Veeam B&R 9.5 Update 4: Plugin für Oracle RMAN, S3-Archivierung, Free Edition für Office 365


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    Veeam LogoAuf dem VeeamOn Forum in Hanau stellte Veeam seine Roadmap für Backup und Data Protection vor. Nach­dem sich die Availability Suite v10 ver­spätet, legt der Her­steller ein Update 4 für die Version 9.5 nach. Zu seinen Neuerungen zählen u.a. ein erwei­terter Oracle-Support und der Nach­folger von Virtual Labs.

    Peter McKay, Co-CEO und President von Veeam, unterstrich in seiner Keynote den Anspruch seiner Firma, der führende Anbieter von Lösungen für Data Protection zu sein und verwies auf ein anhaltend starkes Wachstum. "Wir haben uns von einer VM-Backup- zu einer Multiprodukt-Company in Multicloud-Umgebungen entwickelt", sagte er.

    Umstellung auf häufigere Updates

    Produktseitig musste Veeam 2018 allerdings zurück­rudern und die Veröffent­lichung von Version 10 seiner Suite auf das kommende Jahr verschieben. Das Unternehmen nennt die hohen Anforderungen zur Qualitäts­sicherung als Ursache, die vor allem beim neuen CDP-Feature sowie dem ange­kündigten NAS-Backup mehr Zeit in Anspruch nehmen als zunächst geplant.

    "Wir haben in diesem Jahr auf ein agiles System der Produkt­entwicklung umgestellt. Statt dem jährlichen Big Bang werden wir öfter kleinere Updates liefern, um schneller auf die Markt­erfordernisse und die Wünsche unserer Kunden reagieren zu können", erläuterte McKay im Gespräch mit WindowsPro.

    Veeam unterstützt Data Protection von physisch über lokal bis hin zu Multi-Cloud.

    Dementsprechend stellte Veeam neue Features vor, die als Update 4 noch in diesem Jahr verfügbar werden sollen.

    Erweiterte Oracle-Unterstützung

    Das neue Plugin für Oracle RMAN erweitert die vorhandenen Image-basierten Sicherungs­methoden für Oracle-Datenbanken um Backup und Restore über den nativen Oracle Recovery Manager (RMAN). So kann das Veeam Scale-out Backup Repository (SOBR) für maximalen Daten­durchsatz genutzt werden. Der Veeam Explorer for Oracle erlaubt Anwendern, selbständig Daten wiederherzu­herstellen.

    Das RMAN-Plugin von Veeam wird Backup und Restore von Oracle-Datenbanken vereinfachen.

    Langzeitaufbewahrung von Backups

    Ursprünglich als Archive Tier veröffentlicht, arbeitet Veeam unter dem Codenamen Infinite Storage derzeit an Version 2 einer Langzeit­auf­bewahrung für Backups. Die Idee: Object Storage soll als kosten­günstiger und flexibler Langzeit­speicher für Backups genutzt werden.

    Veeam wird zunächst S3 unterstützen, Support für Glacier sowie Azure Blob ist geplant. Als infinite bezeichnet Veeam die Technik, weil es sich um eine nahtlose Erweiterung des Scaleout Backup Repository handelt und das Archiv zusammen mit den Backups im selben Cloud-Storage liegt, welches (theoretisch) unendlich ausgedehnt werden kann.

    Um das Auslagern effizient zu gestalten, setzt Veeam eine als Dehydration bezeichnete Technik ein, bei der die Daten in Chunks aufgeteilt und sukzessive übertragen werden. Lokal bleibt quasi eine Hülle des Backup-Pakets mit mini­malen Verwaltungs­daten zurück.

    Das Auslagern des Backups in ein Langzeitarchiv auf S3-Basis wird durch eine als Dehydration bezeichnete Technik vollzogen.

    Der Clou daran: Der Administrator hat die gewohnte volle Sicht auf alle Daten und Backups und kann die gesamte Veeam-Funktionalität bis hin zu Instant VM-Recovery auf das ausgelagerte Archiv anwenden.

    DataLabs als Nachfolger der Virtual Labs

    Bei den DataLabs handelt es sich um eine Weiter­entwicklung der bekannten StorageLabs, mit denen Admini­stratoren VMs aus Backup-Repositories zu Test­zwecken in einer abge­schotteten Umgebung starten können.

    Laut Veeam wird sich nicht nur die Bedienung deutlich verein­fachen. Vor allem soll DataLabs neue Anwendungen durch eine persistente Lab-Umgebung ermöglichen.

    Staged Restore ist eine neue Option des Full VM Restore Wizard.

    Als Beispiel nannte der Hersteller den rechtlich garantierten Anspruch auf "Vergessen" nach DSGVO §17. Während viele Unternehmen das Löschen von personen­bezogenen Daten aus Applikationen und Datenbanken automatisiert abhandeln, gibt es bislang keinen praktikablen Schutz dagegen, dass diese Daten durch einen Restore ungewollt aus einem Backup wieder­hergestellt werden.

    Veeam löst das im Rahmen der DataLabs durch Staged Restore: Beim Wieder­herstellen in der Staging-Umgebung wird ein hinterlegtes Lösch-Script automatisiert auf dem Restore ausgeführt. Anschließend kann die so bereinigte Umgebung live gestellt werden.

    DataLabs ermöglicht beim Restore die Ausführung eigener Scripts zur Löschung von Daten vor dem eigentlichen Restore. 

    Malware beim Restore beseitigen

    Unter dem Codenamen Quarantine erlaubt Veeam mit Update 4 die Integration eines Viren-Scanners in den Wieder­herstellungs­prozess auf Image-Ebene, um der Gefahr von Malware zu begegnen, die in  Backups schlummert.

    Anfänglich unterstützt Veeam Microsoft Defender und Symantec Protection Engine, Support für weitere Anbieter soll folgen. Beliebige Viren-Scanner lassen sich zudem über eine einfache Config-Datei einbinden.

    Als Anwendungs­fälle sieht Veeam unter anderem Außenstellen-Backups, über welche die IT weniger Kontrolle hat. Außerdem ermöglicht Quarantine das Testen von anderen Antiviren-Produkten, als jenen, die produktiv eingesetzt werden.

    Backup for Office 365 mit Free Edition

    Mit der nächsten Ausgabe des populären Backups für Office 365 wird Veeam die Möglichkeit anbieten, Sicherungen von Sharepoint und OneDrive for Business zu erstellen. Zudem kündigte die Firma eine neue Free Edition an: Damit können Exchange- und OneDrive-Backups für bis zu 10 User kostenfrei erstellt werden, sowie von SharePoint bis zu 1 TB.

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    Bild von Andrej Radonic

    Andrej Radonic beschäftigt sich als IT-Journalist und als Vorstand der interSales AG seit über 20 Jahren mit IT-Lösungen für mittel­ständi­sche Unter­nehmen. Spezial­gebiete sind Virtuali­sierung, Open Source und E-Commerce.
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