Tags: Windows Admin Center, Azure
Windows Admin Center ist ein Browser-basiertes Management-Tool für Server, Cluster, HCI oder Software-definierte Netzwerke. Man stellt es primär im eigenen Netz bereit und kann auch Cloud-Dienste integrieren. Seit Version 1910 ist es in der Lage, Azure-VMs zu erstellen und zu konfigurieren.
Microsofts Konzept der Hybrid Cloud sieht vor, dass Anwender im lokalen Rechenzentrum die Services der Azure Public Cloud nutzen können. Auf diese Weise lassen sich dann Dienste wie Backup, Site Recovery, Arc, File Sync, Monitor, Cloud Witness und mehr on-prem integrieren. Das kostenlose Windows Admin Center (WAC) spielt dabei eine wesentliche Rolle und wird kontinuierlich für das Management hybrider Umgebungen ausgebaut.
In WAC eine Azure-VM erstellen oder hinzufügen
Diese Aufgabe ist unkompliziert und Wizard-basiert, wie fast immer im WAC. Aktuell befindet sich dieses Feature jedoch noch in der Preview. Steht man auf dem Home-Screen des WAC, dann kann man wie gehabt über Add ein System oder einen Server-Verbund, nun aber auch eine Azure-VM erstellen, ohne in das Azure-Portal zu wechseln.
Wurde Azure noch nicht registriert, dann kann man das im WAC nachholen. Eine gültige Subscription ist die Voraussetzung dafür. Nach dem erfolgreichen Log-in kann man eine neue Azure-VM schrittweise bereitstellen oder eine bestehende hinzufügen.
Schritt für Schritt zur neuen Azure-VM
Der Wizard fragt im ersten Dialog alle nötigen Basisinformationen ab. Dazu gehören:
- die Subscription
- eine Resource Group, welche unter Azure als eine Art Container dient
- der VM-Name
- die Region (in meinem Fall alle Ressourcen in West Europe)
- das Betriebssystem
- das lokale Admin-Konto inkl. Passwort
Als Betriebssysteme stehen aktuell nur Windows Server 2012 R2 bis 2019 zur Verfügung.
Weiter geht es dann zum Sizing der VM. Hier werden die üblichen vordefinierten Instanzen angeboten. Diese können Sie abhängig von Ihren Anforderungen sortieren, filtern und auswählen.
Danach lassen sich die virtuellen Disks definieren. In meinem Fall wähle ich performante SSDs für das Betriebssystem als Basis, Premium-SSDs mit höheren IOPS-Werten werden in meiner Maschine nicht unterstützt. Konventionelle HDDs wären auch möglich. Des Weiteren können hier zusätzliche Datenlaufwerke konfiguriert werden, beispielsweise beginnend mit LUN 1.
Ist dieser Teil erledigt, leitet uns der Wizard zu Punkt 4, dem optionalen on-premises Domain Join, weiter. Will man darauf verzichten, dann kann man die zuständige Checkbox abwählen. Eine Konnektivität zwischen Azure und unserem Rechenzentrum via Site-to-Site VPN oder ExpressRoute wäre dann eine Voraussetzung.
Schlussendlich muss nur noch die virtuelle NIC benannt und das virtuelle Netzwerk inklusive Subnet ausgewählt werden. Beides habe ich bereits zuvor unterhalb von Azure für meine Ressourcen-Gruppe definiert.
Wurden alle nötigen Angaben gemacht (die entsprechenden Felder sind mit einem roten Stern markiert), dann kann man die Maschine in Azure erstellen. Die Review-Page gibt noch einmal alle eingestellten Werte wieder, bevor die VM über Create bereitgestellt wird.
Mit einem prüfenden Blick in das Azure-Portal sollte man die gerade definierte Maschine erkennen. Das WAC führt diese jedoch unterhalb All connections, wenn wir die VM über Add anstatt Create new hinzufügen.
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris. Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions. Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
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