Tags: Backup, Virtualisierung, Hyper-V, VMware, Microsoft, ESXi
NetJapan ist in Europa noch nicht allzu bekannt. Kein Wunder, denn die Produkte des IT-Unternehmens mit Hauptsitz in Tokio (Japan) sind erst seit Ende Juni in Europa erhältlich. Der Schwerpunkt liegt auf Backup-Software für Server (Windows, Linux) und virtualisierte Umgebungen.
vmGuardian fällt in die letztgenannte Kategorie. Mithilfe der Software lassen sich Backups von Virtual Machines unter VMware ESXi erstellen. Neu ist Version 3.0 von vmGuardian. Die Software kommt ohne Agents aus. Damit entfällt auch die Berechnung der Lizenzkosten auf Basis von Agenten pro VM, wie dies bei anderen Anbietern zu finden ist. Die Kosten beruhen bei vmGuardian auf der Zahl der Sockel (ESXi-Hosts).
Die Software wird als virtuelle 64-Bit-Anwendung unter VMware ESX beziehungsweise ESXi installiert. v3.0 weist laut Hersteller eine verbesserte Funktion für das Deduplizieren und Komprimieren von Daten auf. So ist vmGuardian in der Lage, während des Backup-Vorgangs Datenduplikate auf allen VM in einer ESXi-Umgebung aufzuspüren. Von mehrfach vorhandenen Versionen wird nur eine Variante gesichert. Das spart Platz auf den Backup-Medien und Netzwerkbandbreite. Das ist speziell bei der Off-Site-Replizierung von Vorteil, also wenn Daten an einem anderen Standort oder in einer Cloud-Umgebung gespeichert werden.
Inkrementelle Datensicherung und "Smart Sector"-Technik
Den Platzbedarf der Datensicherungen begrenzen zwei weitere Techniken: ein inkrementelles Backup, also nur die Sicherung von Daten, die sich geändert haben, sowie das "Smart-Sector"-Verfahren. Es prüft, welche Speicherbereiche tatsächlich mit Daten belegt sind und erstellt nur von diesen eine Sicherung. Unterstützt werden auch inkrementelle Backups von virtuellen Maschinen, die mithilfe von vMotion oder VMware HA auf einen anderen Host migriert wurden.
Mit der neuen Funktion "Branched Restore" können virtuelle Disks unter einem anderen Namen wiederhergestellt werden. Dazu wird während des Backups eine neue Verzweigung erstellt.
Weitere technische Details
vmGuardian ist für VMware ESX/ESXi 4.1 oder höher ausgelegt und benötigt die vStorage-Schnittstelle, so dass es sich für den kostenlosen vSphere Hypervisor nicht verwenden lässt. Sichern lassen sich VM in den Formaten Windows NTFS und Linux Ext 3. Um den Zugriff Unbefugter auf Datensicherungen zu verhindern, werden die Backup-Daten mithilfe des AES-Verfahrens und 256-Bit-Schlüsseln verschlüsselt. Um bei großen Datenmengen die Sicherungsläufe zu beschleunigen, kann auf Rechnern mit Xeon-Server-CPUs oder Core-i-CPUs von Intel der AES-NI-Befehlssatz verwendet werden.
Noch ein Blick auf die Restore-Funktionen: Administratoren können mit vmGuardian 3.0 komplette Hosts, spezielle VM, virtuelles Disks (VMDK) oder einzelne Dateien oder Ordner wiederherstellen. Virtual Disks lassen sich unter einem neuen virtuellen Disk-Namen speichern. Dies verhindert, dass die wiederhergestellte Virtual Disk das Original überschreibt. Dadurch muss keine separate Originalkopie beibehalten werden, gewissermaßen als Notfallreserve.
Preis und Verfügbarkeit
Eine kostenlose Testversion von vmGuardian kann über die europäische Web-Seite von NetJapan heruntergeladen werden. Technische Informationen in deutscher Sprache zu vmGuardian und den Backup-Produkten der Reihe ActiveImage Protector für Server, Cluster und Hyper-V-Umgebungen sind hier verfügbar.
Zwar gibt der Hersteller an, dass die Software über ein Netz von Vertriebspartnern verfügbar ist. Allerdings bietet er seine Lösungen auch über einen Online-Shop an. Der Grund ist, dass NetJapan derzeit noch ein Reseller-Netz in Deutschland, der Schweiz, Österreich und anderen europäischen Ländern aufbaut.
Der Preis einer Lizenz beträgt im Online-Shop rund 485 Euro. Allerdings ist dort noch Version 2.0 ausgewiesen, ebenso auf der deutschen Web-Seite. Vermutlich ein Versehen. Nervig ist, dass auf der deutschen Internet-Seite ein Preis von 433,30 Euro pro Socket angegeben wird - ebenfalls für vmGuardian 2.0. Hier sollte der Hersteller schnell Klarheit schaffen.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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