Kommandozeile

    NirCmd: zusätzliche Befehle für cmd.exe und Batch-Dateien

    Der Befehlssatz des Windows-eigenen Kommandoprozessors ist bekanntlich nicht beeindruckend. Daran dürfte sich vermutlich nicht viel ändern, denn Microsoft setzt für fortgeschrittenes Scripting auf Powershell. Für viele Aufgaben reicht es jedoch, wenn man herkömmliche Batch-Dateien um einzelne Befehle ergänzen kann, die ihnen etwa erlauben, Prozesse, Energiesparmodi oder eine Reihe von Systemkomponenten zu verwalten. Diese Aufgabe übernimmt das kostenlose Tool NirCmd.

    Vergleichsoperatoren und if/else in Batch-Dateien

    Während der Batch-Prozessor früher mit Hilfe von syntaktischen Tricks gerade einmal die Gleichheit eines Kommandozeilenarguments mit einem bestimmten Wert feststellen konnte, ist er heute immerhin zu allen Vergleichsoperationen fähig. Auch wenn er damit insgesamt noch weit von den Möglichkeiten einer Unix- oder Powershell entfernt ist, erschließen die Operatoren doch einige Einsatzgebiete für Batch-Dateien.

    regedit.exe direkt bei einem Pfad oder Schlüssel öffnen

    Viele dokumentierte und undokumentierte Einstellungen von Windows lassen sich bis heute nicht über die grafische Oberfläche vornehmen, sondern erfordern, dass Schlüssel in der Registry angelegt oder ihre Werte neu gesetzt werden. Das Tool dafür ist unter den Windows-Bordmitteln regedit.exe, in dem man sich jedoch umständlich durch ellenlange Pfade navigieren muss, bevor man an der gewünschten Position anlangt. Einfacher geht es mit regjump von Sysinternals.

    Autostart für cmd.exe

    Für die Eingabeaufforderung cmd.exe lassen sich Autorun-Scriptdateien festlegen, die bei jedem Start des Kommandointerpreters abgearbeitet werden. Nützlich sind diese etwa für Macro-Definitionen per doskey-Befehl,für den voreingestellten Wechsel zu einem bestimmten Verzeichnis, Anpassungen des Promptes und des Fenstertitels per prompt- und title-Befehl, der Farben und ähnliche Bedürfnisse.

    PsExec: kostenlose Telnet-Alternative für Windows

    Windows 7 bringt in den Editionen Professional und Ultimate einen Client und Server für Telnet mit, Windows Server sowieso. Damit lässt sich eine Eingabeaufforderung auf entfernten Rechnern starten, so dass man ihn mit Kommandozeilen-Programmen verwalten kann. Allerdings setzt dies einen aktiven Telnet-Server auf allen (potenziellen) Zielrechnern voraus, eine Konfiguration, die man normalerweise nicht möchte.

    disk usage (du): Größe von Verzeichnissen berechnen

    Wenn man wissen möchte, wie viele Dateien ein Verzeichnisbaum enthält und wie groß sie sind, dann kann man im Explorer in den Eigenschaften des obersten Verzeichnisses nachsehen. Diese Methode ist jedoch langsam, wenn dort Tausende Dateien enthalten sind. Außerdem zeigt der Explorer nur das Gesamtergebnis an, so dass man nicht erkennen kann, welches Unterverzeichnis besonders gut gefüllt ist.

    Sysprep: Windows-Image für das Deployment vorbereiten

    Die GUI von sysprepSysprep alias System Preparation Tool, ist schon seit Windows 2000 ein wichtiges Werkzeug für PC-Hersteller und Admins, wenn sie die Installation des Betriebssystems automatisieren möchten. Sein wesentlicher Zweck besteht darin, eine individuell angepasste Referenzinstallation für das Kopieren auf andere PCs vorzubereiten. Dabei ist es gleichgültig, ob man für das Klonen des Images anschließend die kostenlosen Tools das Windows AIK oder Produkte von Drittanbietern verwendet.

    gpupdate, gpresult, gpfixup: Kommandozeilen-Tools für Gruppenrichtlinien

    Die Management-Console für die GruppenrichtlinienOhne die grafische Management-Console gpmc.msc für die Gruppenrichtlinien wäre deren Management schlechterdings unmöglich: Kein Administrator mag sich vorstellen, die gesammelten Richtlinien seiner Organisation per Scriptsammlung, Kommandozeile (PowerShell eingeschlossen) oder als XML-Datei verwalten zu müssen. Für bestimmte Aktionen ist eine nebenbei geöffnete Eingabeaufforderung jedoch eine sinnvolle Ergänzung, etwa um gerade gemachte Änderungen sofort zu propagieren oder die Resultate zu überprüfen.