Tags: Microsoft 365, Lizenzierung, Office
Microsoft bietet seine Office-Anwendungen und Online-Dienste in zahlreichen Kombinationen über so genannte Pläne an. Die Vielfalt der Abos und Produkte sowie ständige Änderungen in den Bezeichnungen machen es schwierig, den Überblick zu behalten. Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Informationen zusammen.
Office 365 ist aus der herkömmlichen Office Suite mit Word, Excel & Co. entstanden. Seit zirka 10 Jahren ist es möglich, diese Anwendungen über ein monatliches oder jährliches Abrechnungsmodell zu beziehen
Mittlerweile gibt es bei Office 365 nicht nur die klassischen Office-Programme, sondern auch Apps wie Bookings, Planner, Shifts, To-Do, Forms, Delve und vor allem Teams. Die Office-Anwendungen dürfen plattformübergreifend auf bis zu 15 Geräten (5 PCs bzw. Macs, 5 Tablets, 5 Smartphones) verwendet werden.
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Zusätzlich gibt es Dienste wie Exchange Online und SharePoint Online dazu. Mit OneDrive steht eine Anwendung bereit, um Daten in der Cloud zu speichern. Außerdem integriert sie sich nahtlos in SharePoint. Somit ist Office 365 je nach Plan deutlich umfangreicher als der Name vermuten lässt.
Neben den kommerziellen Lizenzen gibt es spezielle Angebote für den öffentlichen Sektor, für Forschung und Lehre, das Gesundheitswesen und NGOs. Zudem bieten mehrere Volumenlizenzprogramme unterschiedliche Möglichkeiten.
Microsoft 365
Neben Office 365 existiert noch Microsoft 365. Es erweitert Office 365 um Enterprise Mobile Security (EMS), Defender für Office 365 (ehemals ATP) und Windows 10 Enterprise.
Es führt immer wieder zu Verständnisproblemen, dass es für beide Linien (O365 und M365) gleiche Produktnamen gibt, zum Beispiel Office 365 E3 und E5 oder Microsoft 365 E3 und E5. Die M365-Pläne beinhalten aber grundsätzlich ihre O365-Pendants.
Business-Pläne
Generell unterteilt Microsoft seine Kunden in private Nutzer, Mittelstandsunternehmen bis 300 Mitarbeiter (Business) und größere Firmen ab 300 Mitarbeiter (Enterprise). Für KMUs sieht Microsoft die Pläne vor, welche auch Business im Namen führen. So gibt es M365 Business Basic, M365 Business Standard, M365 Business Premium und die M365 Apps for Business.
Basic und Standard umfassen das klassische Office-365-Paket mit den Desktop-Anwendungen. Hinzu kommen Exchange Online und SharePoint Online, außerdem darf Teams natürlich nicht fehlen. Zusätzlich ist die Verwendung von Forms, Kaizala, Planner, Power Automate, Sway, Delve etc. erlaubt.
Business Standard inkludiert zusätzlich noch Bookings und StaffHub. Der größte Unterschied zu Basic besteht darin, dass Letzteres nur die Web- und Mobile-Apps, jedoch keine Desktop-Anwendungen bietet.
Microsoft 365 Apps (for Business) beinhalten nur die Desktop-Anwendungen ohne die Cloud-Dienste von Exchange und SharePoint, außerdem fehlt Teams.
M365 Business Premium erweitert das Spektrum von Office 365 Business Standard um Defender for Office 365, EMS und Windows 10 Enterprise. Eine detaillierte Auflistung der enthaltenen Produkte gibt es auf dieser Seite.
Einschränkungen bei den "Business"-Plänen
Zu beachten sind einige Einschränkungen bei Microsoft 365 für Business. So fehlt dort das Recht zur Shared Activation. Wird Office 365 auf RDS-Server bereitgestellt oder auf Windows Virtual Desktop betrieben, dann benötigt man einen Enterprise-Plan oder zumindest Business Premium.
Office 365 Business lässt sich zudem weder über Gruppenrichtlinien noch mit Office-Cloud-Policies konfigurieren (siehe dazu: Office 365 Business: Makro-Sicherheit über Gruppenrichtlinien konfigurieren).
Enterprise-Pläne
Für größere Kunden hat Microsoft die Enterprise-Pläne entworfen, deren Bezeichnung entsprechend mit einem 'E' beginnt. So gibt es Office 365 E1, E3, E5, Office 365 F1 und die Microsoft 365 Apps for Enterprise, welches auch ProPlus heißt (siehe: Microsoft 365 und Office 365 - Enterprise-Pläne im Vergleich).
Bei den Enterprise-Plänen stellt Microsoft mehr Speicher zur Verfügung. So bekommt man ab dem beliebten E3-Plan größere Exchange-Postfächer, mehr OneDrive-Speicher und großzügiger ausgestattete SharePoints. In den einzelnen Diensten sind zudem spezielle Enterprise-Funktionen freigeschaltet, wie beispielsweise DLP in Exchange und SharePoint.
Mit M365 Apps for Enterprise werden, wie bei seinem kleinen Bruder M365 Apps for Business, lokale Installation der Anwendungen lizenziert. Hier sind ebenfalls keine Online-Varianten von Exchange oder SharePoint inklusive.
M365 E3 und E5 beinhalten jeweils ihre Pendants von Office 365, Windows 10 und EMS. Microsoft 365 E3 ist somit ein Bundle aus O365 E3, EMS E3 und Windows10 E3. Unterm Strich spart man so gute 10 Prozent gegenüber den einzelnen Plänen.
Enterprise F-Pläne
Enterprise-Kunden stehen darüber hinaus die eingeschränkten F-Pläne zur Verfügung. Dies kann ausreichen für Mitarbeiter, die etwa mit einem Tablet oder sonstigen mobilen Gerät arbeiten und mangels Büroarbeitsplatz keine Desktop-Apps benötigen. Die F-Pläne sind recht preisgünstig, aber nicht für alle Einsatzszenarien geeignet, da es sich um Kioskversionen der Anwendungen handelt.
Individuelle Pläne
Anwender können jenseits der bekannten Abos einzelne Pläne optional erwerben. Dadurch erhöht sich die Flexibilität, und Benutzer lassen sich so gezielt mit ihren benötigten Applikationen und Diensten ausstatten.
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Benjamin Bürk ist Senior Systems Engineer und betreut seit 2002 IT-Infrastrukturen von Unternehmen. Sein Schwerpunkt liegt im Aufbau und Betrieb von Server-Systemen und Microsoft 365-Umgebungen. Er ist ITIL4 Foundation, dreifach als MCSA sowie als MCSE Productivity zertifiziert..
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