Tags: System Center, Hyper-V
Sobald der Virtual Machine Manager einsatzbereit ist, kann man Gruppen erstellen und Hosts in sie aufnehmen. Auf die Hyper-V-Server werden dann erforderliche Agenten ausgebracht. Damit ist die Voraussetzung gegeben, um die Server zu konfigurieren. Dieser Beitrag zeigt zudem einige Einstellungen für Hosts in VMM.
Das folgende Lab fokussiert grundlegende Schritte beim VMM, und zwar die Erstellung von Host-Gruppen inkl. dem Hinzufügen bereits installierter Hyper-V Hosts, in diesem Fall mit Desktop Experience. Die Host-Gruppen haben hier eine flache Hierarchie und gliedern sich in meinem Beispiel nach Standorten. Eine simple Strukturebene hat sich bei mir in der Praxis bewährt. Sie dienen als administrative Einheiten, über welche sich Einstellungen (Host Reserven, Dynamic-/Power Optimization, etc.) für darin enthaltene Hosts setzen lassen. Dynamic Optimization steht in enger Verbindung zu Node Fairness.
Host-Gruppe anlegen
Um später Hyper-V-Server einsortieren zu können, erstelle ich Gruppen in zwei Ebenen. Eine stellt den Standort dar, eine weitere reflektiert die Verwendung der Hosts innerhalb der Infrastruktur (zum Beispiel für S2D). Im Arbeitsbereich auf der linken Seite des VMM stellen wir uns dafür auf die Fabric, um dann im Navigationsfeld unterhalb von Servers => All Hosts die neuen Gruppen anzulegen.
Hinweis: Child-Host-Groups erben die Einstellungen von den Parents, dies lässt sich natürlich unterbrechen. Host Gruppen können darüber hinaus einer User-Rolle zugeordnet werden, somit ist der Scope definierbar.
Hyper-V Hosts in eine Gruppe aufnehmen
Wurden die Gruppen erstellt, dann fügen wir diesen die entsprechenden Hyper-V-Hosts hinzu. Das kann über Add Resources (Ressourcen hinzufügen) im Menüband erfolgen oder über Add Hyper-V Hosts and Clusters im Kontextmenü der Gruppe.
Der Befehl startet einen Wizard, der zu Beginn die Server in der Infrastruktur ermittelt. Meine Labor-Knoten sind Mitglied in der gleichen AD-Domäne wie die VMM-Server, und Hyper-V wurde auf ihnen bereits aktiviert.
Daher trifft auf meine Umgebung der erste Radio-Button zu. Als Nächstes können wir das Run As-Konto festlegen. In meinem Fall habe ich ein dafür eigenes Konto namens VMMadmin erstellt und wähle dieses aus. Es muss lokale administrative Rechte auf den Hosts besitzen.
Diese Hosts führen wir, wie im nachfolgenden Screenshot zu sehen, mit Namen auf, in meinem Beispiel einfach mit den NetBIOS-Namen:
- srv1-hv-rs1
- srv2-hv-rs2
Die Computernamen werden im nächsten Dialog in ihren FQDN aufgelöst und lassen sich dann auswählen. Auch ein aktivierter Hypervisor (hier: Hyper-V) wurde richtig erkannt. Wäre die Hyper-V Rolle nicht enabled, würde VMM diese im Zuge des Hinzufügens gleich aktivieren.
Im nachfolgenden Fenster fragt der Wizard nach der Gruppe, in welche die ausgewählten Hosts einsortiert werden. Hier lässt sich auch bestimmen, ob bereits durch andere VMM-Installationen verwaltete Hosts mit diesem Deployment verbunden werden sollen ("Reassociate this host with this VMM environment").
Zu guter Letzt erscheint die Zusammenfassung der Einstellungen, und mit dem Auslöser über Finish erfolgt dann das Hinzufügen der Hyper-V-Hosts zum Virtual Machine Manager.
Der Job-Status liefert uns die Übersicht zum laufenden Prozess. Ab hier erhält jeder Host einen VMM-Agenten und der Service-Account (hier: VMMService), welcher bei der VMM-Installation festgelegt wurde, wird der lokalen Gruppe der Administratoren hinzugefügt.
Entfernt man den Host später aus dem VMM, wird auch der Service-Account wieder gelöscht. Darum ist es wichtig, dass dieses Konto explizit nur für ein VMM-Deployment genutzt wird. Stellen Sie sich vor, es würde auch für andere Applikation verwendet und beim Entfernen eines Hosts aus dem VMM gleichzeitig auch vom lokalen Rechner gelöscht.
Hinzugefügte Hosts im VMM verwalten
Betrachten wir schließlich unsere VMM-Konsole samt der hinzugefügten Host-Computer in der Fabric, dann können wir Details zu jedem Server im unteren Bereich ablesen.
Nach dem Hinzufügen der Server in den Virtual Machine Manager erhielt jeder Hyper-V-Host einen SCVMM-Agenten. Das lässt sich leicht unterhalb der installierten Programme verifizieren, hier wird auch seine Versionsnummer angezeigt.
Doch verwaltete Hosts lassen sich auch über ihren Eigenschaften-Dialog näher betrachten und konfigurieren. Mit dem rechten Klick auf den entsprechenden Server können wir die Properties in 14 Kategorien abfragen. Unter dem ersten allgemeinen Punkt erkennt man auch hier neben anderen Informationen die Version des ausgerollten Agenten.
Darüber hinaus liefert uns der Dialog Statusinformationen zum Host-Computer und erlaubt Hardware-Anpassungen, beispielsweise der Netzwerk-Controller.
Hier finden sich auch Konfigurationsmöglichkeiten für die Live-Migration, den Host Guardian Hyper-V-Support oder die Aktivierung des Enhanced Session Mode.
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris.
Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions.
Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
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