Tags: RDS, Drucker
Bei einer herkömmlichen Druckumgebung müssen Administratoren sicherstellen, dass alle Treiber auf dem Terminal-Server vorhanden sind. Damit kann dieser die Dokumente für den Druck aufbereiten. Remote Desktop Easy Print vereinfacht die Konfiguration, indem es das Drucken dem Client überlässt. Auf dem Host muss man keinen Treiber installieren.
Easy Print ist ein Proxy, der alle druckbezogenen Aufgaben auf den lokalen Rechner des Benutzers umleitet. Anstatt eine GUI auf dem Server bereitzustellen, mit der Anwender die Druck-Jobs anpassen können (Anzahl der Kopien, Hoch- oder Querformat, usw.), reicht der Easy-Print-Treiber alle Aufrufe für die Printer-Einstellungen an das Endgerät weiter.
Der RDP-Client startet dann das Applet auf dem lokalen Rechner innerhalb der Remote-Sitzung. Dadurch sieht der Benutzer alle für ihn verfügbaren Druckeroptionen.
Bei der Weiterleitung von Druckaufträgen erstellt der Server eine XPS-Datei und sendet sie an den Client, der den Job auf dem jeweiligen Drucker ausgibt. XPS hat den Vorteil, dass es die vom Benutzer gewählten Druckeinstellungen sowie die Dokumentdaten enthält.
Easy Print auf dem Session Host konfigurieren
Sobald man die Rolle für die Remotedesktop-Dienste installiert hat, erscheint dort ein neuer Drucker namens Microsoft XPS Document Writer. Dies ist der generische Easy Print-Drucker.
Als Nächstes konfigurieren wir Easy Print mit Hilfe einer Gruppenrichtlinie. Sie stellt sicher, dass Benutzer den Easy Print Driver verwenden, wenn sie mit dem Sitzungshost verbunden sind. Öffnen Sie das GPO im Editor und navigieren Sie zu folgendem Ordner:
Computerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Windows-Komponenten => Remotedesktopdienste => Remotedesktopsitzungs-Host => Druckerumleitung. Dort aktivieren Sie die Einstellung Zuerst Easy Print-Druckertreiber für Remotedesktop verwenden ("Use Remote Desktop Easy Print printer driver first").
Führen Sie dann
gpupdate /force
aus, um die Richtlinie zu laden.
RDP-Client konfigurieren
Easy Print ist in allen unterstützten Versionen von Windows standardmäßig verfügbar. Es gibt dabei einige Einstellungen, die zu beachten sind.
Stellen Sie zunächst sicher, dass auf der Registerkarte Lokale Ressourcen die Option Drucker ausgewählt ist.
In Active Directory-Benutzer und -Computer sehen Sie in den Benutzereigenschaften die folgenden Einstellungen:
- Beim Anmelden Verbindung zu Clientlaufwerken herstellen
- Beim Anmelden Verbindung zu Clientdruckern herstellen
- Standardmäßig mit dem Hauptdrucker des Clients verwenden
Diese Optionen sind per Voreinstellung aktiviert, so dass die meisten Benutzer diese einfach beibehalten können.
Außerdem können Sie in der Sitzungssammlung der Remotedesktop-Dienste die Client-Einstellungen für Drucker konfigurieren. Standardmäßig ist das Folgende ausgewählt:
- Client-Druckerumleitung zulassen
- Das Standarddruckgerät des Clients verwenden
- Zuerst den Remote Desktop Easy Print-Druckertreiber verwenden
Mit diesen Einstellungen können Sie die Client-Druckerumleitung direkt in der Collection konfigurieren, aktivieren oder deaktivieren.
Easy Print über eine RDP-Verbindung testen
Sobald Sie sich beim Sitzungshost angemeldet haben, öffnen Sie die Druckereigenschaften des umgeleiteten Printers. Klicken Sie dann auf die Registerkarte Erweitert. Sie sollten nun sehen, dass der Treiber Remote Desktop Easy Print ausgewählt ist. Die Auswahl ist ausgegraut, da es sich um einen umgeleiteten Drucker handelt.
Testen Sie abschließend die Druckfunktionalität, auch wenn der Drucker korrekt aufgelistet ist und der Easy-Print-Treiber angezeigt wird.
Zusammenfassung
Remote Desktop Easy Print ist eine Technologie, mit der Admins die Verwaltung von Druckertreibern vereinfachen können. Benutzer können damit lokal angeschlossene Drucker auf eine RDS-Sitzung umleiten, ohne dass auf dem Session Host ein entsprechender Druckertreiber vorhanden sein muss.
Darüber hinaus sorgt der Easy Print-Treiber dafür, dass auch Consumer-Drucker oder weniger gängige Modelle in einer RDS-Umgebung funktionieren, selbst wenn es keine Treiber der Enterprise-Klasse dafür gibt. Wie bei jeder generischen Lösung kann es sein, dass Easy Print nicht die gleiche Performance oder die volle Funktionalität bietet wie eine native Druckerlösung.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Verwandte Beiträge
- ThinPrint 12: Erweiterte Hochverfügbarkeit für Druck-Server, Health-Check für Spooler
- Hochverfügbarkeit beim Drucken mit ThinPrint 11
- ThinPrint: Mit iOS-Geräten in Windows-Sessions lokal drucken
- Remotedesktop für Standardbenutzer (Nicht-Admins) zulassen
- Microsoft stellt ganz auf IPP-Druckertreiber um, v3 und v4 verschwinden aus Windows Update
Weitere Links