Azure Virtual Desktop und Windows 365 unterstützen nun Multimedia Redirection


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    Windows 365Was für On-prem-RDS ein alter Hut ist, kommt nun als Innovation für Micro­softs Cloud-basierte virtuelle Desktops. Um die Dar­stellungs­qualität von Videos zu ver­bessern, werden diese vom Remote Desktop auf das lokale End­gerät umge­leitet. Dieses Feature soll auch Kosten senken, aber es unter­­stützt nicht alle Videoformate.

    Grafikintensive Anwendungen sind seit jeher eine Herausforderung für Server-based Computing, egal ob virtuelle oder Session-basierte Desktops.

    Schnellere Netze, leistungsfähigere Server und optimierte Remoting-Protokolle brachten indes erhebliche Verbesserungen und ein Ende für ruckelnde Videos.

    Spielt man Videos in der Session auf dem Server ab, so verursacht dies dort eine hohe Auslastung und führt letztlich doch nicht zum gleichen Benutzererlebnis wie auf dem lokalen Gerät.

    Daher hat sich eingebürgert, Audio- und Video-Datenströme auf den Client umzulenken und dort von einer lokalen Anwendung abarbeiten zu lassen.

    Multimedia Redirection für Browser-Content

    Die nun auch für Microsofts Desktop as a Service (DaaS) verfügbare Multimedia Redirection (MMR) beschränkt sich vorerst auf Bewegtbilder, die innerhalb eines Web-Browsers (Edge oder Chrome) abgespielt werden. Dieser benötigt dafür eine eigene Extension. Die RDS in Windows Server unterstützen dagegen auch die Formate von Windows Media Player.

    MMR-Extension für Google Chrome und Microsoft Edge

    Aber selbst die MMR für Browser-Inhalte gilt nicht universell, sondern beschränkt sich auf 30 populäre Websites wie Youtube, Facebook oder Twitter.

    Behelfslösung für Teams

    Da native Anwendungen wie etwa der Teams-Client außen vor bleiben, empfiehlt Microsoft, stattdessen den Web-Client zu nutzen, um Live Events widerzugeben. Dieser profitiert nämlich von der neuen MMR.

    Die Entlastung der Azure-VM durch Umleitung der Mediainhalte auf den Client kommt nicht nur dem Benutzererlebnis zugute, sondern kann auch abhängig vom gewählten Plan durch die geringe CPU-Auslastung die Kosten senken.

    Voraussetzung für die Nutzung von MMR mit Azure Virtual Desktop und Windows 365 ist die Verwendung des aktuellen RDP-Desktop-Clients. Der Web-Client und die Store App unterstützen dieses Feature nicht.

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    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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    2 Kommentare

    Hallo Wolfgang, danke für den Artikel. Darin schreibst du, die Umleitung von Multimedia-Inhalten über RDP On-Premise sei ein alter Hut. Ich habe jetzt mein ganzes Google-Fu aufgebraucht, um mehr über diesen Aspekt zu erfahren, aber eine offizielle Information darüber, wie diese Umleitung über RDP umgesetzt ist und funktioniert, konnte ich nicht finden. Ich lande immer wieder bei der Umsetzung für Azure VD und oder bei sehr alten Artikeln zu RemoteFX. Kannst du mir auf die Sprünge helfen?

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    Ich habe schon in einem sehr alten Artikel auf die neuesten Funktionen von MMR in Windows 7 verlinkt. Dieses Feature ist offenbar standardmäßig aktiviert und lässt sich über die Gruppenrichtlinie "Allow audio and video playback redirection" steuern.