Tags: Netzwerk, System-Management, Mobile Device Management, Inventarisierung
Im April veröffentlicht baramundi die Management Suite 2017 (bMS). Neu ist unter anderem das Modul Network Devices. Es identifiziert Router, Switches und Netzwerkdrucker, die mit iSNMP verwaltet werden. Erweitert wurde zudem das Management für mobile Geräte.
Network Devices liest zum einen die Systeminformationen dieser Komponenten aus. Zum anderen erstellt das Modul eine topografische Übersicht der Netzwerkumgebung. Dies macht es Administratoren einfacher, sich einen Überblick über das Netzwerk und die darin integrierten Systeme zu verschaffen.
Der bislang als separates Kommandozeilen-Tool erhältliche SNMP-Scanner, der die Netzwerksysteme erfasst, ist jetzt ein fester Bestandteil der bMS. Der Scanner wird über SNMP-Profile (Simple Network Management Protocol) konfiguriert. Dort werden die Netzwerkbereiche festgelegt, in denen gescannt werden soll. Nach Abschluss eines Netzwerk-Scans listet die Software die gefundenen Systeme in logischen Gruppen auf.
Hin zum Enterprise Mobility Management
Eine weitere Neuerung betrifft die Verwaltung mobiler Endgeräte. Laut baramundi entwickelt sich die bMS in Version 2017 von einem Tools für das Mobile Device Management (MDM) zu einer Lösung für das Enterprise Mobility Management (EMM).
So unterstützt die Suite von baramundi nun die Vorgaben der AppCommunity. In ihr haben sich Anbieter von EMM-Programmpaketen mit dem Ziel zusammengeschlossen, das Verteilen und Konfigurieren von Apps auf eine einheitliche Weise mithilfe der "Bordmittel" des jeweiligen Betriebssystems zu bewerkstelligen. Proprietäre Ansätze im Bereich Mobile Application Management (MAM) sollen dadurch umgangen werden.
Außerdem lassen sich mit bMS 2017 nun Container-Apps von Drittanbietern "remote" verwalten. Diese Apps ermöglichen ein Management von Inhalten auf mobilen Systemen (Mobile Content Management). In Verbindung mit den MAM-Funktionen der baramundi-Suite können Administratoren jetzt ein MCM einrichten, das individuelle Vorgaben des Unternehmens abgestimmt ist.
Inventarisierung erweitert
Ausgebaut wurde zudem die Inventarisierungsfunktion. Der Hintergrund ist, dass nicht jede Software auf einem Client bei der Installation Registry-Einträge erzeugt, die bei einer Inventur ausgelesen werden können. Das gilt beispielsweise für portable Apps.
Um Software auch anhand von Dateimerkmalen zu identifizieren, hat baramundi die Softwareerkennungsregeln um Dateieinträge erweitert. Diese Funktion ermöglicht es, den gesamten Dateibestand auf einem Client auszuwerten. Dies erfolgt auf dem Client, nicht wie bislang auf dem Server. Dieser wird daher entlastet.
Weitere Neuerungen
Hier einige der weiteren Neuerungen in bMS 2017:
- eine überarbeitete bDX-Import- und Exportfunktion, um Objekte wie Jobs oder Applikationen von einem Test-/Quellsystem in ein Produktiv-/Zielsystem zu übertragen,
- ein optimierter Windows-Agent mit einfacherem Setup und einer transparenten Aktualisierung,
- Ansichten von Hosts und Clustern in VMware-vSphere-Umgebungen,
- "End of Life" von baramundi Citrix sowie
- Support von Windows Server 2016.
Übernahme durch Wittenstein
Noch eine Information zur baramundi AG selbst beziehungsweise deren neuem Besitzer: Ende März gab die Wittenstein SE die Übernahme von baramundi bekannt. Der neue Besitzer ist ein Mechatronik-Hersteller aus Igersheim (zwischen Würzburg und Heilbronn). Dieses Unternehmen stellt unter anderem Motoren und Antriebe her.
Allerdings engagiert sich Wittenstein auch in den Bereichen Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT). Dort kann eine Software-Suite wie bMS durchaus sinnvoll sein, um Clients beziehungsweise "Dinge" in ein übergreifendes Management einzubinden.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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