Tags: Virtualisierung, Hyper-V, Storage, ESXi, XenServer
Auch für "IT-Praktiker" sind manche Marktdaten interessant, etwa die Zahlen, die Veeam in einer Studie zum Status der Virtualisierung in amerikanischen, deutschen und britischen Firmen veröffentlicht hat. Kleiner Wermutstropfen: An der Befragung nahmen nur 554 Großfirmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern teil. Damit trifft diese Studie nur teilweise die Realität in Deutschland mit seinen vielen mittelständischen Unternehmen.
Hier die wichtigsten Ergebnisse: Im zweiten Quartal 2011 waren laut Veeam 39,4 Prozent der Server in Unternehmen virtualisiert. Auf den ersten Blick ist das nicht sonderlich viel. Allerdings setzen 91,9 Prozent der befragten Unternehmen Virtualisierung ein, etwa in Form von Server-, Speicher- oder Desktop-Virtualisierung.
Dass an der Studie größere Firmen teilnahmen, belegt folgende Zahl: Demnach sind in jeder Firma im Schnitt 664 physische Server, 113 physische Hosts und 470 Virtual Machines im Einsatz.
VMware vor Xen und Hyper-V
Nicht verwunderlich ist, dass VMwares Hypervisor dominiert. An die 58 Prozent der Firmen setzen auf VMware als primären Hypervisor (ESX Server). Dagegen erstaunt, dass auf Platz zwei Citrix Xen (20,2 Prozent) vor Microsofts Hypver-V (18,8 Prozent) rangierte. IDC und Gartner sehen dagegen Microsoft auf dem zweiten Rang.
Rund 3 Prozent setzen auf andere Virtualisierungssoftware, etwa die Open-Source-Variante Kernel-based Virtual Machine (KVM), die auch Redhat in seinen Linux-Versionen verwendet.
Eine "Monokultur" in Sachen Virtualisierung gibt es jedoch in Unternehmensnetzen nicht. Offenkundig setzen viele Firmen mehrere Lösungen parallel ein. Das zeigt sich an folgenden Daten: 84 Prozent der Nutzer verwenden VMware, 61 Prozent Hyper-V und 55,4 Prozent Xen. Auch in diesem Fall dürften die Hypervisors vermutlich in unterschiedlichen Szenarien zum Einsatz kommen. Hinzu kommt, dass es, ebenso wie bei Betriebssystemen, Datenbanken und teilweise auch Desktop-Systemen, zumindest in Großfirmen nur selten eine homogene IT-Welt gibt.
Hemmnisse für Virtualisierung
Auch dazu, welche Faktoren die Einführung oder stärkere Nutzung von Virtualisierung behindern, wurden die IT-Fachleute der Unternehmen befragt. Mit 38,8 Prozent auf Platz eins rangieren Bedenken in puncto Zuverlässigkeit, knapp dahinter folgt die Aussage, dass erst ein Auffrischen der Hardware notwendig sei, um entsprechende Projekte zu starten.
Zu den bekannten Schwachpunkten vieler IT-Infrastrukturen, die Virtualisierung erschweren, zählt die zu knapp bemessene I/O-Leistung (Netzwerk-Interfaces). Hinzu kommt, dass viele Unternehmen derzeit noch Server mit zwei oder vier CPU-Sockeln einsetzen, die nur eine begrenzte Zahl von Workloads verkraften. Achtwege-Server sind vielen Firmen derzeit noch zu teuer.
Jeweils 32,4 Prozent äußerten Zweifel bezüglich der Performance virtualisierter Anwendungen und die Möglichkeit, "saubere" Backups durchzuführen. Ein weiteres Problem: Furcht davor, die Kontrolle über die virtualisierten Ressourcen zu verlieren, Stichwort Management.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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