Tags: Backup, Disaster Recovery, Sicherheit, Storage
Altaro VM Backup sichert VMs unter Hyper-V sowie VMware vSphere. Die Version 7.1 erhielt mit der verbesserten Deduplikation, dem Booten von VMs aus Backups sowie der Cloud Management Console weitere Funktionen, die bislang eher Enterprise-Lösungen vorbehalten waren.
Altaro Backup lässt sich binnen weniger Minuten installieren. Sobald das Management-System auf einem Windows-Rechner eingerichtet ist, können Administratoren mittels Quick-Setup-Assistenten in wenigen Schritten Hosts und VMs anmelden und Backups anfertigen:
- Host verbinden und VMs auswählen
- Backup-Ablage (lokal oder im Netz, z.B. auf NAS) auswählen
- VMs für Backup starten
Der Systemverwalter kann jederzeit Backup-Gruppen mit unterschiedlichen Zeitplänen und Retention Policies definieren und per Drag-and-Drop VMs zuweisen. Das übersichtliche Dashboard liefert eine aktuelle Sicht auf laufende Backup-Jobs, die Auslastung der Speichermedien mit Ersparnisanteil durch Deduplikation sowie ein Protokoll eventuell aufgetretener Probleme. Die Altaro VM Backup Konsole dient dabei als zentrale Management-GUI, die sämtliche lokale Hosts und entfernten Backup-Server einbezieht.
Neue Features in v7.1
Altaro bot schon in früheren Versionen eine Reihe von fortgeschrittenen Features, die das Produkt unter anderem auch für das Disaster Recovery befähigen (siehe dazu: Altaro Hyper-V Backup 4 im Test: VMs sichern und wiederherstellen). Dazu zählen etwa:
- Zentrale Konsole zur Verwaltung aller zu sichernden Hosts und VMs
- Replikation von Backups: Backups können über WAN-Verbindungen mittels Offsite-Server an entfernte Standorte übertragen werden
- Restore von individuellen Dateien und Exchange-Items direkt aus dem Backup
- Automatisiertes Testing der Backup-Integrität mit Restore in der Sandbox
- AES-Verschlüsselung für Backup-Daten
Neben etlichen Optimierungen kamen in v7.1 weitere neue Funktionen hinzu:
Boot from Backup: Dieses Feature hilft, Server-Auszeiten bzw. RTOs (Recovery Time Objectives) auf ein Minimum zu reduzieren. Fällt eine VM aus, kann man sie nun direkt aus dem Backup heraus starten. Währenddessen stellt man im Hintergrund die ursprüngliche VM wieder her.
Etwaige Änderungen an der Backup-VM werden automatisch in die Recovery-VM gespiegelt. Ist die Wiederherstellung abgeschlossen, muss lediglich auf die restaurierte VM umgeschaltet werden.
Backup Health Monitor: Der Backup Health Monitor prüft im Hintergrund die Integrität der Backup-Daten und kann Fehler feststellen, die durch defekte Speichermedien entstehen. Findet er Probleme, erstellt er automatisch ein frisches Backup.
Kann das System auf diesem Wege die Integrität nicht wiederherstellen, dann zeigt es eine entsprechende Meldung in der Konsole inklusive einer Auflistung derjenigen Backup-Versionen, welche intakt und für einen Restore verwendbar sind.
Augmented Inline Deduplication: Während der Hauptzweck der Deduplikation das Einsparen von Speicherplatz ist - Altaro verspricht hier bis zu 75 Prozent Reduktion - sorgt die bereits seit Version 6 vorhandene Deduplikation (Reverse Delta) auch für schnellere Backup- und Restore-Abläufe.
Mit Version 7.1 erzielt die Augmented Inline Deduplication eine weitere Optimierung des Backup-Umfangs, indem geänderte Daten nur einmalig ins Backup kopiert werden, statt immer alle Daten zu übertragen und erst nachträglich Redundanzen aus dem Backup zu entfernen (Post-processing).
VMs müssen dabei für eine effiziente Deduplikation nicht manuell zu Gruppen ähnlicher virtueller Maschinen zusammengefasst werden, vielmehr wirkt der Mechanismus auf den gesamten Backup-Speicher.
