User Account Control (UAC): Mit PIN anmelden, Einstellungen per GPO konfigurieren


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    User Account Control (Benutzerkontensteuerung)Die Benutzer­­konten­­steuerung (UAC) hilft bei der Zu­weisung von Privi­legien für admini­­strative Auf­gaben. Sie ermöglicht es Benutzern, einzelne Anwen­dungen mit dem Token eines Admini­­strators auszu­führen. Dabei erlaubt Windows auch die Wahl zwischen mehreren Methoden der Authen­tifi­zierung. Das UAC-Verhalten lässt sich mit Gruppen­richt­linien steuern.

    Bösartige Programme können den Kontext privilegierter Benutzer missbrauchen, um sich auf dem Endpunkt und dem Netzwerk im Allgemeinen festzusetzen. Daher ist es eine gängige Praxis, sich für normale Tätigkeiten nicht als Administrator anzumelden und nur bei Bedarf die Berechtigungs­ebene anheben. Der Benutzerkontext bleibt jener des Standardbenutzers.

    Wenn eine Anwendung erhöhte Berechtigungen benötigt, dann fordert die Benutzer­konten­steuerung zur Eingabe von Anmelde­informationen oder zu einer Zustimmung für die Rechteanhebung auf.

    Die User Account Control fordert zur Eingabe von Credentials eines Admins auf

    PIN und Windows Hello für UAC verwenden

    In Windows 10 hat Microsoft die Möglichkeit hinzugefügt, die Berechtigungen durch andere Authentifizierungs­methoden als Benutzername und Passwort zu erhöhen.

    Windows Hello bietet mit seinen biometrischen Verfahren robustere Alternativen, die zudem wesentlich komfortabler sind als die Eingabe des Kennworts.

    Sobald ein Administrator zusätzliche Authentifizierungs­optionen für sein Konto konfiguriert, wie zum Beispiel PIN oder Windows Hello, dann sind diese auch in den UAC-Prompts für Standardbenutzer verfügbar.

    Anmeldung per PIN für ein Admin-Konto in Windows 11 konfigurieren

    Von diesem Zeitpunkt an erhält auch ein Standard­benutzer die Option, die zusätzlichen Authentifizierungs­methoden für das betreffende privilegierte Konto auszuwählen. Wenn Windows Hello konfiguriert ist, wird es hier ebenfalls angezeigt.

    Wenn für ein Admin-Konto die Anmeldung per PIN konfiguriert wurde, dann steht diese Option auch im UAC-Dialog zur Verfügung.

    Die Option für die Verwendung von Windows Hello steht zur Verfügung, wenn der Benutzer an ein Microsoft-Konto gebunden ist. Lokale Konten können PIN und Kennwort für die Rechteerhöhung nutzen.

    Keine Einstellung für die standardmäßige UAC-Authentifizierung

    Offenbar gibt es keine Möglichkeit, eine andere Methode als ein Passwort für die Authentifizierung als Standard festzulegen, auch nicht über die Gruppen­richtlinien. Daher muss man im Dialog erst jedes Mal ein alternatives Verfahren manuell auswählen.

    Das Fehlen einer expliziten Möglichkeit, dieses Verhalten zu steuern, ist ein wiederkehrendes Thema in vielen Foren. Siehe dazu beispielsweise folgenden Beitrag im Microsoft-Forum: How to make UAC always default to using Windows Hello Face instead of password.

    UAC mit Gruppenrichtlinien steuern

    Unternehmen können die Gruppenrichtlinien verwenden, um die UAC und ihr Verhalten für alle Benutzer anzupassen. Microsoft sieht dafür 10 Einstellungen vor.

    Einstellungen für die Konfiguration von User Account Control

    Diese finden sich unter Computerkonfiguration => Windows-Einstellungen> Sicherheitseinstellungen => Lokale Richtlinien => Sicherheitsoptionen.

