Tags: Windows Server 2019, Monitoring, Hardware
System Insights in Windows Server 2019 dient der vorausschauenden Beurteilung der lokalen Infrastruktur. Es sammelt Kapazitätswerte, etwa zu Datenträgern, um daraus eine Prognose zu generieren. Admins können so absehen, ob und wann Engpässe bei der Hardware drohen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen.
Wer wünscht sich keine automatische und permanente Bewertung seiner on-prem-Hardware, um frühzeitig beziehungsweise proaktiv für das anstehende Tagesgeschäft gewappnet zu sein? Oder Daten rechtzeitig an die Cloud zu übergeben, weil der Speicher knapp wird?
Leistungsdaten für 4 Komponenten
System Insights in Windows Server 2019 ist genau dafür da und sammelt ständig im Hintergrund Messdaten. Diese stützen sich auf Leistungsindikatoren (Performance Counter) und Ereignisse für einen Forecast möglicher Hardware-Auslastungen in der Zukunft.
Aktuell werden 4 Komponenten berücksichtigt (zukünftig kommen sicher weitere hinzu). Dazu zählen die CPU-Auslastung, Netzwerkleistung pro Adapter sowie Datenträger -und Volume-Nutzung. Ich zeige in diesem Blog-Post, wie man das Feature aktiviert und über Windows Admin Center (WAC) oder PowerShell administriert.
Aktivierung von System Insights
System Insights lässt sich über den klassischen Server Manager, via PowerShell oder innerhalb des WAC aktivieren. Ich gehe den Weg über das moderne WAC und prüfe mit PowerShell hinterher das installierte Feature. Zuvor überzeuge ich mich in den Einstellungen (Zahnradsymbol oben rechts), ob die Erweiterung für Insights vorhanden ist.
Dann wechseln wir zum Server Manager im Admin Center und suchen in der Navigation den Menüpunkt zu System Insights ("Systemdaten" in der deutschen Version). Nach einem Klick darauf zeigt das rechte Fenster den Install-Button. Darüber lösen wir die Installation aus, die nur wenige Sekunden dauert.
Danach zeigt das Tool die standardmäßig aktivierten Forecasts zu den CPUs, Netzwerkadaptern, Datenträgern und Volumes. Achten Sie aktuell und in Zukunft auf die Status. In Zusammenhang mit den Status werden Event-IDs generiert, welche wiederum an Ereignisse geknüpft werden können.
None = Es wurde keine Prognose erstellt, resultierend aus zu wenig Daten.
OK = Genügend Daten sind vorhanden, kein beachtenswerter Zustand.
Warning = Die Kapazität wird in den nächsten 30 Tagen überschritten.
Critical = Die Kapazität wird in den nächsten 7 Tagen überschritten.
Error = Es gibt ein Problem, welches einer Bewertung im Wege steht.
Alternativ kann das Feature über das PowerShell-Cmdlet Install-WindowsFeature hinzugefügt und mit Get-WindowsFeature die erfolgreiche Installation verifiziert werden.
Administration über PowerShell und WAC
Diesmal beginne ich in der PowerShell-Konsole und frage hier zum einen die Cmdlets für System Insights mit
Get-Command -Name *insights*
ab und anschließend mit Get-InsightsCapability die Forecasts zu den Hardware-Komponenten.
Neben den Forecast-Komponenten erscheinen unter Description nähere Erläuterungen. Der Forecast zum Total Storage bewertet Daten zu allen lokalen Datenträgern.
Weiter zeigt mir das Cmdlet Get-InsightsCapabilitySchedule den konfigurierten Zeitplan für den geplanten Forecast (hier: zum Gesamt-Speicher-Verbrauch).
Die Intervalle habe ich zuvor über die Browser-GUI des WAC festgelegt und somit springe ich von hier zurück in die Administration innerhalb des Windows Admin Center.
Mit einem Klick auf Total storage consumption forecasting und dann Settings erreicht man die Zeitplanung für das Forecasting. Eine Vorhersage für den Gesamt-Speicherverbrauch ist in unserem Beispiel aktiv, sie wird demnach täglich um 18:00 Uhr ausgeführt und bewertet.
Resultate auswerten im WAC und mit PowerShell
Forecasts werden erst erstellt, nachdem genügend Daten gesammelt wurden. Zwischen 0 und 5 Tagen gibt es keine Forecast-Daten, für die zwischen 6 und 180 Tagen gesammelten Daten wird ein Drittel mal Größe der gesammelten Daten vorausberechnet. Bei 180 bis 365 liegt ein Forecast bei 60 Tagen.
Analog ist die Auswertung natürlich auch wieder über ein PowerShell-Cmdlet abrufbar. Hierzu liefert Get-InsightsCapabilityResult die gewünschten Daten.
Über ein Format-List (fl) gibt PowerShell auch den Forecast-Output-Ordner preis:
Get-InsightsCapabilityResult -Name "CPU capacity forecasting" | Format-List
Bei einem Blick in diesen Ordner finden Sie die Ergebnisse im JSON-Format. Das Schema dieser JSON Forecast-Dateien kann dann wiederum für Skripte dienen, um spezielle Aktionen bei Schwellenwerten auszuführen.
Auf dieser Seite findet sich ein Beispiel für die Script-Erstellung für Aktionen in System Insights.
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris.
Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions.
Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
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