Tags: Inventarisierung, Patch-Management, Lizenzierung, Software-Distribution
Die Aagon GmbH veröffentlichte die Version 6.0 ihrer Client-Management-Lösung. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Paketierung und Verteilung gängiger PC-Software sowie ein Kiosk für den Self-Service der Benutzer. Mehrere bestehende Module erhielten eine Reihe von Verbesserungen.
Einige Hersteller von Client-Management-Software bieten ihren Kunden häufig verwendete Standard-Software wie Web-Browser, Packer, Adobe Reader, Java oder Editoren als vorgefertigte und geprüfte Installationspakete an. Im Zusammenspiel mit einer Software-Verteilung können Admins diese Produkte dann aktuell halten. Angesichts häufiger Schwachstellen und regelmäßiger Updates ist das eine wiederkehrende Aufgabe.
Managed Software folgt auf Package Cloud
Aagon bot diese Kombination aus Service und Software bisher über ACMP Package Cloud an, das Modul Managed Software ist jetzt dessen Nachfolger. Mit seiner Hilfe lässt sich eine große Zahl an häufig genutzten PC-Programmen auf die Rechner verteilen. Der Hersteller pflegt regelmäßig alle sicherheitsrelevanten Updates in das Repository ein.
Die neuesten Versionen müssen jedoch nicht auf einen Schlag installiert werden, vielmehr sieht Managed Software mehrere Test- und Freigaberinge vor, um etwa mit weniger kritischen Systemen zu beginnen, bevor alle PCs das neueste Update erhalten. Die Installation der Pakete lässt sich mit Hilfe von Parametern dynamisch anpassen, außerdem umfasst die Software eine Routine zum zeitgesteuerten Löschen veralteter Packages.
Self-Service für Benutzer
Eine weitere neue Komponente, die ein bisher schon vorhandenes Feature ersetzt, ist der ACMP Kiosk, welcher an die Stelle des Command Launcher tritt. Er erlaubt den Mitarbeitern, diverse Aktionen, die der Administrator dort hinterlegt hat, in Eigenregie zu starten.
Dazu gehört typischerweise die Installation eines Programms (über Managed Software) oder aber auch Feature-Updates für Windows 10. Zulässig sind aber auch diverse andere Aktionen, die sich etwa über Client Commands oder Job Collections definieren lassen. So könnte ein Benutzer auf diesem Weg beispielsweise ein Helpdesk-Ticket eröffnen.
Anwender, die ACMP auf die Version 6.0 aktualisieren, können den Kiosk zuerst konfigurieren und diesen erst später aktiv schalten, um den Command Launcher zu ersetzen.
Windows-Updates
Ein Modul, das bereits vor dem Release 6.0 hinzukam, ist das Complete Aagon Windows Update Management (CAWUM). Es stellt eine Alternative zu den WSUS dar und kann diese vollständig ersetzen.
In der neuesten Ausführung erhält es mehrere Verbesserungen. So bringt es weitere Widgets für das Dashboard, die wichtige Daten zum Modul und dem Stand der Windows-Updates visualisieren:
- Festplattennutzung: Zeigt die Größe des Updates-Archive und die zu erwartende Größe auf dem File Repository an.
- Updates nach Verteilungsring: Zeigt, wie viele Updates sich in welchem Verteilungsring befinden.
- Update-Status: Zeigt die Anzahl von Updates mit spezifischem Status.
- Client-Status: Zeigt die Anzahl Clients mit spezifischen Status.
Darüber hinaus lassen sich nun einzelne Updates manuell aus dem Microsoft-Catalog importieren, wenn diese nicht im automatischen Download enthalten sind. Das gilt etwa für Beta-Updates.
Neu ist zudem die Möglichkeit, Treiber über CAWUM zu beziehen. Allerdings steigt damit, wie schon von WSUS bekannt, der Verbrauch von Speicherplatz enorm an. Der Cleanup-Job löscht nun auch von Microsoft zurückgezogene Updates.
Inventarisierung
Zu den bereits bestehenden Modulen, die neue Funktionen erhielten, zählt auch Inventory. Der Agent liest nun auch Rollen und Features aus, die auf Windows Server installiert sind. Diese scheinen dann im Inventar auf.
Zusätzliche Informationen bekommen Admins auch zu Windows Defender, dessen Version angezeigt wird. Darüber hinaus enthält das Inventory jetzt auch Instanzen von SQL Server 2019.
Zur regelmäßigen Pflege einer Lösung für die PC-Inventarisierung gehört, dass der Scanner in der Lage ist, stets die neueste Hardware zu erkennen. ACMP 6.0 bringt dieses Feature auf den aktuellen Stand, gleichzeitig werden aber jetzt auch veraltete Komponenten, die sich nicht mehr identifizieren lassen, in der Liste angezeigt.
Lizenz-Management
Das vor zwei Jahren eingeführte Modul für das Lizenz-Management profitiert davon, dass Zugriffe auf Terminal-Server nun inventarisiert werden. Dadurch kann man nachvollziehen, wie viele User aktiv waren und ob dabei Compliance-Probleme aufgetreten sind. Die Nutzerhistorie lässt sich nach Ablauf einer konfigurierbaren Aufbewahrungsfrist automatisch löschen.
Neu im Lizenz-Management ist zudem, dass Stammdaten wie Benutzer oder Standort direkt in einer Lizenz hinterlegt werden können.
Generelle Verbesserungen
Einen erheblichen Fortschritt in puncto Bedienerführung bedeutet das neue Quicklaunch. Es handelt sich dabei um eine Suchfunktion für praktisch alle Ressourcen in ACMP. Das betrifft sowohl die hinterlegten Daten als auch Einstellungen und Befehle.
Diese Funktion ist über die Tastenkombination Strg + Q im gesamten ACMP erreichbar und erlaubt die beschleunigte Ausführung der wichtigsten Funktionen für gefundene Elemente.
Für die Kommunikation zwischen den ACMP-Komponenten wie etwa von der Konsole mit dem Server, setzt Aagon jetzt Open SSL 1.1.1h ein. Ebenfalls einen Beitrag zur sicheren Kommunikation leistet die Unterstützung von LDAPS beim Zugriff auf Domänen-Controller.
Ein Update erhielt auch die Report-Engine. Eine wichtige Verbesserung besteht in der Unterstützung für High-DPI-Monitore.
Detaillierte Informationen zu weiteren Änderungen in ACMP 6.0 finden sich in den Release Notes.
Verfügbarkeit
ACMP 6.0 ist ab sofort verfügbar. Eine kostenlose Testversion kann über die Website des Herstellers angefordert werden.
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