Tags: Hyperkonvergenz, System Center, Storage, Hochverfügbarkeit
Der System Center Virtual Machine Manager (SCVMM) dient der Konfiguration und Administration virtueller Rechenzentren. Dabei ist er auch in der Lage, hyperkonvergente Cluster mit Storage Spaces Direct einzurichten, welche Hyper-V, hochverfügbaren Speicher und Netzwerke auf den Knoten vereinen.
Falls Sie sich mit dem Virtual Machine Manager noch nicht beschäftigt haben, dann empfehle ich Ihnen vorab folgende Beiträge:
- System Center Virtual Machine Manager 1801: Funktionen, Komponenten, Neuerungen
- VMM installieren: AD-Konto und DKM anlegen, ADK und SQL-Utilities einrichten
- System Center Virtual Machine Manager installieren
- Gruppen erstellen, Hosts hinzufügen und konfigurieren
Core-Infrastruktur zur Cluster-Bildung
Für dieses Lab verwende ich die Version 1801 von SCVMM SAC und Knoten mit Windows Server 2016 Core. Alle zukünftigen Cluster-Knoten wurden durchgepatcht und auf ihnen bereits die Hyper-V-Rolle und das Feature Failover Cluster aktiviert. Ein Bare-Metal-Deployment wäre stattdessen auch möglich.
Danach werden alle Host-Server in eine Host-Gruppe einsortiert und mit einem VMM-Agenten versorgt. Die Hosts stehen somit unter VMM-Verwaltung. Für die spätere Cluster-Erstellung habe ich zusätzlich ein Logical Network inklusive IP-Pool angelegt.
Cluster-Erstellung mit dem SCVMM
Nachdem die Hyper-V-Server nun Mitglied in der Host-Gruppe sind, navigieren wir erneut zu Fabric => Servers oder Fabric => Storage. Dann können wir über Create => Hyper-V Cluster in die Erstellung einsteigen.
Hinweis: Disaggregierte Cluster, also separate Cluster für Hyper-V und S2D, lassen sich über Create => File Server Cluster konfigurieren. Die jeweiligen Einheiten (SOFS bzw. Hyper-V Cluster) skalieren hierbei unabhängig.
Der anschließende Wizard erwartet zu Beginn drei grundlegende Eingaben:
- Einen Cluster-Name für den Verbund
- Die Host Group mit den Knoten
- Anhaken der Checkbox für das Aktivieren von S2D
Des Weiteren gebe ich jetzt den Account für Run-As an, welcher die Berechtigungen hat, den Cluster zu erstellen. Der Radio-Button bleibt in meinem Fall auf Bestehende Server mit einem Windows Betriebssystem bzw. Existing servers running a Windows Server operating system, weil die Knoten bereits über das Betriebssystem inklusive Hyper-V-Rolle verfügen.
Alternativ könnten über die zweite Option ab hier die angesprochenen Bare-metal Deployments mit den Baseboard Management Controllern (BMC) erfolgen.
Eine Überprüfung des Clusters ist in meinem Fall erwünscht, somit lasse ich die Auswahl Skip cluster validation inaktiv. Anschließend lassen sich einzelne Host-Server (oder alle über die Checkbox neben Host ganz oben) für den zukünftigen Verbund auswählen.
Danach erhält das Cluster Name Object (CNO) eine fixe IPv4-Adresse aus dem Bereich meines Management-IP-Pools, welcher unter Logical Networks definiert ist. Diese IP kann optional manuell vergeben werden.
Letztendlich erscheint dann wie üblich die Zusammenfassung, bevor unser Cluster erstellt wird. Für mich aufschlussreich ist der Button View Script in der oberen Ecke, weil er mir die PowerShell-Kommandos anzeigt, welche SCVMM zu dieser Aufgabe generiert hat. Wiederkehrende Aufgaben lassen sich damit effizienter gestalten.
Sind alle definierten Werte richtig, wird der Cluster inkl. Storage Spaces Direct jetzt erzeugt. Der Status unter Jobs gibt uns Auskunft über die abgearbeiteten Cmdlets. Da das Feature Failover Cluster bereits auf den Hosts aktiviert war, sind die Punkte 1.1.1 bis 1.1.3 zügig abgeschlossen.
Doch der PS-Job aktiviert weitere Features: Neben Failover Cluster kommen Dedup und Storage Replica mit auf die Knoten. Der vorhandene Speicher für S2D wird automatisch erkannt und zu einem Pool zusammengefasst, dabei werden Datenträger wie SSD oder NVMe für ein Caching berücksichtigt.
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris. Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions. Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
// Kontakt: E-Mail, Twitter, LinkedIn //
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