Monitoring mit NetCrunch 11: Zusätzliche Überwachungspakete, verbesserte Event-Historie, neue Web-Konsole


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    AdRem NetCrunchNetCrunch ist eine Monitoring-Lösung, die sowohl Ereig­nisse als auch Performance-Metriken erfasst. Es kann prak­tisch alle Kompo­nenten einer IT-Infrastruktur über­wachen, von Netz­werk­geräten über Server und OS bis zu Anwen­dungen wie Exchange oder SQL Server. Die Version 11 bringt zahl­reiche neue Funktionen.

    Die Version v11 ist ein Major Update, das laut Hersteller AdRem Software Verbesserungen in fast allen Bereichen des Produkts bringt. Diese erweitern nicht nur den Funktions­umfang der Software, sondern auch deren technische Basis.

    Web-Konsole und Desktop-Benachrichtungen

    So nutzt NetCrunch nun einen Web-Server, der TSL 1.3 unterstützt. OpenSSL 1.0.2 wurde entfernt, und die neuesten Sicherheits-Patches wurden hinzugefügt. Da Flash veraltet ist, verwendet die neue Web-Konsole es nicht mehr. Sie bietet nun ein ähnliches Benutzer­erlebnis wie der Desktop-Client.

    Das betrifft sowohl Benach­richtigungen, Alarme, externe Ereignissen und Reports, hinzu kommt ein neuer Trend-Viewer.

    Die Webkonsole von NetCrunch v11 bietet annähernd die gleichen Funktionen wie die Desktop-Konsole.

    Die Ausrichtung auf die Web-Konsole bedeutet aber nicht, dass NetCrunch v11 deswegen den Windows-Desktop vernachlässigt. Neu ist die Integration von Benach­richtigungen in Windows 10, so dass Administratoren über Monitoring-Ereignisse auf diesem Weg informiert werden.

    NetCrunch fasst mehrere davon zu einer Nachricht zusammen, um den Benutzer nicht zu häufig zu behelligen. Die Benach­richtigungen basieren auf dem NetCrunch Connection Broker Service und werden angezeigt, wenn die NetCrunch-Konsole nicht auf dem Desktop des Benutzers läuft.

    Desktop-Benachrichtigungen in NetCrunch v11

    Neue Monitoring Packs und Hardware-Sensoren

    NetCrunch verfolgt das Konzept von Überwachungs­paketen, die aus einem Bündel von konfi­gurierten Sensoren bestehen, um die Monitoring-Einstellungen effizienter zu verwalten. Wenn Sie Knoten zu NetCrunch hinzufügen, führt es eine Erkennung durch, um festzustellen, ob ein Überwachungs­paket dafür geeignet ist. Sie können ein solches aber auch manuell einem Knoten zuweisen.

    Jedes Update von NetCrunch fügt neue Überwachungs­pakete hinzu, wodurch die Lösung zur Unter­stützung neuer Knotentypen erweitert werden kann. Aktuell enthält NetCrunch 245 einsatzbereite Monitoring Packs, zehn davon sind in v11 hinzugekommen, darunter jene für Cisco Meraki Cloud Controller, ZyXel USG Flex SNMP und NVIDIA Quadro GPU.

    Zusätzlich bringt NetCrunch v11 neue Überwachungs­pakete für Hardware-Sensoren der HW Group, unter anderem für WLD (SNMP), Damocles (SNMP), STE (SNMP), STE2 (SNMP) und PWR (SNMP). Für Windows hat AdRem Software eine Überwachung von GPOs und der Autorisierung von Benutzern hinzugefügt. Letztere warnt zum Beispiel, wenn User-Anmeldungen mehrfach scheitern.

    Verbesserte Ereignisprotokollhistorie und Analysefunktionen

    NetCrunch v11 hat die Möglichkeiten des Protokollverlaufs und die Analyse von Ereignissen erweitert. Historische Analysen können dazu beitragen, tiefer liegende Probleme mit einem Knoten oder einer Verbindungs­infrastruktur zu erforschen.

    Ansichten für die historische Analyse von Ereignissen

    Die Protokoll­historie kann somit dabei helfen, Trends und andere unterstützende Informationen für einen proble­matischen Knoten zu erstellen.

    Historie des Ereignisprotokolls in NetCrunch v11

    Erweiterte Fähigkeiten von Remote Probes

    Die in NetCrunch v10 eingeführten Remote Probes wurden um zusätzliche Funktionen erweitert. Dabei handelt es sich quasi um Satelliten des zentralen Servers, welche die Reichweite des Systems über das lokale Netzwerk hinaus erweitern. Sie erlauben es, die NetCrunch-Architektur zu skalieren, um zusätzliche Knoten in einem separaten Netzwerk (ohne VPN) zu überwachen.

