Tags: ESXi, VirtualBox
Nested Virtualization eignet sich vor allem für Lab-Umgebungen, um mehrere Instanzen eines Hypervisors auf einem Rechner zu installieren. Grundsätzlich bietet auch VirtualBox dieses Feature, unterstützt aber wie Hyper-V eine verschachtelte Konfiguration nur für ESXi 6.x. Eine erfolgreiche Installation setzt einige Anpassungen der VM voraus.
Beim Versuch, ESXi 7.0 und ESXi 8.0 in einer VM auf VirtualBox zu installieren, erhielt ich verschiedene Purple Screen of Death (PSOD).
Als ich ESXi 7.0 zum Laufen brachte, traten außerdem Netzwerkprobleme auf, weil die NIC-Treiber fehlten.
Ich habe mich daher entschieden, VMware ESXi 6.7 in VirtualBox zu installieren, da es nicht die Probleme zu haben scheint, die bei den neueren Versionen auftreten.
Diese Version erhält zwar keinen Support mehr, aber eine Installation auf VirtualBox unterstützt der Hersteller ohnehin nicht.
Erstellen der ESXi-VM in VirtualBox
Sobald Sie VirtualBox auf dem Host-System installiert und konfiguriert haben, müssen Sie als erstes die virtuelle Maschine erstellen, in der ESXi laufen soll. Klicken Sie auf die Schaltfläche Neu in der VirtualBox-GUI.
Dies startet den Assistenten zum Erstellen einer virtuellen Maschine. Auf dem ersten Bildschirm müssen Sie die virtuelle Maschine benennen, den Speicherort für die VM-Dateien auswählen und auf die ESXi 6.7-Installations-ISO verweisen. Wählen Sie Linux 2.6 / 3.x / 4.x / 5.x (64-bit) als Version.
Legen Sie auf dem Bildschirm für die Hardware-Konfiguration die Werte für RAM und CPU fest. Wenn Sie Ihre virtuelle Festplatte konfigurieren, dann sollten Sie den Platzbedarf für ESXi-VMs berücksichtigen, falls Sie diese lokal speichern.
Am Ende zeigt der Assistent eine Zusammenfassung an, bei der man den Vorgang abschließt.
Einstellungen der VirtualBox-VM ändern
Nach der Erstellung der virtuellen Maschine, die die ESXi-Installation beherbergen wird, müssen wir einige Einstellungen ändern. Aktivieren Sie unter System => Motherboard die folgenden Optionen:
- Chipsatz - ICH9
- Zeigegerät - PS/2-Maus
Auf der Registerkarte für die Konfiguration des Prozessors aktivieren Sie Extended Features => Enable PAE/NX und Nested VT-x/AMD-V.
In den Einstellungen für das Netzwerk wählen Sie Host-only Adapter. Bei Promiscuous Mode entscheiden Sie sich für Allow All.
ESXi installieren
Der letzte Schritt besteht in der Installation von VMware ESXi. Dazu schalten wir nach dem Aktualisieren der Einstellungen die ESXi-VM ein.
Dies startet das vertraute Installationsprogramm für ESXi, das Sie durch alle Schritte der Einrichtung des VMware-Hypervisors führt.
Wenn Sie die untenstehende Warnung erhalten, müssen Sie sicherstellen, dass Sie die Einstellung Enable Nested VT-x/AMD-V in den Eigenschaften Ihrer VirtualBox-VM gesetzt haben. Das Setup wird trotz der Warnung fortfahren, aber Sie können anschließend keine verschachtelte virtuelle Maschinen auf ESXi ausführen.
VirtualBox-Hosts mit aktiviertem Hyper-V
VirtualBox kann auch dann VMs ausführen, wenn auf dem Windows-PC Hyper-V aktiviert wurde. Das kann etwa der Fall sein, wenn Sie Funktionen der Virtualization-Based Security (VBS) verwenden, die auf Hyper-V als Virtualisierungstechnik zurückgreifen.
Um VirtualBox mit aktiviertem Hyper-V auszuführen, müssen Sie in Windows die optionale Komponente Virtual Machine Platform hinzufügen.
In VirtualBox können Sie dann Hyper-V unter Paravirtualization Interface auswählen.
Zusammenfassung
VirtualBox ist eine beliebte Virtualisierungslösung, auf der verschiedene Betriebssysteme ausgeführt werden können. Dazu zählen dank der Unterstützung für Nested Virtualization grundsätzlich auch Hypervisor wie ESXi.
Allerdings ist der Desktop-Virtualisierer nach meiner Erfahrung derzeit nicht mit ESXi 7 oder höher kompatibel. Das betrifft sowohl die CPU als auch das Netzwerk. Die Version 6.7 lässt sich aber nach einigen Anpassungen der VM problemlos installieren und betreiben. Sie erhält zwar keinen Support mehr, aber das dürfte für die typischen Nutzungsszenarien einer solchen Konfiguration kein großes Hindernis sein.
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