Tags: Backup, Windows Server, Active Directory, Recovery, Windows, Windows Server 2008 R2, Datenbanken, Windows Server 2012 R2
Die Uhr tickt: Am 14. Juli 2015 stellt Microsoft den Extended Support für Windows Server 2003 ein. Ab diesem Zeitpunkt gibt es weder Updates für Anwendungen noch Sicherheits-Patches. Höchste Zeit also, auf eine neue Windows-Server-Version umzustellen.
Acronis, ein Anbieter von Backup-Lösungen, hat einige Punkte zusammengestellt, die bei der Migration zu einer aktuellen Windows-Server-Version zu beachten sind.
Unnötige Zwischenschritte vermeiden: Wer auf Windows Server 2008 umstellt, wird in Kürze dasselbe Problem haben wie bei Server 2003. Denn laut Support-Dokumenten von Microsoft ist am 13.01.2015 auch dieses Betriebssystem der Mainstream-Support abgelaufen. Für Windows Server 2012 steht dagegen noch bis 9. Januar 2018 der Mainstream-Support bereit, bis zum 10. Januar 2023 der Extended Support. Also besser gleich auf Windows Server 2012 R2 umsteigen. Windows Server 2016 ist keine echte Alternative, denn dieses Betriebssystem wird tatsächlich erst 2016 herauskommen.
Hardware überprüfen: Vor zwölf Jahren waren Server-Systeme mit 32-Bit-CPUs noch weit verbreitet. Dem entsprechend unterstützt Windows Server 2003 noch solche "Oldies". Heute ist 64 Bit Stand der Technik und wird von Windows Server 2012 (R2) vorausgesetzt.
Doch nicht nur aus diesem Grund ist es empfehlenswert, Server-Hardware auf den Prüfstand zu stellen, die älter als etwa vier Jahre ist. Denn heute gehören SSDs und PCIe 3.0 zur Standardausstattung von Server-Systemen, außerdem deutlich stromsparendere Prozessoren.
Inventarliste erstellen
Eine lückenlose Aufstellung mit allen Applikationen und Workloads anfertigen, die von der Migration betroffen sind. Besonders heikel sind Treiber. Oft unterstützen neue Systemplattformen ältere Peripheriegeräte wie Drucker, Scanner und Multi-Function Printer (MFP) nur unzureichend - wenn überhaupt. So stehen beispielsweise bei Drucksystemen nur rudimentäre Funktionen zur Verfügung. Im Rahmen einer Windows-Server-Migration kann daher auch eine (teilweise) Erneuerung solcher Peripheriegeräte notwendig sein.
Prüfen, welche Anforderungen spezielle Server-Typen haben: Ein Exchange-Server muss anders "behandelt" werden als ein Datenbank- oder Active-Directory-Server. Welches System als erster migriert werden kann, hängt beispielsweise von internen Arbeitsabläufen und technischen Gegebenheiten ab. Diese Abhängigkeiten müssen im Vorfeld analysiert werden.
Rückzugsweg offen halten
Einen Weg zurück offen halten: Sollte die Migration "daneben gehen", sollte sich zumindest übergangsweise die Windows-2003-Umgebung reaktivieren lassen. Das setzt voraus, dass eine Komplettsicherung dieser Umgebung erstellt wurde. Natürlich avisiert Acronis für diesen Zweck seine Lösung Acronis Backup Advanced. Wichtig ist, dass sich alle Daten und Applikationen, das Betriebssystem und versteckte Partitionen umgehend wiederherstellen lassen. Im Idealfall funktioniert dies auch auf der neuen Server-Hardware.
Virtual Machines aus der Backup-Datei erstellen: Ergänzend dazu rät Acronis, Datensicherungen in eine Virtuelle Maschine (VM) zu konvertieren. Ein Vorteil ist, dass ein virtueller Windows-Server als Referenzpunkt für Neuinstallationen genutzt werden kann. Das wiederum ist wichtig, weil Windows Server ab Verson 2008 neue Funktionen bereitstellt, etwa eine dynamische Zugriffssteuerung. Das kann Probleme mit älteren Applikationen hervorrufen, die unter Windows Server 2003 klaglos liefen.
Der zweite Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass dank Virtualisierung in schnelles Rollback auf die alte Windows-Version möglich ist. Sie lässt sich aus der VM heraus starten. Dadurch gewinnt die IT-Abteilung Zeit, um Fehler zu beheben und einen neuen Migrationsversuch vorzubereiten.
Schnelle Migration mittels Master Image
Master Image einsetzen: Müssen viele Server umgestellt werden, hilft ein Master Image weiter. Es enthält das neue Betriebssystem, die Basisapplikationen und grundlegende Konfigurationseinstellungen. So lassen sich parallel viele Server-Systeme mit dem neuen Windows-Betriebssystem versorgen.
Schützenhilfe leisten dabei Tools wie Tools wie Acronis Snap Deploy. Hilfreich ist, wenn ein solches Tool über einen integrierten PXE-Server verfügt. Er ermöglicht es den neu eingerichteten Servern, über das Netzwerk zu booten. Das zeitaufwändige "Jonglieren" mit Boot-CD beziehungsweise -DVD entfällt in diesem Fall.
Die Daten nicht vergessen: Ein Kapitel für sich ist die Datenmigration. Hier gilt es zu beachten, dass im Vorfeld des Migrationsvorgangs alle Daten erfasst werden müssen. Das lässt durch den Einsatz eines Image-Backups erreichen.
Denn bei Microsoft Exchange 2003 wird beispielsweise häufig übersehen, dass auch die SSL-Zertifikate gesichert werden müssen. Zusätzlich ist es wichtig, dass die eingesetzte Backup-Lösung umfassende Wiederherstellungsoptionen bietet. Ideal ist eine Lösung, mit der Administratoren einzelne Dokumente und Applikationen wiederstellen können, bei Bedarf aber auch das gesamte System.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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