baramundi Management Suite 2018 R2: Modul für Lizenzverwaltung, Support für Android Enterprise, neuer Kiosk


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    baramundi Management Suite 2018 R2Die baramundi software AG bringt das Release 2 ihrer Management Suite 2018. Die Lösung für das Client-Management erhält damit ein weiteres Modul, nämlich für die Lizenz­verwaltung. Zu den son­stigen Neuerungen zählen die Unter­stützung für Android Enterprise sowie ein komplett über­arbeitetes Self-Service-Portal.

    Der Augsburger Hersteller folgt seit einiger Zeit einem Rhythmus, bei dem sich Releases mit größeren neuen Features abwechseln mit solchen, bei denen es mehr um Produkt­pflege und Optimierung bestehender Funktionen geht.

    Die Version 2018 R2 gehört eindeutig in die erste Kategorie, wenngleich sich dort auch eine Reihe von kleineren Verbes­serungen findet. So erlaubt OS-Install bei einem In-Place-Upgrade von Windows 10, auch gleich die Treiber zu aktualisieren.

    Integration aktueller Treiber beim In-Place-Upgrade von Windows 10

    Die neue Massen­operation Betriebs­system­installation zulassen vereinfacht zudem die Auswahl von Clients für das OS-Deployment.

    Neues Modul für Lizenz-Management

    Die auffälligste Neuerung in der bMS 2018 R2 ist jedoch zweifellos das neue Modul für das Lizenz-Management. Es baut auf das integrierte Inventory auf, das die im Unter­nehmen installierte Software automatisch erfasst. Dies kann etwa über Software Identification Tags nach dem Standard ISO/IEC 19770-2 oder auch aufgrund eigener Erkennungs­regeln erfolgen.

    Um bei komplexen Lizenz­bedingungen, wie sie oft bei großen Herstellern gelten, die installierten Versionen und die daraus resultierenden Nutzungs­bedingungen vollständig automatisch zu erkennen, nutzen die meisten SAM-Anbieter einen Software-Katalog. Dieser identifiziert die Produkte anhand eines Finger­abdrucks und ordnet die Metadaten aus dem Katalog direkt der installierten Software zu.

    Die erste Version von baramundi License Management verzichtet auf die Integration eines solchen Katalogs, für den üblicher­weise zusätzliche Kosten anfallen. Sie ist aber in der Lage, sämtliche lizenz­relevante Daten zu verwalten und auf dieser Basis Auskunft über die Software-Assets in der Firma zu geben.

    Lizenzrechtlich relevante Informationen zu einem Produkt

    Gefragt sind hier vor allem Informationen darüber, ob für bestimmte Produkte eine Unter- oder Über­lizenzierung vorliegt. Im ersten Fall drohen Probleme beim Audit durch einen Hersteller, im zweiten entstehen unnötige Kosten durch ungenutzte Lizenzen.

    Die Übersicht über installierte Produkte.

    Die Produkt­übersicht macht derartige Abweichungen in Form einer Bilanz sichtbar, welche die Differenz zwischen Lizenzbedarf und den verwendbaren Lizenzen ausweist.

    Die Differenz zwischen verfügbaren und benötigten Lizenzen erscheint als Bilanz.

    Ausgaben für Software lassen sich zusätzlich vermeiden, wenn Anwender das Modul für Usage Tracking (AUT) einsetzen. Ein Miss­verhältnis zwischen an einer großen Zahl an erworbenen Lizenzen und einer geringen Nutzungs­häufigkeit gibt Hinweise auf Einsparungs­möglich­keiten.

    Verwaltung von Rahmenverträgen in der bMS 2018 R2

    Zu den Funktionen einer SAM-Software gehört neben dem Management von lizenz­rechtlichen Informationen für alle erfassten Produkte auch die Verwaltung der damit verknüpften Verträge. Diese lassen sich in der Lizenz­verwaltung der bMS ebenfalls hinterlegen.

