Authentifizierung: Fujitsu erkennt User an seinen Handflächen-Venen


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    Darüber, welches Authentifizierungsverfahren denn nun das "beste" ist, sprich sicher, einfach zu bedienen und dazu noch leicht in die IT-Infrastruktur integrierbar, lässt sich trefflich streiten. Bekannte Methoden sind Iris- und Fingerabdruck-Scans. Nun hat Fujitsu eine Alternative auf den Markt gebracht, die erstmals auf der CeBIT präsentiert wurde: Das Scannen der Handflächen, besser gesagt der Venen der Hand.

    Fujitsu PalmSecure - Authentifizierung mittels Handflächen-ScanDie Technologie namens PalmSecure wird bereits im Bankenbereich verwendet. Ein Pilotkunde ist die italienische Großbank Unicredit, zu der auch die ehemalige Hypo-Vereinsbank in München zählt. PalmSecure besteht aus einem Scanner, der die sauerstoffarmen Venen der Hand erfasst, sowie der dazu gehörigen Auswertungssoftware. Das Authentifizieren erfolgt, indem der Nutzer seine Hand etwa eine Sekunde lang vor die Optik des Scansystems hält.

    Ein spezieller Algorithmus nimmt das Bild auf, wandelt es in eine digitalisierte biometrische Vorlage um und gleicht dieses dann mit der bereits registrierten Vorlage des Nutzers ab. Findet die Software eine übereinstimmende Vorlage, also das "Muster" einer Person, erhält diese Zugang zu IT-Systemen, einem Betriebsgelände oder anderen Ressourcen.

    Technische Details zu Fujitsu PalmSecure

    Der Scanner ist 35 × 35 × 27 mm groß und arbeitet bei Temperaturen von bis zu 60°C. Er lässt sich entweder als separates Systems via USB an ein Endgerät wie einen (mobilen) Rechner anschließen, oder in eine Tastatur integrieren, etwa die von Desktop-Systemen.

    Der Authentifizierungsvorgang ist laut Fujitsu einfach zu handeln und dauert weniger als eine Sekunde. Das System wurde gemäß der Common Criteria Certification EAL 2 des BSI zertifiziert, erfüllt also gehobene Anforderungen in Bezug auf Sicherheit

    Einsatzfelder

    Zu den Einsatzgebieten von PalmSecure im IT-Bereich zählen die Zugangskontrolle zu Rechenzentren und Server-Räumen, die Absicherung von einzelnen IT-Systemen wie Notebooks und Desktop-Rechnern sowie das Single-Sign-on beim Zugriff auf IT-Ressourcen aller Art. Auch der Zugang zu Cloud-Services soll sich mithilfe von Venenscans steuern lassen.

    Zusätzlich will Fujitsu das System in anderen Branchen vermarkten, etwa in der Luftfahrt (Zugang zu Flugzeugen, Ersatz für Boarding-Pässen), im Finanzsektor (Geldautomaten, Online-Banking) und generell bei der Zugangskontrolle (Fitness-Studios, Kreuzfahrtschiffe, Betriebsgelände). Zudem soll sich die Lösung auch im öffentlichen Bereich (Authentifizierung bei Steuerzahlungen und im Krankenhauswesen) und im Automobilbereich (Diebstahlsicherung bei Autos) verwenden lassen.

    Fujitsu PalmSecure ist ab sofort verfügbar. Der Preis hängt laut Hersteller von der Zahl der eingesetzten Komponenten und den Services ab, die Fujitsu bei der Implementierung oder Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen erbringt.

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    Bild von Bernd Reder

    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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