Windows-Images mit OSDBuilder automatisch offline aktualisieren


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    OS-Deployment: Windows-Images verteilenDie meisten Admins stellen Windows be­reit, indem sie ange­passte OS-Images auf die PCs ver­teilen. Die größte Heraus­for­derung liegt aber nicht in der Er­stellung dieser Ab­bilder, son­dern in deren War­tung. Das gilt etwa für das regel­mäßige Ein­spielen von Updates. Das PowerShell-Modul OSDBuilder ver­ein­facht diese Aufgabe.

    Die Wartung von Windows-Images umfasst nicht nur die Installation von Security-Patches und das Update von Komponenten wie dem .NET-Framework oder von Treibern. Zusätzlich müssen bei einem Thick Image die darin enthaltenen Anwendungen aktualisiert werden.

    Ohne den Einsatz entsprechender Tools und Techniken kann die Zeit, welche die Installation von Updates und geänderten Kompo­nenten kostet, alle Effizienz­gewinne, die durch die Verwendung eines Images erzielt wurden, zunichte machen.

    Online versus Offline-Servicing

    Es gibt zwei Möglichkeiten, Windows-Images zu warten - online und offline. Online-Servicing von Windows-Images bedeutet, dass man eine Referenz­installation einrichtet und dann als Image erfasst. Dies kann entweder manuell oder mithilfe einer Lösung wie Microsoft Deployment Toolkit (MDT) erfolgen. Für die spätere Installation von Updates bootet man dieses Image und erfasst es danach neu.

    Task Sequences in MDT verwenden, um ein Windows 10-Abbild zu erstellen und erfassen

    Das Offline-Servicing wird vor allem deshalb bevorzugt, weil man das Einspielen von Windows-Updates in das Image damit automatisieren kann. IT-Administratoren verwenden dafür in der Regel PowerShell oder DISM. Ein Nachteil der Offline-Wartung ist jedoch, dass sie keine im Windows-Image installierten Anwendungen aktualisieren kann.

    Offline-Servicing eines OS-Abbilds mit OSDBuilder

    OSDBuilder ist ein PowerShell-Modul, das der Offline-Wartung von Windows-Images dient. Die damit bereit­gestellten Abbilder kann man dann in MDT oder eine andere Lösung wie SCCM importieren und dann bei ihrer Installation auch eine Upgrade-Task-Sequence laufen lassen.

    Mit OSDBuilder lassen sich Windows-Image mit wenig Aufwand auf einem aktuellen Stand halten.

    OSDBuilder erstellt eine Antwortdatei, die als Task bezeichnet wird. Dieser zeichnet alle Informationen auf, die für die Aktualisierung des Windows-Images erforderlich sind, und es ist keine Interaktion mit dem Betriebs­system im Image nötig. Man kann mehrere OSDBuilder-Tasks nacheinander ausführen.

    OSDBuilder installieren

    OSDBuilder ist einfach zu installieren, weil es sich dabei nur um ein PowerShell-Modul handelt:

    Install-Module OSDBuilder

    Importieren des PowerShell-Moduls OSDBuilder

    Nach der Installation des Moduls müssen Sie die Execution-Policy anpassen und dann das Modul importieren:

    Set-ExecutionPolicy Bypass

    Import-Module OSDBuilder

    Konfigurieren der Ordnerstruktur für OSDBuilder

    Verwenden Sie diesen Befehl, um den Zielordner für Image-Builds festzulegen:

    Get-OSDBuilder -SetPath <Pfad-für-Images>

    OSDBuilder-Pfad festlegen

    Füllen Sie dann die Ordnerstruktur im oben festgelegten Zielpfad mit den benötigten Unter­verzeichnissen:

    Get-OSDBuilder -CreatePaths

    Pfade im OSDBuilder-Ordner erstellen

    Nachfolgend sehen Sie die im OSDBuilder-Zielverzeichnis erstellte Ordner­struktur.

