Tags: vSphere, OS Deployment, Patch-Management
VMware hat die Fähigkeit von vSphere, Inhalte bereitzustellen, durch neue Funktionen für Content Libraries stetig verbessert. vSphere 7 Update 2 führte mit VMware Tools GuestStore ein weiteres derartiges Feature ein. Es erlaubt vSphere-Admins, verschiedene Inhalte an das Gast-OS der VMs zu verteilen.
Im Wesentlichen handelt es sich bei GuestStore um ein Verzeichnis auf einem Datenspeicher, der mit mehreren ESXi-Hosts verbunden ist. Es verfügt über spezielle Flags, die mit dem Befehlszeilenprogramm ESXCLI gesetzt werden. Die Ablage auf einem Shared Datastore stellt sicher, dass die verteilten Inhalte immer konsistent sind.
Anwendungsfälle für GuestStore
Nach der Einrichtung eines GuestStore können vSphere-Admins die VMware Tools automatisch aktualisieren, sobald eine virtuelle Maschine neu bootet. Das Upgrade kann aber auch ad hoc erfolgen.
Von einem GuestStore aus lassen sich zudem weitere Inhalte verteilen, darunter:
- VMware-Agents
- Konfigurationsdateien für VMware-Agenten und VMware Tools
- Benutzerdefinierte Inhalte, einschließlich Konfigurationsdateien, Scripts und Clients
Voraussetzungen
VMware nennen folgende Bedingungen und Einschränkungen bei der Verwendung von GuestStore:
- In den VMs muss Windows als Gastbetriebssystemen laufen
- ESXi-Hosts mit vSphere 7.0 Update 2 oder neuer
- VMware Tools 11.2.5 und höher
- Dateien, die vom GuestStore verteilt werden, dürfen höchstens 512 MB groß sein.
Konfigurieren des GuestStore mit ESXCLI
Es sind nur wenige Schritte notwendig, um den GuestStore zu erstellen:
- Erstellen des Verzeichnisses auf dem Shared Datastore
- Ordner als GuestStore markieren mit ESXCLI
Im Folgenden erstelle ich den GuestStore auf einem vsanDatastore.
Nun muss man den Befehl esxcli verwenden, um das GuestStore-Repository zu bestimmen. Das Format des Befehls ist wie folgt:
esxcli system settings gueststore repository set --url "ds:///vmfs/volumes/<datastore_uuid>/GuestStore"
Die UUID erhält man mit:
esxcli storage filesystem list
Wie Sie unten sehen können, gibt der Befehl neben anderen Details auch die UUID zurück. Als nächstes fügen Sie einfach die UUID des freigegebenen Datenspeichers in den obigen esxcli-Befehl ein.
Um die Konfiguration des Repositorys zu überprüfen, verwenden Sie den Befehl
esxcli system settings gueststore repository get
VMware Tools aktualisieren
Neuere Versionen der VMware Tools lassen sich so konfigurieren, dass sie den GuestStore durchsuchen und Upgrades von dort beziehen. Dies kann lokal oder global erfolgen, also pro virtueller Maschine oder für alle verbundenen VMs.
Dazu bearbeitet man die Datei tools.conf in jeder virtuellen Maschine. Sie befindet sich im Verzeichnis
c:\ProgramData\VMware\VMware Tools
Beginnend mit VMware Tools Version 11.2.5 gibt es einen gueststoreupgrade-Abschnitt in der tools.conf, welcher die Richtlinien für das Upgrade-Verhalten definiert. Die VMware Tools können so eingestellt werden, dass sie beim Booten ein Upgrade aus dem Repository beziehen.
Alternativ kann man diese Einstellung global in einer tools.conf konfigurieren, welche sich im GuestStore befindet. Wenn virtuelle Maschinen das so genannte GlobalConf-Modul aktiviert haben, dann suchen die VMware Tools die Konfiguration dort anstatt lokal, und zwar im Pfad
/vmware/configurations/vmtools/windows/tools.conf
Den Status von GlobalConf kann man in der virtuellen Maschine mit folgenden Befehlen überprüfen, aktivieren und deaktivieren:
VMwareToolboxCmd.exe globalconf <status | enable | disable | refresh>
Wenn aktiviert, überprüft die VM standardmäßig alle 60 Minuten den GuestStore.
Folgende Einstellungen können unter [globalconf] gesetzt werden
- enabled=true: aktiviert das Modul
- poll-interval=3600: Das Intervall sollte in Sekunden angegeben werden. Standard: 3600, Mindestwert: 1800.
- resource=/path/to/tools/conf/in/gueststore: Standard ist "/vmware/configurations/vmtools/windows/tools.conf"
Zusammenfassung
Der GuestStore bietet vSphere-Administratoren eine neue Option für die Bereitstellung von Inhalten in vSphere-Umgebungen, einschließlich VMware Tools und Agents. Wie gezeigt, lässt sich er sich einfach einrichten und anpassen.
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