Schnellere Kompressionsalgorithmen: Altaro hat weiter an der Backup-Geschwindigkeit gearbeitet und die Kompressionsmechanismen nochmals optimiert. Der Hersteller verspricht, dass durch Nutzung von CPU-Multithreading sowie deren arithmetischer Funktionen Backups nun noch schneller erstellt werden, bei geringerer CPU-Belastung.
Neu: Die Cloud Management Console (CMC)
Mit der in Version 7.1 eingeführten Cloud-basierten Admin-GUI CMC können Anwender ihre Backups nun standortunabhängig verwalten. Der Zugang auf die eigene Backup-Infrastruktur erfolgt über die Altaro-Cloud und setzt lediglich einen Web-Browser voraus.
Das Setup ist dabei in wenigen Schritten erledigt: Zunächst registriert man sich unter www.altaro.com/startcmc. In der Cloud Management Console erhält man unter manage.altaro.com anschließend einen Freischaltschlüssel, den man in der Altaro Management Console im Menüpunkt CMC einträgt. Damit stellt man die Verbindung zwischen der Altaro Cloud und seiner eigenen Installation her.
In der mandantenfähigen Cloud-Konsole hat der Administrator einen Überblick über seine gesamte Backup-Infrastruktur mit allen Altaro-Servern und den für Backups konfigurierten VMs. Von hier aus kann er Backups und Restores veranlassen, auf das Reporting zugreifen und Alerts konfigurieren.
Zudem lassen sich über sogenannte Backup-Templates in drei Schritten VMs zu Backup-Profilen zuordnen.
Editionen und Preise
Altaro stellt sein Backup Tool in vier Editionen zur Verfügung:
- Die Standard Edition zum Preis von 425 EUR pro Host (ohne CPU-Begrenzung) umfasst Backups für 5 VMs. Deduplizierung und Boot from Backup sind hier nicht verfügbar.
- Die Unlimited Edition hebt alle Beschränkungen hinsichtlich Zahl von VMs und der Funktionen auf und kostet 520,- EUR pro Host.
- Wer zusätzlich Altaros Cloud Management Console nutzen will, muss 725 EUR pro Host für die Unlimited Plus Edition veranschlagen.
- Wer Altaro VM Backup ausgiebig testen möchte, kann die Free Edition kostenfrei und zeitlich unbegrenzt einsetzen. Sie ist auf 2 VMs pro Host beschränkt und hält die Sicherungen maximal 4 Wochen vor.
Die Preise für Hyper-V- und VMware-Umgebungen sind gleich. Nutzer können auch eine Datensicherung für gemischte Umgebungen mit beiden Hypervisors einrichten.
Die Preise umfassen Priority Support und alle Updates für 1 Jahr. Upgrades zur jeweils höheren Version sind unter Erhaltung bereits erstellter Backups möglich.
Backups für Hyper-V und VMware
VM Backup arbeitet mit Windows Server ab Version 2008 R2 zusammen und kommt auch mit Hyper-V-Cluster zurecht. Seit v7 wird auch Windows Server 2016 unterstützt.
Der Support für VMware umfasst vSphere, ESXi und vCenter ab Version 5.0 bis einschließlich 6.5. Nicht unterstützt wird die kostenfreie Version von ESXi, weil VMware dort die erforderlichen APIs gesperrt hat.
Fazit
Altaro ist ein einfach zu bedienendes und zugleich mächtiges Sicherungswerkzeug für virtuelle Maschinen. Der Preis ist angesichts der gebotenen Leistung vergleichsweise günstig, insbesondere da Hosts und nicht CPU-Sockets lizenziert werden.
Die Management-Tools machen insgesamt einen sehr durchdachten und ausgereiften Eindruck. Interessant sind insbesondere die Replikation sowie die Fähigkeit zur zentralen Verwaltung verteilter Umgebungen, die nun auch per Web erfolgen kann.
Gerade für Firmen kleinerer und mittlerer Größe dürfte auch der schon im Preis enthaltene Support ein Kaufargument sein. Dieser ist für Administratoren auch per Live Chat direkt aus der Management-Konsole heraus erreichbar. Der Hersteller verspricht kurze Reaktionszeiten und schnelle Hilfe.
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Andrej Radonic beschäftigt sich als IT-Journalist und als Vorstand der interSales AG seit über 20 Jahren mit IT-Lösungen für mittelständische Unternehmen. Spezialgebiete sind Virtualisierung, Open Source und E-Commerce.
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