Tags: Azure, Active Directory, Identity-Management
Microsoft benennt Azure Active Directory (AAD), einen der ältesten und wichtigsten seiner Cloud-Dienste, in Entra ID um. Als der Hersteller im letzten Jahr seine Produktfamilie für Identity and Access Management (IAM) vorstellte, umfasste sie auch AAD. Dieses wird nun namentlich angeglichen und um zwei weitere Entra-Produkte ergänzt.
Nach seiner Markteinführung enthielt Microsoft Entra neben dem Azure AD noch einen Service für die Berechtigungsverwaltung und Verified ID für ein dezentrales Identitäts-Management. Zwischenzeitlich kamen noch Microsoft Entra ID Governance und Microsoft Entra Workload ID hinzu.
Funktionen und Lizenzierung bleiben unverändert
Aufgrund des wachsenden IAM-Portfolios hielt es Microsoft im Sinne es gemeinsamen Brandings für angebracht, Azure AD auf Entra ID umzubenennen. Das Unternehmen betont in seiner Ankündigung, dass sich außer dem Namen nichts ändert, behauptet aber gleichzeitig, dass sich die Nutzung der Dienste nun vereinfache.
Dem Vorteil der konsistenten Benennung aller IAM-Produkte steht aber ein ganzer Rattenschwanz an neuen Namen als Folge der AAD-Umbenennung gegenüber. So heißt Azure AD Conditional Access künftig Entra Conditional Access, aus Azure AD MFA wird Microsoft Entra MFA oder Azure AD Single Sign-on mutiert zu Microsoft Entra Single Sign-on.
Zusätzlich erhalten nun alle Entra-Dienste den Zusatz "ID", also zum Beispiel ID Protection, ID Governance, External ID oder Workload ID.
Kritische Resonanz auf die Ankündigung
Die Ankündigung des Herstellers auf dem Techcommunity-Blog stieß bei den meisten Kommentatoren daher auf wenig Sympathie.
Als Argument wurde immer wieder vorgebracht, dass Unmengen an Dokumentation, auch von Drittanbietern, sowie zahllose Präsentationen und Anleitungen entweder umgeschrieben werden müssen oder obsolet werden - und zwar nicht aus technischen Gründen, sondern ausschließlich aufgrund des neuen Namens.
Während das Entra Admin Center bereits den neuen Namen verwendet, der offiziell erst ab August gilt, blieb im Azure-Portal bis dato alles beim alten. Allerdings stellt sich schon länger die Frage, ob Microsoft die beiden Konsolen für AAD beibehalten wird. Die Umbenennung könnte einen Anlass bieten, das AAD-Management aus dem Azure-Portal zu entfernen.
Zwei neue Entra-Services
Zeitgleich mit der Umbenennung von AAD kündigte Microsoft zwei weitere Mitglieder der Entra-Familie an.
Dabei handelt es sich zum einen um Entra Internet Access, das der Hersteller als Secure Web Gateway bezeichnet. Es erweitert Conditional Access um Bedingungen für den Netzwerkzugriff und soll vor allem den Zugang zu M365-Ressourcen und SaaS anderer Anbieter absichern.
Zum anderen handelt es sich bei Entra Private Access um eine Zero Trust-Zugriffslösung, die Microsoft als Alternative zu VPNs positioniert. Sie soll über hybride und Multi-Clouds hinweg funktionieren und wesentlich granularer sein als ein VPN. Damit lässt sich ein bedingter Zugriff bis auf die Ebene einzelner Anwendungen definieren.
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