    Lizenz-Management über Web-Konsole

    Bemerkenswert an dem neuen Modul ist zudem, dass dieses im Gegensatz zu anderen Komponenten nicht den nativen Client der Management Suite benötigt, sondern über ein Web-Interface zu bedienen ist.

    Der Hauptgrund für diese Entscheidung liegt darin, dass mit der Lizenz­verwaltung oft Abteilungen wie etwa der Einkauf betraut sind, für die eine komplexe Admin-Konsole nicht geeignet ist. Durch das Browser-Frontend entfällt zudem die Installation einer Software auf den PCs der zuständigen Mitarbeiter.

    Support für Android Enterprise

    baramundi unterstützt schon seit geraumer Zeit das Management von mobilen Geräten, die unter Android, iOS oder Windows Phone laufen. Gerade beim Google-OS waren die Möglichkeiten für ein zentrales Management in der Vergangenheit stark eingeschränkt, weshalb sich Samsung entschloss, mit Knox einen eigenen Quasi-Standard zu schaffen.

    Das bMS-Modul Mobile Devices erlaubt schon seit mehreren Versionen das Management von Android-Geräten über diese Samsung-Schnittstellen. Seit jedoch Google selbst eine in das OS integrierte MDM-Funktionalität bietet, verliert Knox zunehmend an Bedeutung, obwohl es deutlich mehr Einstellungen kennt, um etwa Funktionen der Geräte einzuschränken.

    Neues Gerät auf Basis von Android Enterprise hinzufügen

    Android Enterprise beruht nicht mehr auf dem bisherigen Android-Konzept eines Geräteadministrators, sondern erfordert einen Device Policy Controller. Diese Umstellung verhindert eine auto­matische Migration, vielmehr müssen die Geräte zu diesem Zweck auf die Werks­einstellungen zurück­gesetzt werden.

    Da baramundi die alten Management-Interfaces weiterhin unterstützt, können Anwender ihre Mobilgeräte nach und nach auf Google Enterprise umstellen.

    Lost Mode für iOS

    Eine weitere Neuerung beim Mobile Device Management besteht darin, dass die bMS nun auch in der Lage ist, iPhones und iPads in den Lost Mode zu versetzen. In diesem Zustand kann das Gerät vom Benutzer nicht mehr verwendet werden.

    Im Lost Mode lassen sich iOS-Geräte remote sperren und orten

    Der Administrator darf hingegen eine Nachricht an das Gerät senden und die Standort­informationen abfragen. Nach Beendigung des Lost Mode wird am Gerät eine Meldung über eine erfolgte Ortung angezeigt. Um das Gerät wieder freizugeben, muss es der Administrator per Job entsperren.

    Self-Service-Portal

    Die meisten Lösungen für das Endpoint-Management bieten den Usern die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben selbst auszuführen. Dazu zählt in erster Linie die Installation von Software. Nachdem der bMS-Administrator im Portal Jobs hinterlegt, ließen sich etwa auch beliebige Scripts auf diesem Weg starten.

    Der neu entwickelte Kiosk in der bMS 2018 R2

    Die baramundi Management Suite verfügte auch schon in der Vergangen­heit über einen Kiosk, wie der Hersteller sein Self-Service-Portal nennt. Dieses war optisch und funktional jedoch nicht mehr ganz zeitgemäß, so dass sich die Augsburger zu einer kompletten Neuent­wicklung entschlossen.

    Zuordnung von Jobs im Kiosk zu AD-Gruppen und -Benutzern.

    Der neue Kiosk bietet eine benutzer­spezifische Sicht auf Basis von Konten und Gruppen im Active Directory. Daher setzt er einen aktiven AD-Sync in der bMS voraus. In der Vergangen­heit beruhte die Zuteilung auf der logischen Gruppierung, so dass nach der Umstellung auf den neuen Kiosk eine Neu­zuordnung von Jobs notwendig ist.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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