Tags: Hyper-V, Hypervisor, KVM, ESXi, XenServer
Jedes Quartal veröffentlicht Veeam Software den V-index. In ihm listet das Unternehmen Kenndaten zum Thema Virtualisierung auf. Ein überraschendes Ergebnis im dritten Quartal 2011: Weltweit denken 38 Prozent der Unternehmen darüber nach, ihren primären Hypervisor durch einen anderen zu ersetzen. In Deutschland sind es jedoch 46 Prozent.
Die Gründe dafür liegen bei 58,1 Prozent aller befragten Firmen in den Kosten; an die 47,4 Prozent geben den Funktionsumfang als Wechselgrund an. Das Lizenzmodell ist für 46,8 Prozent ein Grund, über andere Hypervisors nachzudenken. Für die deutschen Anwender ist mit 54,3 Prozent Unzufriedenheit mit dem Lizenzmodell der Hauptgrund, einen Wechsel ins Auge zu fassen.
Nicht verwunderlich ist, dass VMware als mit 67,6 Prozent Marktanteil der am stärksten genutzte Hypervisor ist, gefolgt von Microsoft Hyper-V (16,4 Prozent), Citrix Xen (14,4 Prozent) und anderen Produkten wie der Open-Source-Software KVM (1,6 Prozent). Auch deutsche Unternehmen nutzen bevorzugen VMware (61 Prozent), gefolgt von Citrix Xen (20 Prozent) und Microsoft Hyper-V (16 Prozent). Immerhin 3 Prozent nutzen einen anderen Hypervisor.
Virtualisierungsrate
Sie beträgt 38,9 Prozent und liegt damit 0,5 Prozent unter dem Wert des Quartals zuvor. Die Virtualisierungsrate gibt Aufschluss über den Anteil virtualisierter Server in großen Unternehmen. Auch im dritten Quartal liegen die deutschen Unternehmen mit einer Virtualisierungsrate von 44,1 Prozent über dem Durchschnitt.
Konsolidierungsrate
Bei der Konsolidierungsrate ergab die Umfrage deutliche Unterschiede zwischen vermeintlichem und tatsächlichem Verhältnis. Während das tatsächliche Verhältnis von virtuellen Maschinen (VM) zu physischen Hosts im Schnitt bei 5,1:1 liegt, schätzen die Befragten das es auf 9:1. Sie sind somit der Meinung, deutlich mehr VMs implementiert zu haben.
Tatsächlich laufen auf einem physischen Host jedoch nur 5,1 Virtual Machines. Hier liegen die deutschen Unternehmen mit einer Konsolidierungsrate von 4,7:1 leicht unter dem Durchschnitt. Ebenso wie ihre Kollegen aus anderen Ländern schätzten die IT-Fachleute hier zu Lande fälschlicher Weise, dass die Relation bei 9:1 liegen würde.
Zur Ermittlung des V-index befragt das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne mehr 500 große Unternehmen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Gründe gegen Virtualisierung
Die Gründe, weshalb Unternehmen von einer umfangreicheren Virtualisierung absehen, sind alle in etwa gleich gewichtet. An der Zuverlässigkeit zweifeln 36,4 Prozent, die Sorge um die Performance der Applikationen beschäftigt 34 Prozent. Backup und Datenwiederherstellung nennen 33 Prozent der Befragten als Hinderungsgrund. Mit 32 Prozent knapp dahinter liegt die Notwendigkeit, neue Hardware anzuschaffen, um Virtualisierungsprojekte starten zu können.
Ein weiteres Hemmnis: Das komplexe Management virtueller Umgebungen (30 Prozent). Die deutschen Unternehmen sehen insgesamt deutlich weniger Schwierigkeiten bei der Virtualisierung; die Prozentwerte liegen bis zu 18 Punkte unter dem Durchschnitt.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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