Tags: Storage, Hyperkonvergenz, Windows Server 2019, Troubleshooting
Beim Troubleshooting eines Clusters mit Storage Spaces Direct (S2D) half bisher in Realtime der Health Service. In Windows Server 2019 kommt die Möglichkeit hinzu, zahlreiche Performance-Daten zu sammeln und bis zu einem Jahr rückwirkend auszuwerten. Als Tools dafür sind das Admin Center und PowerShell vorgesehen.
Das Feature Performance History gibt es, um genau zu sein, seit der Insider Preview 17093. Fakt ist jedoch, Windows Server 2016 DC fehlt die wichtige Möglichkeit der Rückverfolgung von Leistungsdaten eines S2D-Verbundes. Die Cluster-Ressource des Health Service ist aber seit Server 2016 aktiv, sobald man eben Storage Spaces Direct aktiviert. Performance History verhält sich ähnlich und wird mit S2D eingeschaltet, wenn man es nicht explizit abwählt.
Diese Objekte berücksichtigt die Performance History
Gesammelt werden dabei Metriken über einen Zeitraum von maximal einem Jahr rund um Compute, RAM, Netzwerk, Storage, Volumes und VMs. Die Historie setzt sich dann zusammen aus aggregierten Performance-Countern pro Objekt. Dabei werden folgende Performance-Objekte berücksichtigt:
- Physicaldisk (Get-PhysicalDisk, Performance History für Laufwerke)
- Networkadapter (Get-NetAdapter, Performance History für Netzwerkadapter)
- Node (Get-ClusterNode, Performance History für Server)
- VHD (Get-VHD, Performance History für Virtual Hard Disks)
- Virtual machine (Get-VM, Performance History für Virtual Machines)
- Volume (Get-Volume, Performance History für Volumes)
- Cluster (Get-Cluster, Performance History für Cluster)
Falls RDMA-Karten (Remote Direct Memory Access) in die Cluster-Knoten für Storage Spaces Direct eingebaut sind, folgt ein Objekt für Network Adapter diesem Muster:
Networkadapter.bytes.rdma.inbound
Der Ausgangs-Counter ist hier Inbound bytes/sec.
Das ClusterPerformanceHistory-Volume
Mein Lab stützt sich auf Windows Server 2019 (Build 17639 LTSC) mit drei konfigurierten Cluster-Knoten inklusive Storage Spaces Direct. S2D habe ich über den Alias Enable-ClusterS2D ohne Schalter aktiviert und per Voreinstellung zeigt sich dann unter den Disks im Failover Cluster Manager oder Windows Admin Center das Volume ClusterPerformanceHistory.
Der folgende Screenshot zeigt das Volume im Windows Admin Center:
Es handelt sich dabei um ein 12 GB großes 3-Wege-gespiegeltes Volume für die Historie, das automatisch angelegt wird.
Die Daten selbst werden in einer JET-Datenbank gespeichert. Möchte man bei der Aktivierung von Storage Spaces Direct das Sammeln von Performance-Daten deaktivieren, dann verwendet man Enable-ClusterS2D wie folgt:
Enable-ClusterS2D -CollectPerformanceHistory $false
Der Health Service durchforstet im Cluster selbständig die oben genannten Objekte wie etwa Networkadapter und überträgt deren Performance-Counter laufend in die JET-Datenbank.
Hinweis: Microsoft verspricht durch diesen Vorgang eine geringe Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems.
Info: Das Volume mit der Historie ist kein CSV und erscheint nicht unterhalb des ClusterStorage. Übrigens erhalten CSV seit kurzem direkt den Namen auf Dateiebene, welcher auch bei Erstellung angegeben wird.
Abfrage der Performance-History
Eine grundlegende Abfrage der zurückliegenden Performance-Metriken ist denkbar einfach, via PowerShell verwendet man:
Get-ClusterPerformanceHistory
oder über den knappen Alias:
Get-ClusterPerf
Für die Abfrage von Ereignissen aus der Vergangenheit grenzt der Schalter -TimeFrame das Zeitfenster mittels LastHour, LastDay, LastWeek, LastMonth oder LastYear sinnvollerweise ein. Folgendes Beispiel schickt die Metriken NetworkAdapter.Bytes.Total des letzten Tages im 5-Minuten Intervall in eine Variable:
Die geordnete Ausgabe erfolgt hier über:
($Records).Group
Alle Performance History-Links im oben genannten Objekte-Abschnitt verweisen auf die möglichen Serien zu Festplatten, Netzwerkadaptern, Knoten, VHDs, VMs, Volumes und Clustern.
Im Windows Admin Center stehen für die verschiedenen Zeiträume eigene Ansichten zur Verfügung, zwischen denen man mit einem einfachen Klick wechseln kann, um die Performance-Daten für die jeweilige Periode zu sehen.
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris.
Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions.
Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
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