Tags: Datei-Management, Storage, Synchronisierung
Unter dem Namen "Octopus" entwickelt VMware eine File-Sharing- und Collaboration-Lösung, die Firmen eine bessere Kontrolle über gespeicherte Dateien geben soll. Die Basis bilden Storage-Kapazitäten, die in einer Cloud-Umgebung vorgehalten werden. Dies kann eine Private Cloud (Unternehmensnetz) oder eine Public Cloud sein, die beispielsweise ein Service-Provider bereitstellt.
Bei Octopus greift VMware auf Technologien zurück, die von EMCs Cloud-Storage-Service Mozy stammen. Außerdem wird der Hersteller laut einem Beitrag im VMware-Blog Octopus eng mit anderen Produkten verzahnen, darunter VMware Zimbra (Collaboration-Server), VMware View (Virtual Desktop Infrastructure) und VMware Horizon (Anwendungsmanagement).
Alternative zu Dropbox
Ähnlich wie bei anderen Cloud-Storage- und Datensynchronisierungs-Services wie etwa Dropbox können Nutzer von unterschiedlichen Endgeräten auf die gespeicherten Dateien zugreifen: Desktop-Rechnern, Tablet-Systemen und Smartphones. Daten sollen sich mit Kollegen und Kunden teilen lassen, aber auch mit Bekannten, Freunden und Familienangehörigen.
Automatisches Löschen von Daten
Administratoren können mittels Sicherheitsregeln festlegen, wer wann auf welche Files Zugriff hat und mit wem er sie teilen darf. Eine besonders interessante Funktion: Octopus ermittelt automatisch, auf welche Dateien längere Zeit lang nicht zugegriffen wurde. Der Besitzer der Daten wird darüber informiert. Reagiert er nicht, löscht die Software die Files.
Dieser etwas rigide Mechanismus soll "Daten-Messis" den Garaus machen. Nach Schätzung von VMware werden rund 80 Prozent aller Daten nach zwei Jahren nicht mehr aufgerufen, etwa nach Abschluss eines Projekts. Natürlich muss sichergestellt sein, dass keine "wertvollen" Unterlagen oder archivierungspflichtige Informationen der Lösch-Wut von Octopus zum Opfer fallen.
Ausrichtung auf Geschäftskunden
Im Gegensatz zu ähnlichen Services wie Dropbox positioniert VMware Octopus als File-Sharing- und Collaboration-Dienst für Unternehmen. Laut dem VMware-Blog sollen weitere Business-Funktionen integriert werden. Welche das sind, ließ das Unternehmen bislang offen. Es könnten Features sein, die für Projektgruppen von Interesse sind, wie das gemeinsame Bearbeiten von Files und eine Versionskontrolle.
Mit Octopus will VMware das "Post-PC-Zeitalter" einläuten. Das ist sicherlich etwas großspurig formuliert. Tatsache ist jedoch, dass der Service dieTrennung von Daten und Endgeräten vorantreibt.
Derzeit läuft der Beta-Test von Octopus. Allerdings werden wegen der großen Nachfrage keine weiteren Beta-Tester akzeptiert.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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