Tags: Windows 11, Automatisierung
Viele Altsysteme bieten keine REST-APIs und keine Möglichkeit, sie programmatisch zu steuern. Microsoft Power Automate for Desktop ist eine kostenlose Lösung, mit der man wiederkehrende Aufgaben automatisieren kann, ohne dafür Programm-Code zu schreiben. Die einfachste Möglichkeit dafür besteht darin, Benutzeraktionen in Makros aufzuzeichnen.
Power Automate for Desktop (PAD) ist mit anderen frei verfügbaren Tools wie AutoIt vergleichbar. Letzteres beruht auf einer Basic-ähnliche Script-Sprache, mit der man die Windows-Benutzeroberfläche automatisieren und Tastenanschläge sowie Mausklicks simulieren kann. PAD bietet zwar ähnliche Funktionen, aber Anwender können damit ihre Workflows über eine benutzerfreundliche Oberfläche einfach zusammenstellen.
Power Automate Desktop kommt mit zahlreichen vorgefertigten Aktionen und einem integrierten Rekorder. Damit können Sie Abläufe aufzeichnen, indem Sie sich mittels Point and Click auf dem Desktop bewegen. Die automatisierten Prozesse werden in PAD als Flows bezeichnet. Diese können ohne weiteres sowohl mit modernen als auch mit älteren Anwendungen interagieren.
Power Automate for Desktop installieren
PAD ist für Windows 10 und 11 kostenlos. Die App ist in Windows 11 bereits integriert. Um mit Power Automate arbeiten zu können, benötigen Sie ein Microsoft-Konto oder ein Arbeitskonto bei Office 365/M365.
Wenn Sie Windows 10 verwenden, können Sie die App herunterladen und einfach installieren. Das Setup bietet zudem an, das Browser-Plugin für Power Automate for Desktop hinzuzufügen.
Neuen Workflow erstellen
Nach dem Start haben Sie in der leeren PAD-Umgebung nur die Möglichkeit, auf die Schaltfläche New flow zu klicken.
Benennen Sie den neuen Flow und klicken Sie auf Create. Die Abbildung unten zeigt einige der fast 400 Aktionen, die standardmäßig in Power Automate for Desktop verfügbar sind.
Beachten Sie außerdem den Button für den Rekorder rechts neben dem Aktionsbereich. Damit zeichnen Sie Klicks, Tastenanschläge und andere Aktionen auf, die Sie während der Interaktion mit der grafischen Benutzeroberfläche ausführen.
Beispiel-Flow für notepad.exe
Um einen einfachen Automatisierungsablauf zu demonstrieren, öffnen wir die Datei notepad.exe und geben einen Text ein, der bei der Ausführung des Flow automatisch im Editor erscheint.
Zusätzlich zur Auswahl von Aktionen im linken Bereich des Fensters können Sie ihre eigenen mitschneiden.
In unserem Beispiel zeichnen wir nun Tastatureingaben in Notepad.exe auf. Nachdem ich auf die Schaltfläche Record geklickt habe, tippe ich den Text in das geöffnete Notepad-Dokument.
Power Automate for Desktop zeigt den Fokus während der Aufzeichnung mit einer roten Umrandung des jeweiligen Oberflächenelements an.
Nachdem Sie die Schritte, die Sie aufzeichnen möchten, abgeschlossen haben, klicken Sie unten im Rekorder auf die Schaltfläche Finish.
Im Hauptfenster sehen Sie die erfassten Ereignisse und den Befehl Run application. Sie können den Flow von jedem beliebigen Punkt aus starten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf einen Schritt und dann auf Run from here.
Wenn Sie Ablauf starten, dann sehen Sie, wie Power Automate den Editor öffnet und nach ein paar Sekunden den zuvor aufgezeichneten Text im neuen Dokument wiedergibt.
Bei der Verwendung des Rekorders mit Power Automate for Desktop sind einige Einschränkungen zu beachten.
Fazit
PAD bietet eine interessante Lösung für die Automatisierung von Aufgaben, da es Benutzeraktivitäten wie Klicks und Tastenanschläge erfassen und anschließend abspielen kann. Es erlaubt so auch die Steuerung von Legacy-Anwendungen, für die es keine modernen APIs gibt.
Das Tool ist jedoch nicht nur für den geschäftlichen Einsatz geeignet. Auch Privatanwender können von PAD profitieren, indem sie wiederkehrende Aufgaben beschleunigen. Weiterführende Informationen zu Power Automate for Desktop finden sich auf Microsoft Website.
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