    Ein weiterer Vorteil dieses Konzepts besteht darin, die Überwachung in der Nähe von Workloads zu platzieren, die sich an entfernten Standorten befinden. Das Ergebnis ist unter anderem eine effizien­tere Band­breiten­nutzung.

    Neue Remote-Probe-Funktionen umfassen:

    • VMware ESXi und virtuelle Maschinen
    • vSphere vCenter
    • Windows (WMI, Perfmon, Hyper-V, Windows-Ereignisprotokoll)
    • Linux, Mac OS, BSD und Solaris
    • SNMP-Fallen
    • Syslog-Meldungen
    • Web-Nachrichten
    • Generische Agentenanfragen
    • IPSLA
    • 70 Sensoren
    • 70+ Netzwerkdienste

    Verbesserungen beim Reporting

    NetCrunch v11 hat einen neuen Report-Viewer eingeführt, der ein einheitliches Benutzer­erlebnis zwischen dem Desktop und der Web-Konsole bietet. Hinzu kamen auch neue Berichts­funktionen für die Performance-Überwachung.

    Der NetCrunch Report Viewer wurde um zusätzliche Berichtsfunktionen erweitert.

    Integration von IP-Tools

    AdRem Software bietet seit einiger Zeit parallel zu NetCrunch verschiedene IP-Tools als separaten Download an. Der Hersteller hat nun 12 von ihnen in NetCrunch aufgenommen. Sie können lokal über die (Desktop-)Konsole oder remote (vom NetCrunch-Server oder einer beliebigen Remote-Probe) ausgeführt werden.

    Als Vorteil der Integration erweist sich besonders, dass man keine zusätzliche Kommandozeile außerhalb der NetCrunch-Konsole starten muss, um die Tools zu nutzen. Unter dem Menü Werkzeuge => IP-Tools können Sie stattdessen schnell zu diesen Werkzeugen navigieren.

    Die IP-Tools sind mit Version 11 erstmalig Bestandteil von NetCrunch.

    vCenter-Überwachung

    Hinzugekommen ist außerdem ein neuer Sensor für vCenter Server, der ESXi-Hosts über eine Verbindung zu vCenter überwachen kann. Dazu fügen Sie dazu den vCenter-Sensor zu Ihrem vCenter-Server-Knoten in NetCrunch hinzu, geben Sie die Anmeldedaten ein, und die ESXi-Knoten wechseln für die Überwachung automatisch zur vCenter-Verbindung.

    Hinzufügen des vCenter-Server-Sensors und der Anmeldedaten

    Notizen-Ansicht

    Eine weitere praktische neue Funktion in NetCrunch v11 ist die Notizen-Ansicht. Sie ermöglicht es, alle Anmerkungen zu sehen, die Admins für Knoten in der gesamten Umgebung erstellt haben. Standard­mäßig sind die Notizen so sortiert, dass die neuesten als erste erscheinen. Die Texte sind durchsuchbar und filterbar.

    Verwendung der Notizenansicht im Dashboard von NetCrunch v11

    Fazit

    Die Version v11 von NetCrunch bringt viele Neuerungen, darunter auch ein Update der zugrunde liegenden Plattform. Zu den auffälligsten Verbesserungen gehören zudem neue Überwachungs­pakete, IP-Tools, überarbeitete Reports, der Protokoll­verlauf inklusive Analysen sowie die überarbeitete Web-Konsole.

    Die Überwachungspakete machen das Hinzufügen von Knoten zur Überwachung extrem einfach. Es handelt sich hierbei um eine "Point and Click"-Lösung, mit der sich die meisten Benutzer leicht zurechtfinden werden.

    Für Anwender, die bereits die Version 10 einsetzen, beschränkt sich der Upgrade-Prozess auf das Installieren von NetCrunch v11.

    Weitergehende Informationen über NetCrunch v11 finden sich auf der Website von AdRem Software, eine Testversion kann man hier herunterladen.

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    Bild von Brandon Lee

    Brandon Lee ist seit mehr als 18 Jahren in der IT-Branche tätig und konzen­triert sich auf Networking und Virtua­lisie­rung. Er ver­öffent­licht auf ver­schie­denen Blogs und ver­fasst tech­nische Doku­men­ta­tionen, haupt­sächlich auf Virtualizationhowto.com.

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