Failover-Cluster: Windows Server 2012 R2 als hochverfügbares iSCSI Target


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    Windows Server 2012 R2 als iSCSI-Target in einem Cluster mit 2 Knoten.Windows Server kann als iSCSI Target block­orientierten Speicher im Netzwerk bereitstellen. Ein zentrales Storage-System erfordert aber meistens eine hohe Verfügbarkeit, die man hier mit einem Failover-Cluster herstellen kann. Er lässt sich mit den GUI-Tools Failovercluster- und Server-Manager konfigurieren.

    Konfiguriert man die Rolle als iSCSI Target nur auf einem einzelnen Server, dann stellt dieser einen Single Point of Failure (SPoF) dar. Somit fällt der zentrale Speicher schon bei einer der wiederkehrenden Wartungsarbeiten aus. Die Verfügbarkeit lässt sich jedoch erhöhen, wenn aus mindestens zwei iSCSI-Zielservern ein Cluster gebildet wird.

    Voraussetzungen

    Allerdings benötigt man dafür ein Speichermedium, zum Beispiel ein SAS-JBOD, das mit beiden Knoten verbunden ist, und auf dem etwa mit Hilfe von Storage Spaces für die gewünschte Redundanz der Daten gesorgt wird. Die folgende Anleitung setzt eine grundlegende Einrichtung des Failover-Clusters voraus, ich beschreibe hier nur die Konfiguration der Hochverfügbar­keits­rolle iSCSI Target.

    Ein Failover-Cluster besteht aus mindestens zwei Knoten, auf jedem davon müssen das Feature Failoverclustering und die Rolle iSCSI Zielserver installiert sein. Außerdem stimmen sich beide Knoten mit einem Datenträgerzeugen im "Quorum" ab, Dieser wurde auf einem zentralen Storage angelegt (zu den Cluster-Konzepten siehe: Hyper-V Failover-Cluster: Einsatzgebiete, aktiv/aktiv versus aktiv/passiv).

    Rolle als iSCSI-Zielserver konfigurieren

    Im ersten Schritt öffnet man den Failovercluster-Manager und klickt im Kontextmenü von Rollen auf Rolle konfigurieren und startet von hier den Assistenten zur Einrichtung der Hochverfügbarkeitsrollen.

    Über den Failovercluster-Manager wird die iSCSI Rolle konfiguriert.

    Nachdem die Vorbemerkungen zur Kenntnis genommen wurden, lässt sich die Rolle des iSCSI-Zielservers auswählen.

    Cluster-Rolle iSCSI-Zielserver auswählen

    Anschließend vergibt man einen Namen und eine IP Adresse für den Clientzugriffspunkt, dieser wird im Active Directory als virtuelles Computerobjekt angelegt und erhält einen DNS-Eintrag in der Forward-Lookupzone.

    Zugriffsname und IP vergeben, die für virtuelles Computer-Objekt im AD benötigt werden.

    Im nächsten Dialog des Assistenten entscheidet man sich für den zuvor konfigurierten Cluster-Datenträger, welcher in diesem Beispiel über die Storage Spaces im Server-Manager bereitgestellt wurde. Zu finden sind die verfügbaren Speicherbereiche im Failovercluster-Manager unter Speicher => Datenträger und Pools.

    Cluster-Datenträger auswählen

    Anschließend wird nach kurzer Bestätigung die Hochverfügbarkeit für die iSCSI-Zielserver konfiguriert und die erfolgreiche Rollenkonfiguration erscheint im Failovercluster-Manager. Hier sieht man auch, welcher Knoten der aktuelle Besitzer ist und ob die Rolle generell ausgeführt wird.

    Alternativ zum Failovercluster-Manager kann man PowerShell verwenden, um die Rolle iSCSI Target zu einem Cluster hinzuzufügen. Diesem Zweck dient das Cmdlet Add-ClusteriSCSITargetServerRole, dem die Namen des (entfernten) Clusters, des Targets und des Datenträgers übergeben werden.

    iSCSI LUNs bereitstellen

    Nach erfolgreicher Konfiguration des Failover-Clusters und der Hochverfügbarkeitsrolle für die iSCSI-Zielserver müssen nun die iSCSI LUNs bereitgestellt werden. Dies geschieht wie gewohnt über den Assistenten im Windows Server Manager unter Datei-/Speicherdienste -> iSCSI (siehe dazu: Windows Server R2 als iSCSI-Target einrichten).

    Die LUNs werden auf dem Clusterdatenträger erstellt.

    Wie bei der Konfiguration einzelner Server werden auch hier erst der Speicherort, der Name und die Größe der VHDX-Datei angegeben. Als Server-Name dient der NetBIOS-Name des Client­zugriffs­punktes, über den sich erkennen lässt, dass es sich um eine Cluster-Rolle handelt.

    Failover und Failback testen

    Der sicherste Weg, um die konfigurierte Rolle auf die Probe zu stellen, ist das Herunterfahren des Knotens, der gerade die Rolle iSCSI-Zielserver besitzt. Mit einem Ping-Verlust sollte der Standby-Server diese samt Speicherzugriff übernehmen und die bereitgestellten LUNs des iSCSI-Zielservers wieder erreichbar machen. Alternativ lässt sich die Hochverfügbarkeitsrolle über ein geplantes Failover zu einem anderen Knoten verschieben.

    Verschieben der Hochverfügbarkeitsrolle zu Testzwecken

    Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf die entsprechende Rolle, öffnet im Kontextmenü den Eintrag Verschieben und wählt einen verfügbaren Knoten aus. Die Rolle sollte anschließend ohne Probleme auf den freien Knoten wechseln.

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    Bild von Marcel Küppers

    Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infra­structure Architect unter anderem für den japani­schen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verant­wortung über die Europa­standorte Krefeld und Paris.
    Da­rüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Loka­tionen des Kon­zerns mit und ist spezia­lisiert auf hoch­verfügbare virtuali­sierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions.
    Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.

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