    Von OSDBuilder eingerichtete Verzeichnisstruktur

    Installationsmedien importieren

    Als Nächstes müssen wir die OS-Medien importieren, die wir aktualisieren und warten wollen:

    Import-OSmedia

    Installationsmedien von Windows 10 in OSDBuilder importieren

    Wählen Sie das Medium aus, das Sie für die benutzer­definierte Image-Bereitstellung verwenden möchten. Die ISO für Windows 10 enthält mehrere Abbilder, so dass Sie sich für eines davon entscheiden müssen.

    Gewünschte Edition auswählen

    Der Vorgang startet und die Medien werden in den OSDBuilder-Ordner importiert. Dafür wird auch ein Ausgabe­protokoll erstellt.

    Windows-10-Abbild aus der ISO in OSDBuilder importieren

    OS-Medien aktualisieren

    Zum eigentlichen Aktualisieren unseres Windows-Abbilds verwenden Sie folgenden Befehl:

    Update-OSMedia -Download -Execute

    Befehl zum Herunterladen und Ausführen von Updates

    Wählen Sie das Image aus der Liste aus, das Sie aktualisieren möchten, und klicken Sie auf OK.

    Medium für das Update auswählen

    OSDBuilder beginnt nun damit, die Updates herunterzuladen und in das Abbild zu integrieren.

    OSDBuilder lädt die Updates herunter und aktualisiert damit die Installationsmedien.

    OSBuild-Task erstellen

    Wie bereits erwähnt, verwendet OSDBuilder Tasks, um die Offline-Wartung des Images zu automatisieren. Um eine solche Aufgabe zu erstellen und beispielsweise die Windows-Komponente .NET3.5 SP1 zu aktivieren, geben wir diesen Befehl ein:

    New-OSBuildTask -TaskName <Task-Name> `
    -EnableFeature <Feature, das man aktivieren möchte >

    Anschließend erscheint eine Liste von Images, aus der man das gewünschte auswählt.

     Abbild auswählen, um die Aufgabe zu erstellen und das Feature zu aktivieren

    Um die neue Task auszuführen, gibt man folgenden Befehl ein:

    New-OSBuild -Download -Execute

    Die Update-Task fügt das benötigte Feature hinzu

    Workflow nach dem Erstellen des Images

    Nachdem das Windows-Image erstellt und mit aktuellen Patches und Komponenten versehen ist, können Sie es in MDT importieren und mit WDS verteilen.

    Darüber hinaus kann OSDBuilder aus dem aktualisierten Image auch ein ISO-Abbild erstellen, das sich zum Booten einer Ad-hoc-Installation verwenden lässt.

    Zusammenfassung

    OSDBuilder ist ein hilfreiches Dienst­programm, das eine effektive Offline-Wartung der Windows-Abbilder ermöglicht. Es fügt nicht nur Patches hinzu, sondern auch Windows-Komponenten oder Treiber. Als PowerShell-Modul ist es leicht zu installieren und bietet einen schnellen Nutzen.

    Es ist jedoch kein Ersatz für Deployment-Lösungen wie MDT und SCCM. Vielmehr ergänzt es diese Werkzeuge und bietet eine robuste, automatisierte Möglichkeit, Offline-Images auf dem neuesten Stand zu halten.

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    Bild von Brandon Lee

    Brandon Lee ist seit mehr als 18 Jahren in der IT-Branche tätig und konzen­triert sich auf Networking und Virtua­lisie­rung. Er ver­öffent­licht auf ver­schie­denen Blogs und ver­fasst tech­nische Doku­men­ta­tionen, haupt­sächlich auf Virtualizationhowto.com.

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    1 Kommentar

    Hi Brandon, weitere Coole Tools aus diesem Bereich, die du vielleicht vorstellen magst:
    OSDCloud, ebenfalls von David Segura
    WIMWitch, von Donna Ryan, nutzt auch Teile von David Segura OSDUpdate