Avaya mit Netzwerkmanagement über die Cloud


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    Mit der Avaya Cloud Networking Platform lassen sich WLAN-Komponenten und drahtgebundene Netzwerksysteme verwalten.Mittel­ständische und größere Unter­nehmen sind die Ziel­gruppe der Cloud-basierten Netzwerk­management-Lösung von Avaya. Mit der Avaya Cloud Networking Platform können Admini­stra­toren kabel­gestützte lokale Netze und Wireless LANs konfi­gurieren und verwalten. Das erfolgt, wie der Name sagt, über im Rahmen eines Software-as-a-Service-Angebots.

    Positiv ist, dass die Lösung ohne übergelagerte ("Overlay") Management-Software und Controller im Netzwerk auskommt. Wie bei solchen Management-Produkten üblich, erfolgt die Bedienung über eine Web-Konsole. Darüber lassen sich beispielsweise auch private mobile Endgeräte in das Netzwerk einbinden, die von den Usern geschäftlich genutzt werden, Stichwort Bring Your Own Device (BYOD).

    Netzwerkmanagement wandert in die Cloud

    Mit der Cloud Networking Platform kombiniert Avaya zwei Netzwerk­management-Bereiche, die derzeit oft mithilfe unterschiedlicher Produkte abgedeckt werden: kabelgestützte Netze und Wireless LANs. Vor allem das Management von WLANs wird nach Angeben des Analysten Zeus Kerravala von ZK Research verstärkt mithilfe von Cloud-basierten Management­lösungen abwickelt. Kerravala schätzt, dass mittlerweile etwa zwei Drittel der WLAN-Managementsysteme cloudbasiert sind.

    Bei der Avaya-Lösung fügen Administratoren über ein Dashboard Netzwerkdienste und entsprechende Komponenten hinzu und verwalten diese. Zu den weiteren Eigenschaften zählen:

    • Eine hohe Verfügbarkeit durch redundante Cloud-Rechenzentren.
    • Auch bei Ausfall der Verbindung zur Cloud funktionieren die verwalteten Access Points und Switches weiterhin.
    • Funktionen für das Lizenzmanagement und Software-Updates.
    • Die Möglichkeit, weitgehend automatisch ein Gastportal einzurichten.
    • Eine Firewall und Anwendungskontrolle.
    • Remote-Management-Funktionen.

    Nur für Avaya-Komponenten ausgelegt

    Mit der Plattform lassen sich mehrere Tausend Netzwerksysteme verwalten. Das unterstreicht, dass Avaya mit der Lösung größere Unter­nehmen und Organisationen anspricht.

    Allerdings unterstützt die Cloud Networking Platform nur WLAN-Access-Points und Switches von Avaya, etwa die Access-Points der Reihe 9100. Bei den Switches für das kabelgestützte LAN gilt dies für die Systemreihen Ethernet Routing Switch (ERS) und Virtual Services Platform (VRS).

    Start im November 2016

    Im ersten Schritt lassen sich mit der Avaya Cloud Networking Platform WLAN-Komponenten managen.Die Avaya Cloud Networking-Plattform für kabellose Netzwerke ist ab November 2016 verfügbar. In einem zweiten Schritt erfolgt die Einführung der Managementfunktionen für das kabelgebundene LAN. Wann genau dies der Fall sein wird, ließ Avaya offen. Die Rede ist vom ersten Halbjahr 2017.

    Ein englischsprachiges Whitepaper zur Cloud Networking Platform, in dem deren Funktionsweise erläutert wird, steht auf dieser Web-Seite des Anbieters zur Verfügung.

    Netzwerksparte auf dem Prüfstand

    Wie lange allerdings die Netzwerk­sparte noch Bestandteil von Avaya sein wird, ist offen. In der Branche kursieren Gerüchte, denen zufolge sich das Unternehmen auf seine Kernsparten Unified Communications, Echtzeit­kommunikation, Collaboration, Multi-Channel-/Omni-Channel-Lösungen und Contact Center konzentrieren möchte. Die Netzwerk-Produktspart soll verkauft werden.

    In einem Beitrag auf Networkworld.com führt Zeus Kerravala mehrere Unternehmen auf, die als Käufer in Frage kommen. Dazu zählen Alcatel Lucent Enterprise (ALE), NEC, Fortinet und Extreme Networks. Kerravala zufolge verfügt Avaya über eine interessante Produktpalette im Bereich Software-Defined Networking auf Grundlagen des Protokolls Shortest Path Bridging (SPB). Die Frage ist jedoch, ob sich Avaya mittelfristig gegen Cisco, Hewlett Packard Enterprise, Juniper Networks und Huawei behaupten kann.

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    Bild von Bernd Reder
    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".
    Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
    Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
    // Kontakt: E-Mail, XING //

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