzlast erheblich reduzieren lässt.

    Preise und Verfügbarkeit

    TCMS wird entweder über einen entsprechend konfigurierten Thin Client oder als Virtual Appliance für ESXi bzw. Hyper-V bereitgestellt. Die Ausführung als virtuelle Maschine ist kostenlos verfügbar.

    Geliefert auf einem Thin Client kostet das System 499,00 Euro zzgl. MwSt. Er ist alternativ als Rack-Version zum selben Preis zu haben.

    Kostenlose Testversionen für den PC-Stick und andere Tools, um PCs zu Thin Clients zu konvertieren, können über diese Web-Seite des Herstellers angefordert werden, Anfragen zu Teststellungen für Thin Clients nimmt Rangee hier entgegen.

    Fazit

    Rangee gibt Administratoren mit TCMS ein sehr leistungs­fähiges Werkzeug an die Hand, das auch mit großen Thin-Client-Umgebungen zurecht­kommt. Es ist flexibel einsetzbar, bietet viele Automatisierungs­funktionen und verhilft zu einem stabilen Betrieb.

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    Bild von Andrej Radonic

    Andrej Radonic beschäftigt sich als IT-Journalist und als Vorstand der interSales AG seit über 20 Jahren mit IT-Lösungen für mittel­ständi­sche Unter­nehmen. Spezial­gebiete sind Virtuali­sierung, Open Source und E-Commerce.

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