    Einstellung Registry-Schlüssel Standard
    Benutzer­konten­steuerung: Administrator­genehmigungs­modus für das integrierte Admini­strator­konto
    ("User Account Control: Admin Approval Mode for the built-in Administrator account")
    FilterAdministratorToken Nicht definiert
    Benutzer­konten­steuerung: UIAccess-Anwendungen können erhöhte Rechte ohne sicheren Desktop anfordern
    ("User Account Control: Allow UIAccess appli­cations to prompt for ele­vation without using the secure desktop")
    EnableUIADesktopToggle Deaktiviert
    Benutzer­konten­steuerung: Verhalten der Ein­gabe­auf­for­derung für erhöhte Rechte für Admini­stratoren im Admini­strator­genehmigungs­modus
    ("User Account Control: Behavior of the elevation prompt for administrators in Admin Approval Mode")
    ConsentPromptBehaviorAdmin Eingabeauf­forderung zur Zustimmung für Nicht-Windows-Binärdateien
    Benutzer­konten­steuerung: Verhalten der Ein­gabe­auf­for­derung für erhöhte Rechte für Standard­benutzer
    ("User Account Control: Behavior of the elevation prompt for standard users")
    ConsentPromptBehaviorUser Ein­gabe­auf­for­derung zu Anmelde­informationen auf dem sicheren Desktop
    Benutzer­konten­steuerung: Anwen­dungs­instal­lationen erkennen und erhöhte Rechte anfordern
    ("User Account Control: Detect application instal­lations and prompt for elevation")
    EnableInstallerDetection Aktiviert (deaktiviert in der Enterprise Edition)
    Benutzer­konten­steuerung: Nur ausführbare Dateien herauf­stufen, die signiert und überprüft sind
    ("User Account Control: Only elevate executables that are signed and validated")
    ValidateAdminCodeSignatures Deaktiviert
    Benutzer­konten­steuerung: Erhöhte Rechte nur für UIAccess-Anwendungen, die an sicheren Orten installiert sind
    ("User Account Control: Only elevate UIAccess appli­cations that are installed in secure locations")
    EnableSecureUIAPaths Aktiviert
    Benutzer­konten­steuerung: Alle Admini­stratoren im Administrator­genehmigungs­modus ausführen
    ("User Account Control: Run all administrators in Admin Approval Mode")
    EnableLUA Aktiviert
    Benutzer­konten­steuerung: Bei Ein­gabe­auf­for­derung nach erhöhten Rechten zum sicheren Desktop wechseln
    ("User Account Control: Switch to the secure desktop when prompting for elevation")
    PromptOnSecureDesktop Aktiviert
    Benutzer­konten­steuerung: Datei- und Regi­strierungs­schreibfehler an Einzel­benutzer­orte virtualisieren
    ("User Account Control: Virtualize file and registry write failures to per-user locations")
    EnableVirtualization Aktiviert

    Erklärung zu den Einstellungen

    Es gibt ein paar Richtlinien, die aufgrund ihrer Bedeutung erklärungsbedürftig sind:

    Administrator­genehmigungs­modus für das integrierte Administrator­konto: Gemäß den Best Practices von Microsoft sollte man das integrierte Administratorkonto auf dem Client-Computer nicht aktivieren, sondern ein Standard­benutzerkonto mit UAC zu verwenden. Wenn Sie das integrierte Administratorkonto jedoch nutzen, dann sollte diese Einstellung aktiviert werden.

    Bei Eingabe­auf­forderung nach erhöhten Rechten zum sicheren Desktop wechseln: Wenn diese Einstellung aktiviert ist, läuft der UAC-Prompt in einem geschützten Speicherbereich, auf den nur vertrauenswürdige Systemprozesse zugreifen können. Dadurch wird das Spoofing von Eingaben und Ausgaben durch einen Angreifer unterbunden.

    Verhalten der Eingabeaufforderung für erhöhte Rechte für Standardbenutzer: Sie bietet folgende Einstellungen:

    • Anforderungen für erhöhte Rechte automatisch ablehnen: Dies führt zur Meldung "Zugriff verweigert".
    • Eingabeaufforderung zu Anmeldeinformationen auf dem sicheren Desktop: Damit wird sichergestellt, dass UAC-Prompt auf dem sicheren Desktop angezeigt wird
    • Eingabeaufforderung zu Anmeldeinformationen: Bei dieser Einstellung wird die Verwendung der sicheren Desktops nicht erzwungen

    UAC-Einstellung in der Security Baseline

    Da Kennwörter und Benutzernamen für lokale Konten in vielen Umgebungen häufig wiederverwendet werden und anfällig für Angriffe sind, empfiehlt Microsoft in der Security Baseline, die Einstellung Apply UAC restrictions to local accounts on network logons.

    Sie veranlasst die UAC, die Zugriffs-Token zu filtern, wenn lokale Konten für die Netzwerk­anmeldung verwendet werden. Damit verhindert sie den Zugriff lokaler Administrator­konten auf Ressourcen wie C$. Diese Einstellung wird über die Registry gesetzt:

    • HKLM:\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\System\
      DWORD mit dem Namen LocalAccountTokenFilterPolicy
    • 0 –Token-Filter ist aktiviert (default)
    • 1 – Tokens für privilegierten Zugriff sind erlaubt

    Zusammenfassung

    Die Benutzer­kontensteuerung ist ein Sicherheits­mechanismus, mit dem Anwender das Least-Privilege-Prinzip umsetzen können. Admins können normale Tätigkeiten im Kontext eines Standardbenutzers erledigen und für die System­verwaltung oder Installation von Software höhere Privilegien anfordern.

    Die Authentifizierung mittels PIN und Windows Hello erhöhen den Benutzerkomfort, lassen sich aber leider nicht als Standard vorgeben. Das gilt auch für Gruppenrichtlinien, die in einer Domänenumgebung zahlreiche Möglichkeiten bieten, um das Verhalten der UAC anzupassen.

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    Bild von Brandon Lee

    Brandon Lee ist seit mehr als 18 Jahren in der IT-Branche tätig und konzen­triert sich auf Networking und Virtua­lisie­rung. Er ver­öffent­licht auf ver­schie­denen Blogs und ver­fasst tech­nische Doku­men­ta­tionen, haupt­sächlich auf Virtualizationhowto.com.
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