Tags: Gruppenrichtlinien, Windows 10
Zwei Monate nach Freigabe des neuesten Client-Betriebssystems reicht Microsoft die administrativen Vorlagen für die Gruppenrichtlinien nach. Nicht mehr an Bord sind die Templates für Microsoft Edge, der künftig durch einen Chromium-Browser ersetzt wird. Zudem fehlt weiterhin die Dokumentation der Einstellungen.
Aufgrund der langen Verzögerung, mit der Microsoft die ADMX-Vorlagen zum Download freigab, kursierte in Microsoft-Foren der Tipp, einfach die Dateien unter %systemroot%\PolicyDefinitions von einer Workstation mit Windows 10 1903 in den Central Store zu übernehmen. Grundsätzlich funktioniert das natürlich, aber diese Vorlagen unterscheiden sich vom separaten ADMX-Download.
Alle Sprachdateien im Paket
Der wesentliche Vorteil der eigens verfügbaren administrativen Vorlagen besteht darin, dass sie die Language Files für 22 Sprachen umfassen, während auf einer Workstation nur en-US oder die Sprache des lokalisierten Windows verfügbar sind. Das kommt besonders international agierenden Unternehmen entgegen, die das Betriebssystem in mehreren Sprachversionen nutzen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass solche ADMX-Dateien fehlen, die für die lokalen Gruppenrichtlinien keine Bedeutung haben. Dazu zählt GroupPolicyPreferences.admx zur Konfiguration der Group Policy Preferences, die nur in einer Domäne funktionieren.
Vorlage für Microsoft Edge fehlt
Im aktuellen Download der ADMX-Vorlagen für Windows 10 1903 gibt es aber auch den umgekehrten Fall, dass nämlich dort Richtlinien fehlen, die auf einer Workstation vorhanden sind. Es handelt sich dabei um jene für den Edge-Browser, die dafür zuständige Datei MicrosoftEdge.admx ist nicht mehr an Bord.
Wenn man Microsoft Edge im Unternehmen einsetzt und den Browser über GPOs verwaltet, dann lassen sich diese auf Basis des ADMX-Downloads nicht mehr bearbeiten. Nutzt man einen Central Store, dann behält man am besten die Datei von der Vorgängerversion bei, denn Windows 10 1903 brachte hier keine neuen Richtlinien.
Wie schon in der Vergangenheit enthält das Paket auch die Vorlagen für Office 2016, die auch für Office 2019 gültig sind. Auch hier sind die .adml-Dateien für mehrere Sprachen im Lieferumfang.
Keine Dokumentation für Neuerungen
Aus den ADMX-Dateien geht nur grob hervor, welche neuen Einstellungen das aktuelle Update von Windows 10 bringt. So kann man aus der frisch hinzugekommenen Datei StorageSense.admx erschließen, dass sich die Speicheroptimierung nun über Gruppenrichtlinien verwalten lässt.
Detaillierte Auskünfte gibt normalerweise die Excel-Tabelle "Group Policy Settings Reference", welche aber für Windows 10 1903 immer noch aussteht. Durch Analyse der ADMX-Vorlagen kann man aber die wichtigsten Neuerungen selbst eruieren (siehe dazu: Neue GPO-Einstellungen in Windows 10 1903: Updates erzwingen, Speicheroptimierung, Logon).
Installation und Verfügbarkeit
Wie üblich kommen die ADMX-Dateien als MSI-Paket, so dass man zum Entpacken administrative Rechte braucht. Die Vorlagen werden aber nicht unter %systemroot%\PolicyDefinitions gespeichert, sondern in einem frei wählbaren Verzeichnis.
Von dort muss man die Templates an ihren Bestimmungsort kopieren. Verwendet man einen Central Store, dann ist das Zielverzeichnis \\FQDN\SYSVOL\FQDN\policies\PolicyDefinitions. Im gemischten Betrieb kann man den Central Store auf bestimmten Workstations deaktivieren.
Die ADMX-Dateien können hier von Microsofts Website heruntergeladen werden.
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