Tags: Hyperkonvergenz, Windows Server 2019, Troubleshooting, Windows Admin Center
Kommt es zu Problemen in einem Cluster, sollte ein Troubleshooting schnell erfolgen. Die Fehlersuche in einer hyperkonvergenten Infrastruktur ist aufgrund ihrer Komplexität meist nicht einfach. Ein eigenes PowerShell-Modul sowie das Windows Admin Center helfen beim Sammeln aller Diagnosedaten.
Microsoft empfiehlt, für Azure Stack HCI zertifizierte Hardware einzusetzen, doch die Freiheit zur eigenständigen Konfiguration unter Windows bleibt weiter bestehen. Aber selbst wenn Cluster mit aktivem Storage Spaces Direct (S2D) auf einem soliden technischen Fundament stehen, kann es irgendwann zu Problemen kommen.
Mit einem Cmdlet alle wichtigen Daten erfassen
Steht man vor der Herausforderung, einen Fehler in einem HCI-Cluster zu diagnostizieren, dann existieren dafür mehrere Möglichkeiten. Wie immer gilt bei Windows, dass viele Wege zum Ziel führen können. Erster Einstiegspunkt ist für die meisten Administratoren sicher das Eventlog.
Doch welche Bereiche sind für ein Cluster-Troubleshooting mit Hyper-V und S2D (hyper-converged) relevant? Ein PowerShell-Cmdlet soll uns dabei helfen: Get-SDDCDiagnosticInfo. Es dient nicht nur der selbstständigen Suche nach Fehlern, sondern kann auch von Microsoft Support Engineers angefordert werden.
Daten für verschiedene Systemkomponenten
Das Cmdlet Get-SDDCDiagnosticInfo sammelt unterschiedlichste Daten ein. Dazu zählen auch Logs und Health Checks. Für Cluster berücksichtigt es dabei:
- Cluster-Ressourcen
- Netzwerke
- die einzelnen Knoten
Und bei Storage Spaces:
- Physische Datenträger
- Virtual Disks
- Enclosures
Außerdem noch:
- Cluster Shared Volumes (CSVs)
- SMB File Shares
- Deduplizierung
Installation auf allen Knoten
Für die erfolgreiche Diagnose mit PowerShell oder im WAC muss das PrivateCloud.DiagnosticInfo-Modul auf allen Nodes installiert und importiert werden. Dafür füge ich zunächst den NuGet-Provider hinzu:
Install-PackageProvider NuGet -Force
Anschließend kann das Modul installiert und mittels Import-Module importiert werden.
Install-Module PrivateCloud.DiagnosticInfo -Force
Import-Module PrivateCloud.DiagnosticInfo -Force
Ein Aufruf von Get-Module zeigt den erfolgreichen Import. Das Modul liegt in Version 1.1.20 vor und ist demnach aktuell (Stand: 26. 01. 2020). Auf PowerShell Gallery können Sie hin und wieder verfolgen, welche Versionierung das Modul durchläuft.
Über Get-Command lasse ich mir alle Funktionen dazu ausgeben. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Alias gsddcdi für Get-SddcDiagnosticInfo.
Remote Datenerfassung starten
Da ich die Diagnosedaten von meinem Remote-Management-Server sammeln möchte, braucht dieser zuvor die Failover Clustering Tools, darunter die Module für PowerShell.
Erst danach können wir über das Cmdlet Get-SddcDiagnosticInfo die Datensammlung und die Health-Checks starten. Mein hyperkonvergenter Cluster mit Hyper-V und S2D heißt hier StackHCI (Cluster Name Object, CNO).
Das Abrufen aller nötigen Logs, Konfigurationen, Systeminformationen und Gesundheitsdaten dauert natürlich ein paar Minuten.
Diagnose-Daten auswerten
Alle erfassten Daten werden am Ende in einer ZIP-Datei zusammengepackt, und wir können mit der Auswertung der Diagnoseinformationen beginnen.
Innerhalb des ZIPs finden sich EventLogs, Textdateien, XMLs und auch Files für den Performance-Monitor. Die Auswertung bis zum Augenblick der Ereignisse erfordert wie immer Zeit, die gesammelten Daten liefern jedoch alle nötigen Hinweise.
Diagnose über das Windows Admin Center
Auch innerhalb des Windows Admin Center (WAC) lassen sich diese Daten erfassen. Unter Cluster Manager befindet sich der Punkt Diagnostics. Hier wird auch die Aktualität des Modules überprüft.
Zudem kann man die Diagnoseinformationen regelmäßig einmal pro Tag automatisch erfassen lassen. Das hilft, um Daten vergleichen können und Hinweise auf problematische Ereignisse zu erhalten.
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris. Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions. Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
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