Tags: Azure, Active Directory, Private Cloud
Azure Stack bringt Dienste aus der Public Cloud in das private Rechenzentrum. Derzeit liegt es noch als Proof of Concept (POC) vor, welches man auf eigener Hardware ausprobieren kann. Folgende Anleitung zeigt, welche Voraussetzungen für eine solche Evaluierung gegeben sein müssen und geht Step-by-Step durch die Installation.
Wie bereits im Artikel Die Microsoft-Cloud im eigenen Rechenzentrum beschrieben, befindet sich Azure Stack POC derzeit in der Entwicklung und kann bis zur voraussichtlichen Freigabe Mitte des Jahres auch noch neue Features erhalten. Die aktuelle und letzte Technical Preview (TP3) wurde um ein elementares Update (Refresh) ergänzt und eignet sich ideal, um einen tiefen Einblick in die Technologie zu erlangen. Dass hiermit kein produktiver Einsatz vorgesehen ist, sollte klar sein.
Voraussetzungen
Für diese Testphase ist es nötig, eine performante bare-metal Maschine bereitzustellen, um das Deployment auf einem Knoten zum Laufen zu bringen. Azure Stack stellt zwar gewissermaßen eine Miniaturausführung von Azure Public Cloud im eigenen Rechenzentrum dar, kann aber globale Dienste wie die des Azure AD (AAD) nicht lokal erbringen.
Die Anbindung an ein AAD und eine Subscription sind jedoch unter anderem dann erforderlich, wenn der Verbund (Syndication) mit dem Azure Marketplace angestrebt wird. Bei TP3 Refresh funktioniert das auch mit ADFS. Danach ist es später möglich, beispielsweise komplette Server-Images auf Azure Stack herunterzuladen und weiterzuverwenden.
Azure Active Directory Account erstellen
Folglich benötigen wir zu Beginn ein Azure-Abonnement mit konfiguriertem Azure Active Directory. Anschließend lege ich dort einen globalen Administrator (OrgID) an, welcher nachher dem POC Deployment dient. Als Einschränkung Microsofts Technical Preview gilt, dieses AAD derzeit nicht in der Azure Cloud Deutschland anzulegen.
Bei einer späteren Syndication mit dem Azure Marketplace muss dieser globale Admin meines Azure AD auch Owner der Subscription sein und darf nicht durch eine Multi-Faktor-Authentifizierung abgesichert werden. Unter Umständen steht hier deshalb erst eine Besitzübertragung an.
Host für Azure Stack POC vorbereiten
Nach dem Download des Proof of Concept liegt die MicrosoftAzureStackPOC.exe samt bin-Files vor und das Ausführen der EXE extrahiert die erforderliche CloudBuilder.vhdx. Diese 37 GB große virtuelle Disk bildet jene Grundlage für das weitere Deployment.
Der physische Azure Stack-Host kann mithilfe des Deployment Checker for Azure Stack vorab auf Tauglichkeit hin überprüft werden (Systemvoraussetzungen). Erst dann macht es Sinn, die CloudBuilder.vhdx im Root-Verzeichnis des Hosts abzulegen (C:\CloudBuilder.vhdx).
Für eine anschließende Host-Vorbereitung laden wir das entsprechende PowerShell-Script folgendermaßen herunter:
Aus dem zuvor definierten Script-Verzeichnis heraus startet man dann:
.\PrepareBootFromVHD.ps1 -CloudBuilderDiskPath C:\CloudBuilder.vhdx -ApplyUnattend
Nach einem Neustart bootet der Host unmittelbar in das Betriebssystem der CloudBuilder.vhdx, und die Installation wird von hier aus weiter fortgeführt.
Installation von Azure Stack POC
Es ist dann darauf zu achten, dass der Zugang zum Internet direkt oder über einen transparenten Proxy stattfinden muss, darüber hinaus wird nur eine aktive Netzwerkkarte beim Deployment toleriert. Teaming ist nicht supported, alle anderen sollten dementsprechend deaktiviert sein.
Als nächstes leiten wir die grundlegende Installation ein. Hierfür wird das zuvor festgelegte Passwort des Hosts auch für den lokalen Administrator der zukünftigen Azure Stack Maschinen benötigt. Um ihn in die Variable $adminPW wegzuschreiben, hilft das Cmdlet:
$adminPW = ConvertTo-SecureString “LOKALES ADMIN PASSWORT“ -AsPlainText -Force
Das Installationsskript findet man dann im Ordner C:\CloudDeployment\Setup und wird wie folgt ausgeführt:
.\InstallAzureStackPOC.ps1 -AdminPassword $adminPW
Hierbei sind jetzt die Daten des Azure AD Administrators einzugeben, in meinem Fall mit dem Usernamen:
admin@labkueppers.onmicrosoft.com
Während des mehrstündigen Installationsprozesses wird die Maschine mehrmals neu gestartet und ein Monitoring des Deployments erfolgt mit den Login-Daten azurestack\AzureStackAdmin. Diesen Prozess sieht man jedoch nicht, wenn der Domänenbeitritt (MAS-DC01) bereits stattgefunden hat und man sich als lokalen Administrator einloggt.
Verläuft diese Installationsroutine erfolgreich, zeigt unsere PowerShell-Konsole schlussendlich die Meldung
COMPLETE: Action ‘Deployment‘.
Sollte sie fehlschlagen, kann man das Skript mit dem Parameter -rerun erneut ausführt.
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris.
Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions.
Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
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