Tags: Hyperkonvergenz, Azure, Windows Admin Center, Windows Server 2019
Microsoft bündelt On-prem-Produkte unter dem Namen Azure Stack HCI. Anders als Azure Stack ist es für Anwender keine Black Box, sondern kann von ihnen verwaltet werden. Dazu nutzen sie nicht das Azure Portal, sondern lokale Tools wie Admin Center. Hardware-Zertifizierungen werden sich künftig daran orientieren.
Azure als Public-Cloud-Lösung nach dem Modell Pay as you go bekam im Jahr 2017 Gesellschaft durch Azure Stack. Dieses bietet Unternehmen seitdem IaaS- und PaaS-Features über das gleiche Self-Service-Deployment wie die Azure Public Cloud, aber auf eigener Hardware im eigenen Rechenzentrum.
Entsprechend kann Azure Stack in einer hybriden Infrastruktur wie eine zusätzliche Region fungieren, jedoch mit eingeschränkter Performance. Ein lokales 4-Knoten-Deployment kann einfach nicht die Ressourcen bereitstellen wie ein Azure-Rechenzentrum. Mein Beitrag Microsoft Azure Stack mit der Azure Public Cloud verknüpfen zeigt die mögliche Syndication mit Azure.
Unterschiede zwischen Azure Stack HCI und Azure Stack
Microsoft sieht bei Azure Stack weder vor, die Hardware, welche von einem zertifizierten Partner stammt, noch die Infrastruktur-Dienste wie Hyper-V oder Storage Spaces Direct (S2D) selbstständig zu verwalten.
Es bietet wie die Azure Public Cloud ein auf Azure Resource Manager basierendes Portal. Dienste lassen sich folglich auf die gleiche Weise generieren und verwalten (siehe dazu: Azure Stack: Die Microsoft-Cloud im eigenen Rechenzentrum).
Beide Lösungen basieren auf Windows Server 2019, Hyper-V, lokalen Datenträgern und Storage Spaces Direct. Der eine oder andere mag aufgrund des Namens vielleicht denken, dass er mit Azure Stack HCI nur eine Variante von Azure Stack bekommt. Azure Stack HCI kann aber komplett administriert werden, und hat dabei keine Ähnlichkeit mit Azure Stack und seinem Portal.
Azure Stack HCI als Programm für Hardware-Zertifizierung
Meine erste Vermutung bei der Ankündigung von Azure Stack HCI war, dass es sich hier um ein neues Software-Produkt handelt. Azure Stack HCI ist jedoch erst einmal ein neuer Sammelbegriff für die bereits erwähnten etablierten Techniken. Für die Administration kommt noch Windows Admin Center hinzu.
Das Kürzel HCI steht für Hyper-converged Infrastructure, die sich mit den angesprochenen Produkten einrichten und administrieren lässt.
Als Basis sollte zertifizierte Hardware zum Einsatz kommen, Azure Stack HCI gilt demnach als Maßstab für eine konforme Ausstattung (siehe dazu auch: Hardware für Storage Spaces Direct auswählen und validieren). Azure Stack HCI wird also sicher Microsofts bisheriges Windows Server Software-Defined Datacenter Programm (WSSD) ablösen.
Suchen Sie nach einem Hardware-Partner, welcher das Validierungsprogramm erfolgreich absolviert hat, liefert Ihnen der Azure Stack HCI Katalog entsprechende Ergebnisse. Am Ende der Katalog-Seite finden Sie zusätzliche Links zu Azure-Stack-Lösungen und HCI-Konfigurationen basierend auf Windows Server 2016.
Azure Stack HCI für eine hybride Infrastruktur
Azure Stack HCI soll jedoch mehr liefern als nur die Kombination mehrerer Produkte zu einer konformen on-prem Konfiguration. Microsoft richtet es vielmehr im Zusammenspiel mit der Azure Public Cloud konsequent auf den Betrieb einer hybriden Infrastruktur aus.
Das Windows Admin Center kann dabei als Schaltzentrale für lokal erbrachte und aus der Cloud bezogene Dienste dienen. Kandidaten für die Integration mit Azure Stack HCI sind folgende Azure-Services:
- Site Recovery
- Backup
- Update Management
- Cloud Witness
- Monitor
- Network Adapter
- Security Center
Eine Implementierung von Azure Stack HCI kann hochverfügbare virtuelle Maschinen beherbergen und dementsprechend kritische und weniger kritische Applikationen. Die Azure Public Cloud bietet sich daher besonders als Ziel für Backup und Disaster Recovery von On-prem-Workloads an (siehe: VMs replizieren zu Azure Site Recovery: Tresor erstellen und Agenten installieren).
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris. Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions. Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
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