Tags: Amazon Web Services, E-Mail
Amazon stellt einen weiteren Service seiner Cloud-Plattform vor. Der Amazon Simple Email Service bietet Kunden einen leistungsstarken Messaging-Dienst, der den Versand von bis zu einer Million Mails pro Tag erlaubt. Die stufenweise Anhebung der Quota und Filtertechniken sollen den Missbrauch durch Spam-Versender unterbinden.
Der SES ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Amazon IT-Services, die für den eigenen Gebrauch entwickelt wurden, als Cloud-Services anbietet. Der Online-Händler benötigt für die Kommunikation mit seinen Millionen Kunden sowie sein globales Mail-Marketing eine robuste Messaging-Infrastruktur. Diese besteht nicht nur aus den Mail-Servern, sondern auch aus Monitoring- und Analyse-Tools sowie Filter gegen unerwünschte Inhalte.
Unternehmen können den Mail-Service wie die anderen Dienste über einfache APIs ansprechen. Sie eignen sich daher vor allem, um Anwendungen, die auf EC2 laufen, die Möglichkeit zum Mail-Versand zu bieten. Für die Standalone-Nutzung des SES stehen derzeit nur Tools für die Kommandozeile zur Verfügung.
Erst Sandbox, dann Antrag auf produktiven Einsatz
Vor dem produktiven Einsatz der Mail-Dienste erhalten Entwickler Zugriff auf eine Sandbox, in der sie Nachrichten an maximal 200 verifizierte Adressen verschicken können, d.h., die Empfänger müssen sich über das Klicken eines Bestätigungs-Links einverstanden erklären. In dieser Phase lässt Amazon höchstens 200 Mails pro Tag und und eine pro Sekunde zu.
Nach der Genehmigung des Antrags auf die produktive Nutzung von SES können Kunden ihre Mails an beliebige Empfänger verschicken, allerdings zuerst nur 1000 Stück am Tag. Diese Beschränkung wird nach und nach aufgehoben:
- 10 000 Mails pro Tag und 10 pro Sekunde nach nach 3 Tagen,
- 1000 000 Mails pro Tag und 90 pro Sekunde nach 2 Wochen
Analyse gegen Missbrauch und für Nutzungsstatistiken
Voraussetzung für diese Erhöhung der Quota ist das Wohlverhalten des Kunden. Monitoring und Analyse dienen nicht nur dazu, Übeltäter aufzuspüren und Spam zu filtern. Sie sind auch ein Service, mit dem Kunden ihren Mail-Traffic untersuchen können. Damit lässt sich etwa die Quote der Rückläufer ermitteln oder die Zahl der Beschwerden durch Empfänger.
Nach einer ganzen Reihe von neuen Erweiterungen für die Amazon Web Services bereichern die SES zusätzlich den Funktionsumfang der Plattform. Amazon wandelt sich im Eiltempo vom Provider bloßer IaaS-Basisdienste in einen solchen von höherwertigen PaaS-Angeboten.
Wie alle Dienste der Amazon Web Services können die SES bedarfsabhängig gebucht werden, die Bezahlung richtet sich nach dem Verbrauch. Für 1000 Mails stellt Amazon 0,10 Dollar in Rechnung.
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