Tags: Windows Server 2022, Migration
Mit den Windows Server Migration Tools (WSMT) können Adminis Rollen und Features auf eine neuere Version des OS übertragen. Da Microsoft die WSMT schon länger nicht mehr aktualisiert hat, weist die Version 2022 einige Fehler auf. Dennoch sind die WSMT immer noch eine valide Option für bestimmte Upgrade-Szenarien.
Für einige Rollen gibt es Alternativen zu WSMT. So hat Microsoft mit Windows Server 2019 den Storage Migration Service für das Upgrade auf einen neuen File-Server eingeführt. Bei der Aktualisierung von Domänen-Controllern installiert man in der Regel einen neuen Server und repliziert die Active Directory-Datenbank und SYSVOL auf diese Maschine. WSMT sind jedoch immer noch nützlich, wenn etwa DHCP-Server migriert oder verschiedene lokale Einstellungen übernommen werden sollen.
WSMT installieren und ausführen
Im ersten Schritt installiert man die Windows Server-Migrations-Tools auf dem neuen Server, wahlweise über die grafische Benutzeroberfläche des Server Manager oder mittels PowerShell:
Install-WindowsFeature Migration -ComputerName <computername>
Anschließend müssen Sie diese Tools von Server 2022 aus auf dem alten Quell-Server mit smigdeploy.exe bereitstellen. Das Zielverzeichnis gibt man dabei in Form eines UNC-Pfads an.
Beachten Sie, dass mit dem Befehl in der obigen Abbildung das Verzeichnis auf dem Quell-Server erstellt wird.
Seltsame Probleme
Bei meinen Tests mit neueren Versionen von Windows Server bin ich auf mehrere Fehler in den Server Migration Tools gestoßen. Nach der Bereitstellung der WSMT auf dem Quell-Server sollte man den Befehl SMIGDeploy.exe auch dort ausführen, damit es die PowerShell-Cmdlets automatisch registriert.
Während dieses Vorgangs stieß ich auf mehrere Merkwürdigkeiten, darunter:
- Fehler, die besagen, dass .NET nicht installiert sei, was nicht den Tatsachen entsprach
- Abstürze des PowerShell-Prozesses bei der Registrierung der Cmdlets
- Zugriffsverweigerung und Speicherfehler
Ähnliche Probleme wurden in diversen Foren gepostet, darunter auch auf TechNet.
Behelfslösung
In meinem Fall konnte ich das Problem umgehen, indem ich WSMT auf dem Quell-Server installierte, anstatt die Version zu nutzen, die vom Ziel-Server stammte. Danach habe ich das Snap-In manuell mit diesem Kommando registriert:
Add-PSSnapin Microsoft.Windows.ServerManager.Migration
Feature exportieren
Anschließend kann man das Cmdlet Export-SmigServerSetting ausführen, um Rollen und Features zu exportieren. Das folgende Beispiel zeigt den Export des BranchCache-Features in den Zielordner c:\smig.
Export-SmigServerSetting -featureID < FeatureID> -User All -Group -path c:\SMIG -Verbose
Im nächsten Schritt importiert man die Features auf dem Ziel-Server mit folgendem Kommando:
Import-SmigServerSetting -FeatureID < FeatureID> -Path <Pfad zu den exportierten Daten> -Verbose
Fazit
Microsoft hat die WSMT seit mehreren Jahren nicht mehr verbessert. Wenn Sie diese also mit Windows Server 2022 verwenden, werden Sie wahrscheinlich auf einige ärgerliche Bugs stoßen. Nichtsdestotrotz erweisen sie sich immer noch als nützlich für bestimmte Szenarien, für die es keine neueren Tools gibt oder ein In-Place-Update keine Option ist.
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